Blaustern

Blausternchen im Garten: Standort, Pflege und Vermehrung

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Blausterne, manchmal auch Blausternchen, sind dekorative Frühjahrsblüher, die sich unter geeigneten Bedingungen als robust und pflegeleicht erweisen. Der Standort ist von großer Bedeutung, damit die Zwiebelpflanzen in voller Pracht erstrahlen. Stimmen die Bedingungen nicht, wachsen die Pflanzen kümmerlich.

blausternchen
Das Blausternchen ist in ganz Europa zu Hause
AUF EINEN BLICK
Was sind die Besonderheiten von Blausternchen?
Blausternchen, auch als Blausterne bekannt, sind attraktive Frühjahrsblüher, die in verschiedenen Blautönen blühen. Sie bevorzugen halbschattige Standorte mit nährstoffreichem, humosem Boden und gedeihen unter Laubgehölzen. Als Zwiebelpflanzen sind sie robust und pflegeleicht, jedoch in allen Pflanzenteilen giftig.

Herkunft

Blausterne gehören zur Gattung Scilla innerhalb der Familie der Spargelgewächse. Die Gattung kann im engeren oder weiteren Sinn definiert werden. Einige Botaniker stellen nahe verwandte Arten wie das Spanische Hasenglöckchen (Hyacinthoides hispanica) oder den Sibirischen Blaustern (Othocallis siberica) ebenfalls zur Gattung Scilla. Daher gibt es je nach Quelle zwischen 30 und 90 Blaustern-Arten. Gründe für diese unterschiedlichen Auffassungen sind die äußerliche Ähnlichkeit der Pflanzen und ihre gemeinsamen Lebensraumansprüche.

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Ihr Verbreitungsgebiet zieht sich über ganz Europa bis in weite Teile Asiens. Auf dem afrikanischen Kontinent gibt es vereinzelte Lebensräume, in denen Blausterne wachsen. Der Zweiblättrige Blaustern (Scilla bifolia) ist eine beliebte Zierpflanze für Gärten und Parks. Die Art kommt ursprünglich aus wärmeren Regionen wie Frankreich, Spanien und Italien. Weitere Areale der Art gibt es in Süd- und Mitteldeutschland, wo der Blaustern Wälder und Wiesen besiedelt.

Weitere Zierpflanzen und ihre Verbreitung:

  • Sibirischer Blaustern: Türkei, Kaukasus, Mittelrussland
  • Mischtschenko-Blaustern: Iran, Transkaukasien
  • Alpenveilchen-Blaustern: Türkei, Transkaukasien

Wachstum

Blausterne wachsen als ausdauernde und krautige Pflanzen. Als sogenannte Geophyten entwickeln Scilla-Arten eine unterirdische Zwiebel, mit der sie den Winter überdauern. Aus der Knolle treiben im Frühjahr bis zu fünf Sprossachsen aus. Blausterne wachsen zwischen zehn und 50 Zentimeter hoch. Sobald die Samen herangereift sind, sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab. Die Pflanze lagert die überschüssige Energie in der Zwiebel ein, damit sie im nächsten Frühjahr erneut austreiben kann.

Blätter

Wenn die Temperaturen im Frühjahr in den zweistelligen Bereich steigen, zeigen Blausterne ihre Blätter. Diese sitzen in einer grundständigen Blattrosette und erscheinen glänzend grün.

Blüte

Blausterne entwickeln traubige Blütenstände, die am Ende eines aufrechten oder selten gebogenen Stängels stehen. Sie sind ein- bis vielblütig. Einige Scilla-Arten tragen nickende Blüten. Alle Blüten bestehen unabhängig von der Art aus sechs gleichartigen Blütenhüllblättern. Sie können frei stehen oder am Grund miteinander verwachsen sein. Es gibt flach ausgebreitete oder an der Spitze zurückgekrümmte Kronblätter.

Blütezeit

Viele Blausterne sind Frühjahrsblüher, die ihre Blütenpracht zwischen Februar und April zeigen. Zu dieser Gruppe gehören alle Arten, die als Zierpflanze kultiviert werden wie der Zweiblättrige Blaustern. Es gibt einige Arten, die über den Sommer bis zum September blühen. Scilla-Arten erstrahlen in den unterschiedlichsten Blautönen, die teilweise purpurfarbene Nuancen besitzen. Einige Sorten entwickeln weiße Kronblätter.
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Frucht

Nach erfolgreicher Befruchtung entwickeln Scilla-Arten Kapselfrüchte. Wenn die Früchte reif sind, neigen sich die Stängel zum Boden und die weiche Kapsel öffnet sich an den vorgebildeten Lappen. Eine Frucht enthält zwischen drei und 30 Samen. Sie fallen aus der Kapsel heraus, wenn die Stängel im Wind bewegt werden.

Verwendung

Blausterne schmücken halbschattige Frühjahrsbeete. Sie können unter Laubgehölze gepflanzt werden, wo sie sich in den nächsten Jahren mit Hilfe der Zwiebeln vermehren. Sie passen perfekt in natürliche Wildgärten, aber auch auf einer freien Rasenfläche sorgt der Blaustern für dekorative Akzente. Wenn er nicht gestört wird, verwandelt der Blaustern die Rasenfläche in ein blaues Farbenmeer.

In Gruppenpflanzungen mit anderen Zwiebelpflanzen erzeugen Scilla-Arten einen harmonischen Eindruck. Sie gedeihen prächtig zwischen Schneeglöckchen, Winterling oder Krokus. In Töpfen und Balkonkästen entwickelt sich der Blaustern zu einer leuchtenden Frühlingsdekoration. In Kombination mit gelb oder weiß blühenden Krokussen und kleinen Narzissen entsteht eine frühlingshafte Stimmung.

Ist Blausternchen giftig?

Blausterne sind in allen Pflanzenteilen giftig. Sie enthalten Saponine und Glykoside, die sich negativ auf die Herzaktivität auswirken. Die Konzentration ist in Zwiebeln und Samen besonders hoch. Der transparente Saft kann bei Personen mit empfindlicher Haut zu Reizungen führen.

Mögliche Symptome:

  • Herzrhythmusstörungen
  • Übelkeit und Durchfall
  • gereizte und brennende Schleimhäute in Mund und Rachen

Welcher Standort ist geeignet?

Scilla-Arten bevorzugen einen Platz in halbschattiger Lage. Sie gedeihen in sonnigen Lagen, wenn der Boden feucht genug ist. Ideal ist ein Standort unter lichten Sträuchern und Bäumen.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Blausterne wachsen auf einem nährstoffreichen und humosen Boden, der frische bis feuchte Verhältnisse bietet. Staunässe vertragen die Wurzeln nicht, sodass das Substrat eine hohe Durchlässigkeit gewährleisten sollte. Wenn der Untergrund locker und feucht ist, können sich Blausterne an verschiedene Lebensbereiche anpassen. Bei Trockenheit stellen die Frühblüher schnell ihr Wachstum ein. Sie wachsen in normaler Gartenerde. Ideal sind sandig-lehmige Böden.

Blausternchen vermehren

Blausterne können durch Teilung der Zwiebeln vermehrt werden. Diese Maßnahme erfolgt nach der Blütezeit, wenn die oberirdischen Pflanzenteile abgestorben sind. Früh blühende Zierpflanzen werden im Juni geteilt. Graben Sie die Zwiebel aus dem Boden und trennen Sie die kleinen Brutzwiebeln von der Hauptknolle. Die Zwiebeln werden bis zum Herbst dunkel und trocken gelagert. Sie können anschließend im Freiland gesetzt oder in einem Topf gezogen werden.

Topfkultur

Setzen Sie die Knollen in ein durchlässiges und nährstoffreiches Substrat, das konstant feucht gehalten wird. In den nächsten zehn bis zwölf Wochen muss das Pflanzgefäß an einem dunklen Ort platziert werden, damit sich genügend Wurzeln entwickeln. Zeigen sich die ersten Blätter, kann die Jungpflanze an das Licht gewöhnt werden. Im Topf werden Blausterne einjährig gezogen und anschließend im Freiland ausgepflanzt, damit sie ihr volles Potential entfalten können. Haben sich frische Brutzwiebeln entwickelt, können diese erneut im Topf kultiviert werden.

Freilandpflanzung

Ab August bis Mitte Oktober können die Brutzwiebeln direkt im Beet ausgesetzt werden. Heben Sie kleine Pflanzlöcher mit einer Tiefe von zehn Zentimetern aus und setzen Sie die Knollen mit der Spitze nach oben in das Loch. Füllen Sie dieses mit Erde auf und drücken Sie das Substrat leicht an. Das Substrat wird befeuchtet und mit einer Mulchschicht bedeckt.

Der richtige Pflanzabstand

In kleinen Gruppen entfalten Blausterne ihre volle Wirkung. Sie werden in einem Abstand von zehn Zentimeter zueinander gesetzt. Sie können die Zwiebeln in Reihen einpflanzen und mit anderen Frühblühern kombinieren, sodass das Beet immer wieder in unterschiedlichen Farben erstrahlt. Ideale Pflanzpartner sind Schlüsselblumen oder Lerchensporn.

Aussaat

Reine Wildarten können problemlos über Samen vermehrt werden. Dazu schneiden Sie die Stängel mit geschlossenen Kapselfrüchten ab und lagern diese an einem trockenen Ort. Sobald die Kapseln aufgesprungen sind, können Sie die Samenkörner sammeln. Nutzen Sie ein Gemisch aus Torf und Sand, Perlit oder Blähton. Alternativ können Sie Kokosfasern verwenden. Streuen Sie das Saatgut dünn auf dem Substrat aus und bedecken Sie die Körner mit etwas Sand.

Bedingungen für die Keimung:

  • Temperatur zwischen 23 und 26 Grad Celsius
  • halbschattiger Fensterplatz
  • gleichmäßige Feuchtigkeit

Blausternchen gießen

Während der Wachstumsphase sollte der Boden feucht sein. Normalerweise ist im Frühjahr kein Gießen notwendig. Bei hohen Temperaturen und fehlendem Niederschlag sollten die Zwiebelpflanzen gelegentlich bewässert werden. Kübelpflanzen benötigen mehr Aufmerksamkeit, damit das Substrat nicht austrocknet. Wenn Sie den Topf im Frühjahr nach draußen stellen, sorgen Frühjahrsniederschläge für eine ausreichende Bewässerung.

Blausternchen richtig düngen

Eine zusätzliche Nährstoffversorgung ist auf einem ausgewogenen Untergrund mit Lehm und Sand nicht notwendig. Wenn Sie im Frühjahr kurz vor dem Austrieb etwas Kompost unter das Substrat mischen, schadet es der Pflanze nicht.

Blausternchen richtig schneiden

Schnittmaßnahmen sind nicht notwendig. Nach der Blütezeit sollten die welkenden Blätter nicht abgeschnitten werden, da die Pflanze ansonsten nicht genügend Nährstoffe in die Zwiebel einlagern kann. Sobald die oberirdischen Pflanzenteile abgestorben sind, können diese bodennah abgeschnitten werden. Wenn Sie nicht zur Schere greifen, zersetzen Bodenorganismen das Material und sorgen für eine natürliche Nährstoffversorgung.

Wie pflanze ich richtig um?

Blausterne werden im Rahmen der Teilung umgepflanzt. Durch das Aussetzen der Brutzwiebeln verjüngen Sie die Pflanzen gleichzeitig. Teilen Sie in Töpfen kultivierte Pflanzen im Herbst und setzen Sie die Brutzwiebeln erneut in ein Gefäß, das über den Winter dunkel steht. Die Hauptzwiebel wird im Freiland eingepflanzt.

Winterhart

Scilla-Arten erweisen sich als vollständig winterhart. Sie benötigen keinen Winterschutz. In schneearmen Monaten mit sehr kalten Temperaturen können Sie eine Schicht Tannenreisig, Rindenmulch, Laub oder Stroh auf dem Beet verteilen. Das Material wirkt isolierend und sorgt dafür, dass die Erde nicht friert. Im Frühjahr wird die Mulchschicht kurz vor dem Austrieb entfernt.

Schädlinge

Gelegentlich werden Blausterne von Blattälchen befallen. Die Fadenwürmer nisten sich in den Blattadern ein und hinterlassen glasige Flecken, die später braun werden. Feuchte Bedingungen begünstigen eine Ausbreitung der Nematoden. Wenn die Pflanze leicht befallen ist, schneiden Sie die betroffenen Blätter ab. Bei einem starken Schädlingsbefall sollten Sie die komplette Pflanze entfernen.

Pilzbefall

Wenn der Standort zu nass ist, beginnen die Zwiebeln zu faulen. Häufig vernässt der Boden im Winter, sodass die Pflanzen im nächsten Frühjahr nicht mehr austreiben. Unter diesen Bedingungen können sich Pilzsporen ausbreiten, welche die Verrottungsprozesse zusätzlich beschleunigen. Vorbeugende Maßnahmen wie eine Auflockerung des Bodens mit Sand sind die wirksamste Maßnahme. Wenn die Zwiebeln verfault sind, sollten sie entfernt und das Substrat ausgetauscht werden.

Tipp

Die blauen Blüten wirken besonders schön zwischen Gelbstern, Buschwindröschen oder Winteriris. Sie müssen nichts tun, als die Pflanze sich selbst zu überlassen. Mit etwas Geduld können Sie sich an einem leuchtenden Blütenteppich erfreuen, der zunehmend schöner wird.

Sorten

  • Alba: Zweiblättriger Blaustern mit reinweißen Blüten im März. Erreicht Wuchshöhen bis zehn Zentimeter.
  • Rosea: Zweiblättriger Blaustern, blüht im März zartrosa mit hellem Blütenzentrum. Bis zehn Zentimeter hoch.
  • Spring Beauty: Blaue Blüten mit weißen Zeichnungen, Blütezeit zwischen März und April. Wächst zwischen 15 und 20 Zentimeter hoch.

Bilder: gudak / Shutterstock