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Bilsenkraut: Wie giftig ist diese Heilpflanze wirklich?

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Bilsenkraut enthält ähnliche Stoffe wie die Tollkirsche oder der Stechapfel. Es ist mit diesen Pflanzen verwandt und auch ebenso giftig. Vom Verzehr ist unbedingt abzuraten, obwohl das Bilsenkraut auf eine lange Tradition als Heilkraut zurückblicken kann.

Hexenkraut giftig
Bilsenkraut ist tödlich giftig
AUF EINEN BLICK
Ist Bilsenkraut giftig?
Bilsenkraut ist eine hochgiftige Pflanze, die zu Bewusstseinsstörungen, narkoseähnlichem Schlaf oder sogar zum Tod führen kann. Tiere, insbesondere Vögel und Kleinsäuger, sind ebenfalls gefährdet und reagieren oft tödlich auf den Verzehr.

Der Verzehr von Bilsenkraut kann zu ähnlichen Symptomen führen wie sie von der Tollkirsche bekannt sind, in der Regel stehen Bewusstseinsstörungen jedoch im Vordergrund. Es kann auch zu Bewusstlosigkeit oder narkoseähnlichem Schlaf kommen, in schlimmen Fällen sogar zum Tod. Manche Menschen leiden dagegen unter Weinkrämpfen, Rededrang oder Tobsuchtsanfällen.

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Tiere vergiften sich relativ selten mit Bilsenkraut. Für Vögel und Kleinsäuger, wie Meerschweinchen, Kaninchen oder Hamster ist der Verzehr jedoch sehr gefährlich und auch schnell tödlich. Bei Pferden gelten etwa 300 g des frischen Krauts als tödliche Dosis.

Das Bilsenkraut in der Antike

Schon in Ägypten im alten Persien und bei den Babyloniern soll das Bilsenkraut bekannt gewesen sein. Wahrsager haben sich mit dem Kraut in Trance versetzt und es war ein recht zuverlässiges Mittel für Giftmorde. Auch die Kelten kannten die Wirkung des Bilsenkrauts.

Das Bilsenkraut im Mittelalter

Mit Hilfe des Bilsenkrauts ließen sich Fische leichter fangen, weil sie dadurch betäubt wurden. Durch den Rauch des verbrannten Krauts fielen die Hühner von der Stange und ließen sich ohne Gezeter forttragen. Angeblich nutzte das fahrende Volk diese Methode des Hühnerfangs gern für fremde Tiere.

In der mittelalterlichen Medizin diente das Bilsenkraut als Schmerzmittel und sogar als Narkosemittel für Operationen. Es führte allerdings auch zu Rauschzuständen. Aus diesem Grund wurde es gern dem Bier beigemischt, um die berauschende Wirkung des Getränks zu verstärken. Übrigens soll das Bilsenkraut dem Pils zu seinem Namen verholfen haben.

Das Bilsenkraut in der Homöopathie

Unter dem Namen Hyoscyamus niger ist das Schwarze Bilsenkraut als homöopathisches Arzneimittel erhältlich. Die Anwendungsgebiete reichen von nächtlichen Hustenanfällen und Asthma über Schlaflosigkeit bis hin zu Verhaltensauffälligkeiten und ständig wiederkehrendem Schluckauf.

Vergiftungserscheinungen durch Bilsenkraut:

  • Pulsbeschleunigung
  • Bewusstseinsstörungen
  • Bewusstlosigkeit
  • narkoseähnlicher Schlaf
  • Rededrang
  • Tobsuchtsanfälle
  • Weinkrämpfe
  • bei entsprechender Dosis tödlich

Tipp

Möchten Sie die Heilwirkung des Bilsenkrauts nutzen, dann verwenden Sie Hyoscyamus niger als homöopathisches Mittel in niedriger Potenz.