Artischocken

Artischocken-ähnliche Pflanze: Entdecke die Kardone und mehr

Die Kardone, eine nahverwandte Pflanze der Artischocke, besticht durch ihre imposante Erscheinung und ihren einzigartigen Geschmack. Erfahren Sie alles über Anbau, Pflege, Ernte und Verwendung dieser faszinierenden Pflanze im Garten.

Die Kardone: Eine Artischocken-ähnliche Pflanze

Die Kardone (Cynara cardunculus var. altilis), auch bekannt als Cardy oder Gemüseartischocke, zeichnet sich durch ihr distelähnliches Erscheinungsbild und ihren leicht bitteren, artischockenähnlichen Geschmack aus, der besonders in mediterranen Rezepten geschätzt wird. Ursprünglich als Ziergemüse angebaut, sind heute besonders ihre kräftigen Blattstiele von kulinarischem Interesse. Die Pflanze stammt aus dem Mittelmeerraum und kann in geeigneten Bedingungen bis zu zwei Meter hoch wachsen.

Mit ihren silbrig-grünen, gefiederten Blättern und auffälligen Blau- bis Violettblüten ist die Kardone auch optisch ein Hingucker. Sie benötigt viel Platz im Garten – etwa einen Quadratmeter pro Pflanze – und bevorzugt sonnige, warme Standorte mit lockerem, nährstoffreichem Boden. Eine Besonderheit ist das Bleichen der Stiele, das einige Wochen vor der Ernte durchgeführt wird, um den Bitterstoffgehalt zu reduzieren und die Stiele zarter zu machen. Der Anbau ist relativ einfach, da die Kardone robust und anpassungsfähig ist. Mittlerweile gibt es auch stachelfreie Sorten, die die Pflege und Ernte erleichtern.

Gemeinsamkeiten zwischen Artischocke und Kardone

Artischocke und Kardone gehören beide zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und weisen etliche Gemeinsamkeiten auf:

  • Wuchs und Höhe: Beide Pflanzen erreichen eine Höhe von bis zu zwei Metern.
  • Blattstruktur und Farbe: Charakteristisch sind die silbrig-grünen, gefiederten Blätter.
  • Standortpräferenzen: Sie bevorzugen sonnige, warme Standorte mit lockerem, nährstoffreichem Boden.
  • Geschmack: Beide zeichnen sich durch einen leicht bitteren, nussigen Geschmack aus, der in der mediterranen Küche geschätzt wird.

Unterschiede zwischen Artischocke und Kardone

Obwohl Artischocke (Cynara scolymus) und Kardone (Cynara cardunculus var. altilis) nah verwandt sind, bestehen wesentliche Unterschiede:

Essbare Teile

  • Artischocke: Hier werden die Blütenknospen verzehrt, die vor dem vollständigen Öffnen geerntet werden und ein zartes Geschmackserlebnis bieten.
  • Kardone: Diese Pflanze wird wegen ihrer Blattstiele angebaut, die nach dem Bleichen weniger Bitterstoffe enthalten und zarter sind.

Bleichen der Blattstiele

Bei der Kardone werden die Blattstiele einige Wochen vor der Ernte gebleicht, indem sie mit schwarzer Folie oder Karton umwickelt werden. Diese Methode reduziert den Bitterstoffgehalt und macht die Stiele zarter. Artischocken benötigen solche Maßnahmen nicht.

Verwendung in der Küche

  • Artischocke: Die Knospen werden vielseitig verwendet, beispielsweise gefüllt, gebacken, gedünstet oder gekocht und mit Dips serviert.
  • Kardone: Die Blattstiele können gebraten, gebacken oder roh gegessen werden und passen gut zu Wintergemüsen wie Kartoffeln und Karotten.

Anbau der Kardone im Garten

Beginnen Sie mit der Aussaat der Samen im Februar oder März im Haus oder Gewächshaus. Nach den Eisheiligen können die jungen Pflanzen ins Freiland gesetzt werden. Wählen Sie hierfür einen sonnigen, warmen Standort mit lockerem, nährstoffreichem Boden. Jede Pflanze benötigt etwa einen Quadratmeter Platz. Regelmäßige Bewässerung, besonders bei Trockenheit, fördert das Wachstum.

Kardonen sind zweijährig und bilden im ersten Jahr eine Rosette aus langen Blättern, bevor sie im zweiten Jahr blühen. Das Bleichen der Stiele, sechs Wochen vor der Ernte, mit lichtundurchlässigen Materialien reduziert die Bitterstoffe und sorgt für zartere Stiele.

Pflanz- und Pflegehinweise

  • Aussaat: Im Haus oder Gewächshaus im Februar/März.
  • Pflanzung: Nach den Eisheiligen im Mai ins Freiland.
  • Standort: Sonnig, warm, lockerer und nährstoffreicher Boden.
  • Platzbedarf: Ein Quadratmeter pro Pflanze.
  • Pflege: Regelmäßige Bewässerung.
  • Bleichen: Sechs Wochen vor der Ernte.

Ernte und Verwendung der Kardone

Die Ernte beginnt im Herbst ab September. Für eine zarte Textur und weniger Bitterstoffe sollten die Blattstiele vor der Ernte gebleicht werden. Nach der Ernte die Stiele gründlich waschen und die faserige Haut entfernen.

Verwendungsarten

  • Gebraten: In Stücke geschnitten und in der Pfanne angebraten für einen nussigen Geschmack.
  • Gebacken: Für intensiveren Geschmack und weichere Konsistenz, im Ofen backen.
  • Gedünstet: Eine gesündere Zubereitungsart, die viele Nährstoffe erhält.
  • Roh: Zarte Blattstiele können auch roh in Salaten verzehrt werden.

Kardonen passen gut zu Wintergemüsen wie Kartoffeln, Karotten und Pastinaken und können mit verschiedenen Kräutern und Gewürzen kombiniert werden.

Weitere Artischocken-ähnliche Pflanzen

Neben der Kardone gibt es andere Artischocken-ähnliche Pflanzen wie die Wilde Artischocke (Cynara cardunculus), die Echte Eselsdistel (Onopordum acanthium) und verschiedene Wegdistel-Arten (Carduus). Diese Pflanzen sind ebenfalls Mitglieder der Familie der Korbblütler und haben ähnliche Merkmale:

  • Wuchsform: Distelähnlicher Habitus, bis zu zwei Meter Höhe.
  • Blütenstruktur: Meist violett oder blau.
  • Standortvorlieben: Sonnige, warme Standorte mit nährstoffreichem Boden.

Obwohl diese Pflanzen kulinarisch weniger genutzt werden, haben sie doch ihre besonderen Eigenschaften und können interessante Ergänzungen für einen naturnahen Garten darstellen. Beispielsweise wird die Echte Eselsdistel oft wegen ihrer robusten Natur und eindrucksvollen Blüten geschätzt und kann eine wertvolle Nahrungsquelle für Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge sein.

Bilder: Iva Vagnerova / Shutterstock