Wildsträucher

Wildbirne: Essbar oder nicht? Alles, was Sie wissen müssen

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Kulturbirnen sind aus vielen Gärten kaum mehr wegzudenken. Doch kaum einer weiß, dass die zahlreichen Sorten von einer Wildbirne abstammen. Diese wächst in den Wäldern und entwickelt Früchte, die erst nach der Verarbeitung genießbar sind.

Wildbirne verwenden
Die Wildbirne schmeckt erst im überreifen Zustand
AUF EINEN BLICK
Sind Wildbirnen essbar?
Wildbirnen sind zwar essbar, jedoch erst im überreifen Zustand oder nach den ersten Frösten, da sie dann die bitteren Gerbstoffe und Fruchtsäuren verlieren. Ihre Konsistenz wird mehlig, und sie können gedörrt oder gebacken werden, um genießbar zu sein.

Aussehen

Wildbirnen können in Abhängigkeit von der Lichtmenge baum- oder strauchförmig wachsen. Sie entwickeln einen gekrümmten Stamm, der in einer ausladenden Krone endet. Von April bis Mai tragen sie reinweiße Blüten an den noch unbeblätterten und schwach bedornten Ästen. Das Laub treibt kurz nach der Blütenentwicklung aus. Die Blätter sind lang gestielt und rundlich bis herzförmig entwickelt. Im Spätsommer entwickeln sich bräunliche bis gelbliche Früchte, die vier bis sechs Zentimeter lang werden.

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Blüten

Wenn sich an der Wildbirne Blütenknospen zeigen, ist die Zeit für die Ernte gekommen. Als Beilage bereichern die Knospen Wildkräutersalate. Sie können für die Zubereitung von Tees oder Limonaden mit Wildkräutern verwenden werden. Die Knospen schmecken mild und eignen sich für süße Überraschungen. Besprühen Sie die geschlossenen Blüten mit Zuckerwasser und kandieren Sie diese auf einem Blech im Ofen bei niedriger Hitze.

Früchte

Die Birnen sind reich an Gerbstoffen, Pektin und Fruchtsäuren. Ihr Geschmack ist herb-säuerlich und wirkt zusammenziehend. Erst im überreifen Zustand oder nach den ersten Frösten verlieren sie die bitteren Gerbstoffe und Fruchtsäuren. Ihre Konsistenz wird mehlig. Um diesen Prozess zu beschleunigen und die Früchte genießbar zu machen, können die Früchte gedörrt und gebacken werden.

Für die Herstellung von Wein und Most ist die Wildbirne nicht geeignet, da sie schnell ihre Fruchtsäure verliert und sich die Konsistenz verändert. Zusammen mit Kulturbirnen oder Äpfeln können Wildbirnen zu Branntwein und Essig verarbeitet werden.

Nutzung in der Vergangenheit

In vergangenen Zeiten war die Wildbirne in gedörrter oder gebackener Form eine nahrhafte Speise. 25 Pfund Kerne der Wildbirne wurden gepresst und zu drei Pfund Speiseöl verarbeitet. Aus dem Saft der Birnen wurde Sirup hergestellt, der als Zuckerersatz verwendet wurde. Er diente auch als Heilmittel gegen Durchfall. Der Wildbirne wurden heilende Wirkungen bei Migräne zugeschrieben.

Wildbirnen wurden eingesetzt bei

  • Zahnschmerzen
  • Gicht
  • Schwindsucht
  • Entgiftung des Körpers
  • Nierenbeckenentzündungen