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Wasserpflanze 2023: Europäischer Strandling im Fokus

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Da der Europäische Strandling in der freien Natur stark gefährdet ist, wurde er zur Wasserpflanze des Jahres 2023 erklärt. Amphibisch wie ein Frosch kann Littorella uniflora bis zu einer Tiefe von drei Meter unter Wasser wachsen oder sich grasartig an trocken gefallenen Ufern ausbreiten.

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Der Europäische Strandling ist stark gefährdet

Verbreitung

Der Europäische Strandling gedeiht ausschließlich in abflusslosen, nährstoffarmen Seen des atlantischen und subatlantischen Europas. Die anspruchslose Wasserpflanze kommt in Tiefen von 40 bis 150 Zentimetern in kalk- und strömungsarmen Gewässern, aber auch in Baggerseen und Fischteichen vor. Durch eine Land- und eine Unterwasserform sowie Anpassungen bei der Fotosynthese kann sie extreme Bedingungen meistern und sogar mit einem geringen Salzgehalt des Wassers zurechtkommen.

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Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft, verbunden mit klimawandelbedingten Wasserstandsabsenkungen, verdrängen die eigentlich sehr robuste und perfekt an ihren Lebensraum angepasste Wasserpflanze zunehmend, sodass diese inzwischen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten steht.

Aussehen

  • Wuchshöhe: Der im Grenzbereich zwischen Wasser und Ufer wachsende Strandling wird 5 bis 15 Zentimeter hoch.
  • Blätter: Die rundlich ovalen, etwas dickfleischigen Blätter bilden eine flache, grundständige Rosette. Das unbehaarte Laub der Unterwasserform ist walzenförmig.
  • Blüte: Nur die Landform des Strandlings ist in der Niedrigwasserperiode zwischen Mai und Juni blühfähig. Bleibt das Niedrigwasser aus, ist eine Nachblüte von August bis September möglich. Die Pflanze bildet am Ende dünner Stiele hellbraune, männliche Einzelblüten, deren Staubbeutel weit herausragen. Die weiblichen Blüten sitzen zu mehreren an der Stängelbasis.
  • Früchte: Aus den Blüten kleine Nussfrüchte mit harter Schale. Diese keimen allerdings sehr schlecht.
  • Vermehrung: Litorella vermehrt sich hauptsächlich durch Ausläufer, die bis zu 60 Zentimeter lang werden können. An diesen Trieben sind die Ausläuferrosetten in Abständen von fünf bis zehn Zentimeter wie Perlen aufgereiht.

Pflege im Gartenteich

Da er unter Naturschutz steht, dürfen Sie den Europäischen Strandling nicht aus der Natur entnehmen. Pflanzen sind jedoch im gut sortierten Fachhandel erhältlich.

Geben Sie dem Strandling einen sonnigen bis halbschattigen Platz an einem Gartenteich, der nicht von einem fließenden Gewässer gespeist wird. Entfernen Sie zuvor jegliche Konkurrenzvegetation, die den Strandling unterdrücken könnte.

Weitere Pflegemaßnahmen sind nicht erforderlich, denn der Strandling breitet sich grasartig von selbst Richtung Flachwasserzone aus.

Tipp

Die Unterwasserform des Strandlings, die optisch an dicke Grasbüschel erinnert, lässt sich auch gut im Aquarium kultivieren. Im feinkörnigen Substrat entwickelt die Pflanze rasch Ausläufer und bildet dichte Bestände, die sich schön von anderen Wasserpflanzen abheben.

Bilder: PIXATERRA / stock.adobe.com