Apfelbaum Befruchter Abstand: Tipps für einen hohen Ertrag
Apfelbäume benötigen in der Regel einen Befruchterbaum in der Nähe, um Früchte zu tragen. Dieser Artikel erläutert die optimale Distanz zwischen den Bäumen und weitere Faktoren, die den Befruchtungserfolg beeinflussen.
Warum ist ein Befruchter für Apfelbäume wichtig?
Apfelbäume sind auf Fremdbefruchtung angewiesen. Dies bedeutet, dass Pollen einer anderen Apfelsorte auf ihre Blüten übertragen werden müssen, um Früchte zu bilden. Diese Bestäubung erfolgt in der Regel durch Insekten wie Bienen und Hummeln.
Ein geeigneter Befruchterbaum muss gleichzeitig mit dem Hauptapfelbaum blühen, damit ausreichend Pollen zur Bestäubung verfügbar ist. Apfelsorten wie Cox Orange oder Gravensteiner sind gängige Befruchtersorten, da sie zur gleichen Zeit blühen und somit effektiv zur Bestäubung beitragen können. Zieräpfel sind ebenfalls gute Befruchter, da sie reichlich und oft über einen längeren Zeitraum blühen, was die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Bestäubung erhöht.
In kleineren Gärten bieten sogenannte Familienbäume eine platzsparende Lösung. Diese Bäume vereinen zwei verschiedene Apfelsorten auf einem Baum, die sich gegenseitig befruchten können.
Der optimale Abstand zwischen Apfelbaum und Befruchter
Für eine erfolgreiche Bestäubung sollte der Abstand zwischen Apfelbaum und Befruchter zwischen 50 und 100 Metern liegen, um den Bestäubern wie Bienen und Hummeln kurze Wege zu ermöglichen. Diese Insekten fliegen in der Regel bis zu einem Kilometer weit, sodass auch ein entfernterer Befruchter noch unterstützen kann.
Kleinwüchsige oder spezielle Spalier- und Säulenbäume sind geeignete Lösungen bei begrenztem Platz. Beide Bäume sollten während der Blütezeit ausreichend Sonnenlicht erhalten, da Schatten die Blütenproduktion und damit auch die Bestäubung negativ beeinflussen kann.
Achten Sie darauf, dass sich die Kronen der ausgewachsenen Bäume nicht überschneiden und ausreichend Raum für Licht und Luftzirkulation bleibt. Ein Abstand von etwa 8 bis 12 Metern zwischen hochstämmigen Bäumen ist empfehlenswert. Zu anderen Bäumen, Hecken und hohen Objekten, die Schatten werfen könnten, sollte ebenfalls ausreichend Abstand eingehalten werden.
Faktoren, die den Befruchtungserfolg beeinflussen
Neben dem Abstand zwischen Apfelbaum und Befruchter gibt es weitere entscheidende Faktoren für den Befruchtungserfolg:
- Pollen- und Pollenschlauchvitalität: Nur sortenfremder Pollen kann eine Befruchtung auslösen. Der Pollenschlauch muss verschiedene Wachstumsphasen durchlaufen, die temperaturabhängig sind.
- Temperaturverhältnisse: Optimale Temperaturen während der Blütezeit sind wichtig, da Bestäuber unter 12 Grad Celsius weniger aktiv sind und das Wachstum des Pollenschlauchs verlangsamt wird.
- Luftfeuchtigkeit: Eine zu geringe relative Luftfeuchtigkeit kann die Keimung des Pollens beeinträchtigen.
- Bestäubergemeinschaft: Eine Vielfalt und ausreichende Anzahl an bestäubenden Insekten wie Bienen und Hummeln ist notwendig. Diese Insektenaktivität wird durch das Pflanzen von Frühjahrsblühern und heimischen Blütensträuchern gefördert.
- Ortsabhängigkeit: Ein vielfältiger Pflanzenbestand und eine diversifizierte Landschaft verbessern die Effektivität der Bestäubung.
- Blütezeiten: Die Blütezeiten der Haupt- und Befruchtersorten sollten zeitlich abgestimmt sein, um eine erfolgreiche Bestäubung zu gewährleisten.
- Gesundheitszustand der Bäume: Nur gesunde Bäume erzeugen genügend Blüten und Pollen. Eine ausreichende Bewässerung, Bodenpflege und Nährstoffversorgung sind daher wichtig.
Tipps zur Auswahl des richtigen Befruchters
Die Auswahl des passenden Befruchters für Ihren Apfelbaum ist entscheidend:
- Bestäubungskompatibilität: Achten Sie darauf, dass der Befruchter kompatibel mit Ihrer Apfelsorte ist. Apfelsorten, die zur gleichen Zeit blühen und physiologisch zueinander passen, sind ideal.
- Blütezeiten abstimmen: Wählen Sie einen Befruchter, der zur gleichen Zeit blüht wie Ihr Hauptapfelbaum. Die Überlappung der Blütezeiten stellt sicher, dass ausreichend Pollen zur rechten Zeit verfügbar ist.
- Standort und Platzverhältnisse: Bei begrenztem Platz im Garten sind Zieräpfel eine gute Wahl, da sie üppig blühen und weniger Platz beanspruchen. Familienbäume vereinen mehrere Sorten auf einem Stamm und können sich somit gegenseitig befruchten.
- Standardbefruchter: Apfelsorten wie ‚Cox Orange‘, ‚Berlepsch‘, ‚James Grieve‘ und ‚Goldparmäne‘ sind als allgemein gute Befruchter bekannt und eignen sich für viele andere Sorten.
- Spezielle Anforderungen: Triploide Apfelsorten wie der ‚Gravensteiner‘ benötigen zusätzlich zu einem diploiden Befruchterbaum einen weiteren kompatiblen Apfelbaum, da sie keine anderen Bäume bestäuben können.
Durch die Berücksichtigung dieser Aspekte können Sie die Bestäubung Ihrer Apfelbäume optimieren und eine reichhaltige Ernte sichern.