Birne

Existieren Birnbäume mit Stacheln? Eine Aufklärung

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Wohl kaum jemand kann sich daran erinnern, je einen Birnbaum mit Stacheln gesehen zu haben. Liegt da womöglich eine Verwechslung vor? Oder ist die stachelige Variante einfach nicht gefragt und daher auch nicht verbreitet? Der nachfolgende Text gibt die Antwort.

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Die Wildbirne Pyrus pyraster hat Stacheln
AUF EINEN BLICK
Gibt es Birnensorten mit Stacheln?
Ja, es gibt einen Birnbaum, der Stacheln trägt. Dabei handelt es sich um die Wildbirne, auch Holzbirne genannt. In jungen Jahren haben ihre Äste viele kurze Seitentriebe, die sehr spitz enden. Die aus ihr zahlreich hervorgegangenen Kulturbirnen tragen keine Stacheln.

Können alle Birnen Stacheln austreiben?

Weltweit werden mehrere Tausend verschiedene Birnensorten angebaut, und es werden immer noch neue Sorten gezüchtet. Daneben gibt es die Wildbirne (Pyrus pyraster), auch Holzbirne genannt. Die Wildform ist die „Mutter“ der Kulturbirnen. Die Äste der Wildbirne sind mit Dornen besetzt. Diese Neigung zur Stachelbildung durfte sie an die Kultursorten jedoch nicht vererben, da so ein Merkmal in der Züchtung nicht erwünscht ist. Daher tragen Kultursorten keine Stacheln.

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Wie sieht der stachelige Birnbaum aus?

Die Wildbirne ist sommergrün wie auch die Kulturbirne. Sie kann als zwei bis vier Meter hoher Strauch wachsen oder als Baum eine Höhe von 8 bis 20 Meter erreichen. So sieht sie im Detail aus:

  • Stamm und Äste sind mit grauer, kleinschuppiger Rinde bedeckt
  • jungen Wildbirnen sind bedornt
  • vielen kurze Seitenzweige enden mit einer stechenden Spitze
  • Blätter sind ca. 5 cm lang und rundlich
  • sie sind lang gestielt und gesägt
  • Blattoberseite glänzt auffällig
  • Unterseite ist bläulich-grün
  • im April/Mai öffnen sich weiße Blüten
  • Früchte sind ca. 4 bis 6 cm groß und grün-gelblich
  • haben keine Birnenform, sind eher rund-eiförmig

Wo wächst die Wildbirne?

Das natürliche Verbreitungsgebiet dieser Wildobstart erstreckt sich von Westeuropa bis in den Kaukasus. Sie bevorzugt wärmere Regionen, ist auf Wiesen und an Waldrändern anzutreffen. Das Wildobst kann ein Alter von bis zu 150 Jahren erreichen.

Kann ich die Wildbirne im Hausgarten kultivieren?

Die anspruchslose Wildbirne kann in einen Hausgarten gepflanzt werden. Das ist sogar eine gute Idee, den diese Baumart gilt in einigen Bundesländern als vom Aussterben bedroht.

Sind die Früchte der stacheligen Wildbirne essbar?

Roh gelten die Früchte der Holzbirne als nicht genießbar, denn sie sind holzig und recht sauer. Doch verarbeitet sind die Wildbirnen essbar und sogar schmackhaft. Im Übrigen sind auch die Blüten dieser Birnenart eine tolle Salatzutat, können kandiert oder für Limonadenherstellung verwendet werden.

Tipp

Achtung: Nicht jede Wildbirne ist essbar

In manche Gärten wird die Chinesischen Wildbirne kultiviert. Doch bei ihr handelt es sich um ein reines Ziergehölz. Lassen Sie sich nicht vom Namen täuschen, und auch nicht davon, dass ihre Früchte wie Obst aussehen. Sie sind ungenießbar!

Bilder: Marc / stock.adobe.com