Deutzie: Pflanzung, Pflege und die schönsten Sorten
Deutzien sind pflegeleichte, reichblühende Sträucher, die mit ihrer Blütenpracht in Weiß- und Rosatönen jeden Garten bereichern. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die schönsten Arten und Sorten, sowie wertvolle Tipps zur Pflanzung und Pflege.
Wuchs
Deutzien, auch bekannt als Sternchenstrauch oder Maiblumenstrauch, wachsen straff aufrecht bis überhängend und bilden je nach Art und Sorte Sträucher unterschiedlicher Höhe. Während die Zierliche Deutzie (Deutzia gracilis) meist nur bis zu einem Meter hoch wächst, kann Deutzia x magnifica Höhen von bis zu vier Metern erreichen. Die meisten Zuchtformen liegen in ihrer Wuchshöhe zwischen 1,5 und 2 Metern.
Im Alter entwickelt die Rinde der Hauptäste eine ockergelbe bis zimtbraune Farbe, die in faserigen Streifen abblättert. Der Wuchs variiert innerhalb der Gattung stark:
- Strauch mit aufrechtem Wachstum
- Schlanker Strauch mit sparriger Verzweigung
- Breit wachsender Strauch mit überhängenden Zweigen
So eignen sie sich sowohl für Einzelstellungen als auch für Gruppenpflanzungen und Hecken. Besonders kleinere Sorten, die maximal 80 cm hoch werden, sind ideal für Kübel und kleine Gärten.
Blätter
Die sommergrünen, gegenständigen Deutzia-Blätter variieren in der Form von eiförmig zu länglich lanzettlich und enden spitz. Sie sind kurz gestielt und zeigen eine hell- bis mittelgrüne Farbe. Die Blätter sind zwischen 3 bis 6 Zentimeter lang und etwa 1 bis 1,5 Zentimeter breit mit einer überwiegend keilförmigen Basis.
Die Blattoberseiten besitzen drei- bis vierstrahlige Sternhaare, während die Unterseiten vier- bis fünfstrahlige, selten sechsstrahlige, angedrückte Sternhaare aufweisen. Typisch sind die fein gesägten Blattränder und die erkennbaren Nervenpaare pro Blatt.
Im Herbst werfen die Pflanzen ihr Laub ab, bevor sie im Frühling neu austreiben.
Blüte
Deutzien blühen im Mai und Juni mit schalen- bis glockenförmigen Blüten, die in rispenartigen Blütenständen zusammenstehen. Diese Blüten variieren von weiß bis rosafarben, einschließlich dunkelrosa bis roter Varianten. Der Durchmesser der Einzelblüten reicht von etwa einem bis zweieinhalb Zentimetern.
Die Blüten sind in verschiedenen Formen angeordnet:
- Rispen
- Zymen
- Trugdolden
- Trauben
Viele Deutzien blühen strahlend- bis reinweiß auf alkalischen Böden und rosa auf sauren Böden. Einige Arten duften leicht und ziehen Insekten wie Bienen und Hummeln an. Besonders eindrucksvoll ist die Blütenfülle, die bei einigen Sorten so dicht ist, dass der Strauch nahezu vollständig von Blüten bedeckt ist.
Frucht
Die Früchte der Deutzien sind unscheinbare, bräunliche Kapselfrüchte, die oft bis zum nächsten Frühjahr an den Zweigen haften. Sie bestehen aus mehreren verwachsenen Fruchtblättern und öffnen sich, um ihre Samen freizugeben. Diese Streufrüchte tragen zur natürlichen Verbreitung der Pflanzen bei.
Welcher Standort ist geeignet?
Deutzien bevorzugen einen vollsonnigen bis leicht absonnigen Standort, der vor Spätfrösten geschützt ist. Je mehr Sonne die Pflanze erhält, desto reichhaltiger ist die Blüte. In halbschattigen oder schattigen Bereichen entwickeln sie weniger Blüten.
Pflanzen Sie Deutzien nicht im Wurzelbereich großer Bäume, um sicherzustellen, dass sie ausreichend Platz und Licht erhalten. Optimal sind windgeschützte Lagen, die nicht zugig sind. Zugluft kann das Wachstum und die Blütenbildung beeinträchtigen. Kleinwüchsige Sorten eignen sich auch für die Kübelpflanzung, dabei sollte eine Drainageschicht genutzt werden, um Staunässe zu vermeiden.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Deutzien sind anpassungsfähig und gedeihen gut in leicht sandigen bis lehmigen, durchlässigen, nährstoffreichen Böden. Der Boden sollte frisch und humos sein und Staunässe vermieden werden. Organische Zusätze wie Kompost können die Bodenstruktur verbessern und die Feuchtigkeit regulieren. Auch leicht kalkhaltige Böden vertragen Deutzien gut.
Regelmäßiges Mulchen im Frühjahr hilft, den Feuchtigkeitshaushalt zu regulieren und die Wurzeln feucht zu halten.
Deutzie pflegen
Deutzien sind pflegeleicht und benötigen lediglich eine gleichmäßige Wasserversorgung, besonders in den trockenen Sommermonaten. Wassermangel kann die Pflanzen erheblich schädigen.
Empfehlungen zur Pflege:
- Gießen: Regelmäßige Wassergaben im Sommer.
- Düngen: Im Frühjahr zwei Liter reifen Kompost pro Quadratmeter und eine Handvoll Hornmehl ausbringen. Auf extrem nährstoffarmen Böden kann zusätzlich ein Volldünger angewendet werden.
- Mulchen: Im Frühjahr, um den Boden feucht zu halten.
Ein Verjüngungsschnitt alle drei bis vier Jahre ist ratsam, um vergreisende Sträucher zu fördern. Schneiden Sie alte und abgestorbene Äste im Nachwinter bodennah ab. Ein weiterer leichter Schnitt nach der Blüte kann die Blütenkraft im nächsten Jahr erhöhen.
Pflanzung
Deutzien werden oft im Container angeboten und können fast das ganze Jahr über gepflanzt werden. Die besten Pflanzzeiten sind jedoch Frühling und Herbst. Vor dem Pflanzen sollte der Wurzelballen gründlich gewässert werden.
Schritte zur Pflanzung:
- Pflanzloch ausheben, etwa 1,5 Mal so groß wie der Wurzelballen.
- Bei verdichteten Böden Sand oder Kompost einarbeiten.
- Wurzelballen einsetzen und Pflanzloch mit Erde auffüllen, dabei keinen Druck auf den Wurzelstock ausüben.
- Erde leicht festtreten, Gießrand modellieren und intensiv wässern.
- Mulchschicht auftragen, um Feuchtigkeit zu bewahren.
Kleiner wachsende Sorten wie Deutzia gracilis können auch in Kübeln gepflanzt werden. Verwenden Sie eine Drainageschicht aus Kies oder Tonscherben.
Deutzie richtig schneiden
Deutzien sollten regelmäßig ausgelichtet werden, um ein Vergreisen zu verhindern. Entfernen Sie alle drei bis vier Jahre die ältesten Äste bodennah.
Der beste Schnittzeitpunkt:
- Nach der Blüte: Ein Auslichtungsschnitt ist möglich, kann aber das Austreiben in der aktuellen Saison begrenzen.
- Frühjahr: Ein Rückschnitt im zeitigen Frühjahr fördert kräftigen Austrieb.
Ein weiterer Schnitt nach der Blüte kann eine Nachblüte im Herbst anregen.
Deutzie vermehren
Deutzien lassen sich leicht durch Stecklinge vermehren:
- Kopf- und Teilstecklinge: Im Frühsommer aus neuen, leicht verholzten blütenlosen Trieben. Die Stecklinge in nährstoffarmer Anzuchterde bewurzeln.
- Steckholzvermehrung: Im Herbst bleistiftlange Triebstücke in humusreiche Gartenerde stecken.
- Absenker: Einen unteren Trieb in den Boden biegen, fixieren und die Verbindung trennen, sobald Wurzeln gebildet sind.
Samenvermehrung ist möglich, erfordert aber Geduld.
Sorten & Arten
- Zierliche Deutzie (Deutzia gracilis): Kompakter Zwergstrauch mit bis zu 80 cm Höhe und reinweißen Blütenrispen im Frühjahr. Erhältlich auch in rosa als ‘Rosea’.
- Hoher Sternchenstrauch (Deutzia x magnifica): Straff aufrecht, bis zu 4 Meter hoch und 3 Meter breit mit großen weißen Blütenrispen im Juni.
- Raublättrige Deutzie ‚Plena‘ (Deutzia scabra ‚Plena‘): Gefüllte, weiße bis blassrosa Blüten und eine Höhe von bis zu 4 Metern.
- Deutzie ‚Mont Rose‘: Rosafarbene Blüten, die im Mai und Juni blühen, bis zu 1,5 Meter hoch.
- Kalmienblütige Deutzie (Deutzia x kalmiiflora): Etwa einen Meter hoch mit blass- bis kräftigrosafarbenen Blüten im Juni.
- Gelbbunte Deutzie (Deutzia gracilis ‚Aurea‘): Weiße Blüten im Mai und Juni kombiniert mit grüngelbem Laub. Geeignet für schattige Gartenbereiche.
- Erdbeerduft-Deutzie (Deutzia hybrida ‚Strawberry Fields‘): Dunkelpurpurrote Blüten mit süßlichem Erdbeerduft im April und Mai.
- Deutzia x magnifica ‚Nancy‘: Große, weiße Blüten im Juni.
Krankheiten & Schädlinge
Deutzien sind robust und nur selten von Krankheiten oder Schädlingen betroffen. Am häufigsten tritt die Fliedermotte auf. Die Larven fressen breite Gänge in das Blattgewebe und verursachen eine Braunfärbung der Blätter. Befallene Blätter und Zweige sollten entfernt und entsorgt werden. Echter Mehltau kann gelegentlich auftreten und zeigt sich durch einen weißen, mehlartigen Belag auf den Blättern. Bei starkem Vorjahresbefall kann eine vorbeugende Behandlung im Frühjahr sinnvoll sein.
Andere selten auftretende Schädlinge:
- Läuse: Frühzeitig bekämpfen, um größere Schäden zu vermeiden.
- Raupen des Wicklers: Verursachen selten nennenswerte Schäden.
Ein optimaler Standort und gute Pflege sind entscheidend für die Gesundheit der Deutzien. Achten Sie auf ausreichende Wasserversorgung, insbesondere in den trockenen Sommermonaten, und eine ausgewogene Nährstoffzufuhr.
Verwendung
Deutzien sind vielseitig einsetzbar:
- Einzelstellung: Größere Deutzia-Arten setzen als Solitärpflanzen beeindruckende Akzente.
- Gehölzgruppen: Kleinere und mittelhohe Deutzien bereichern Gehölzgruppen.
- Blütenhecken: Eignen sich hervorragend für freiwachsende Blütenhecken.
- Öffentliche Grünanlagen: Aufgrund ihrer Pflegeleichtigkeit ideal für städtische Grünanlagen.
- Pflanzgefäße: Schwach wachsende Züchtungen sind ideal für Terrassen und Balkone.
Besonders die weißblühenden Züchtungen lassen sich gut mit verschiedenen Blütenfarben kombinieren und bieten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Schwach wachsende Sorten eignen sich zudem gut für Heckenpflanzungen oder Kübelpflanzungen. Die verschiedenen Deutzia-Arten und -Hybriden bereichern jede Gartengestaltung.
Häufig gestellte Fragen
Sind Deutzien giftig für Mensch und Tier?
Nein, Deutzien sind weder für Menschen noch für Tiere giftig. Die Blätter, Blüten und Triebe enthalten keinerlei Giftstoffe, sodass sie auch in Haushalten mit Kindern und Haustieren bedenkenlos gepflanzt werden können.
Warum haben einige Deutzien unterschiedliche Blütenfarben?
Ein interessanter Aspekt bei Deutzien ist die Bodenreaktion auf die Blütenfarbe. Deutzien, die auf alkalischen Böden wachsen, neigen dazu, reinweiße Blüten zu produzieren, während dieselben Pflanzen auf sauren Böden rosa blühen können.
Können Deutzien als Bienenweide genutzt werden?
Ja, Deutzien sind aufgrund ihrer reichhaltigen Blüte und ihres Nektars sehr bienenfreundlich. Sie ziehen nicht nur Bienen, sondern auch Hummeln und andere Bestäuber an. Allerdings sind gefüllte Sorten wie Deutzia scabra ‚Plena‘ weniger attraktiv für Insekten, da sie wenig bis keine Pollen und Nektar bieten.
Was ist der Ursprung des Namens „Deutzia“?
Der Name „Deutzia“ wurde im Jahr 1781 von Carl Peter Thunberg eingeführt und ehrt den holländischen Ratsherren Johann von der Deutz (1743-1788), der ein Förderer des Botanikers war. Thunberg benannte die Gattung nach ihm, um seine Unterstützung zu würdigen.