Wasserlinsen im Gartenteich: Tipps zu Pflege & Vermehrung
Wasserlinsen, auch bekannt als Entengrütze, sind faszinierende Wasserpflanzen, die in stehenden oder langsam fließenden Gewässern gedeihen. Dieser Artikel beleuchtet die Biologie, den ökologischen Wert, die Verwendung und die wichtigsten Aspekte der Kultivierung dieser Pflanze.
- Wuchs
- Blätter
- 🍂 Herbst-Spezial: Schnittkalender
- Blüte
- Früchte
- Ökologischer Wert der Kleinen Wasserlinse
- Vorkommen im Garten
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Wasserlinsen pflegen
- So kommt die Pflanze über den Winter
- Verwendung
- Wasserlinsen vermehren
- Häufig gestellte Fragen
- Gemüsebeet-Planer
Wuchs
Wasserlinsen bestehen aus blattähnlichen Sprossorganen, den Phyllokladien, und einer bis zu 4 cm langen Wurzel, die sowohl der Nährstoffaufnahme als auch der Stabilisierung im Wasser dient. Die Pflanzen schwimmen entweder auf der Wasseroberfläche oder knapp darunter und bilden oft dichte, geschlossene Verbünde. Einzelne Pflänzchen haben ovale bis eiförmige Blätter mit Durchmessern von 1 bis 8 mm. Sie vermehren sich hauptsächlich durch ungeschlechtliche Sprossung, was ihre Anzahl innerhalb von wenigen Tagen verdoppeln kann. Im Herbst steigt der Stärkegehalt in den Blattorganen an, sodass die Pflanzen schwerer werden und auf den frostfreien Grund des Gewässers absinken, um dort zu überwintern.
Blätter
Die Phyllokladien der Wasserlinsen, auch wasserlinsenartige Blätter genannt, sind meist rundlich bis eiförmig und zwischen 1 und 8 mm groß. Diese Kurztriebe übernehmen die Funktion der Blätter bei anderen Pflanzen: Sie haben luftgefüllte Hohlräume, die ihnen das Schwimmen an der Oberfläche ermöglichen. Die Blätter sind grün oder teilweise rötlich gefärbt und besitzen eine wachsartige Oberseite. Neue Blätter wachsen aus taschenartigen Kammern bestehender Blätter hervor. Jedes Phyllokladium ist mit einer Wurzel ausgestattet, die die Pflanze mit Nährstoffen versorgt.
Blüte
Die Blüten der Wasserlinse sind klein und unscheinbar, da die Pflanze hauptsächlich auf vegetative Vermehrung setzt. Männliche Blüten haben jeweils nur ein Staubblatt, während die weiblichen Blüten lediglich aus einem Fruchtknoten bestehen. Sie erscheinen in der Regel zwischen Mai und Juni und sind meist von einem schützenden Hüllblatt (Spatha) umgeben. Die Bestäubung erfolgt oft zufällig durch Wasserläufer, Spinnen oder Schnecken. Aufgrund der effektiven vegetativen Vermehrung kommt es jedoch nur selten zur Blütenbildung.
Früchte
Aus den befruchteten Blüten entwickeln sich ein- oder mehrsamige Nussfrüchte. Diese Früchte tragen Samen, die etwa 0,6 bis 1 mm groß und mit Längsrippen versehen sind. Die Samen werden schwimmend verbreitet und tragen zur weiteren Ausbreitung der Pflanze bei.
Ökologischer Wert der Kleinen Wasserlinse
Die Kleine Wasserlinse, oft auch Entengrütze genannt, spielt eine bedeutende Rolle im Ökosystem von Teichen und anderen stehenden Gewässern. Sie dient als wichtige Nahrungsquelle für Wasservögel wie Enten und Gänse sowie heimische Fische. Durch ihre Fähigkeit zur Stickstoffbindung trägt sie wesentlich zur Reduzierung der Algenbelastung bei und verbessert die Wasserqualität. Wasserlinsen bieten auch Unterschlupf für zahlreiche kleine Wassertiere und Insekten. Zudem fungieren sie als Bioindikatoren, die Hinweise auf den Nährstoffgehalt und die Wasserqualität liefern.
Vorkommen im Garten
Wasserlinsen können in Gartenteiche gelangen, entweder durch Tiere oder durch das Einsetzen neuer Wasserpflanzen. Ein sonniger bis halbschattiger Standort und ein nährstoffreiches, stehendes Gewässer sind optimal für ihr Wachstum. Besonders in den warmen Sommermonaten können sie sich rasant vermehren und die Wasseroberfläche bedecken. Dies kann das Wachstum von Unterwasserpflanzen hemmen. Um eine übermäßige Ausbreitung zu verhindern, sollten Wasserlinsen regelmäßig abgefischt und Wasserspiegelbewegungen durch einen Springbrunnen gefördert werden.
Welcher Standort ist geeignet?
Wasserlinsen bevorzugen einen hellen, sonnigen bis leicht schattigen Standort in stehenden, ruhigen Gewässern mit ausreichend Nährstoffen. Flache Teiche, Tümpel und langsam fließende Gewässer bieten ideale Lebensräume. Besonders in leicht verschmutzten oder abwasserbelasteten Gewässern können sie sich schnell ausbreiten und große Wasserflächen bedecken.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Wasserlinsen benötigen keinen Boden im eigentlichen Sinne, da sie frei auf der Wasseroberfläche schwimmen. Sie gedeihen in nährstoffreichen Gewässern mit einem neutralen bis schwach sauren pH-Wert. Ruhige, stehende oder schwach fließende Gewässer sind ideal für ihr Wachstum, da sie keine Bodenverankerung verlangen.
Wasserlinsen pflegen
Wasserlinsen brauchen wenig Pflege, da sie sich in nährstoffreichem Wasser von selbst vermehren. Um eine übermäßige Ausbreitung zu verhindern, sollten Sie regelmäßig mit einem Kescher abgefischt werden. Kontrollieren Sie neue Wasserpflanzen auf Anhaftungen von Wasserlinsen und fördern Sie Wasserspiegelbewegungen durch einen Springbrunnen. Der Einsatz von pflanzenfressenden Fischen wie die Rotfeder kann ebenfalls helfen, den Bestand zu reduzieren. Im Herbst sollten Sie die Pflanzen großzügig auslichten, um Verschlammungen am Gewässergrund zu vermeiden.
So kommt die Pflanze über den Winter
Im Herbst lagern Wasserlinsen Stärke als Reservestoff ein, was dazu führt, dass sie auf den Grund des Gewässers sinken und dort frostfrei überwintern. Mit dem Ansteigen der Temperaturen im Frühjahr kehren sie an die Oberfläche zurück und breiten sich erneut aus.
Verwendung
Wasserlinsen, auch Entengrütze genannt, sind vielseitig nutzbar. Sie sind essbar und reich an Eiweißen und Mineralien, was sie in asiatischen Ländern zu einer beliebten Nahrungsquelle macht. Sie eignen sich auch hervorragend als Tierfutter für Enten, Gänse, Fische und Schnecken. In Aquarien dienen Wasserlinsen zur Wasserreinigung und Abschattung. Wegen ihres schnellen Wachstums sind sie auch ein vielversprechender Rohstoff für die Gewinnung erneuerbarer Energien wie Biogas und Bioethanol. Darüber hinaus tragen sie zur Wasserreinigung bei, indem sie Nährstoffe und Schwermetalle aus dem Wasser aufnehmen. In der Medizin finden Wasserlinsen vor allem in der Homöopathie Anwendung.
Wasserlinsen vermehren
Wasserlinsen vermehren sich hauptsächlich ungeschlechtlich durch Sprossung. Die blattartigen Triebe bilden Tochterpflanzen, die sich von der Mutterpflanze ablösen und eigenständig weiterwachsen. Diese Methode kann unter optimalen Bedingungen die Anzahl der Wasserlinsen innerhalb von wenigen Tagen verdoppeln. Optimale Bedingungen umfassen eine ruhige Wasseroberfläche und ausreichend Nährstoffe im Wasser. Geschlechtliche Vermehrung über Blüten und Samen kommt seltener vor, da die vegetative Vermehrung sehr effektiv ist.
Zur Vermehrung von Wasserlinsen in Ihrem Garten oder Teich setzen Sie einige Pflanzen in ein geeignetes Gewässer und sorgen für ausreichende Nährstoffe und eine ruhige Wasserfläche. Besondere Pflege ist nicht notwendig, da sich die Pflanzen unter günstigen Bedingungen von selbst vermehren.
Häufig gestellte Fragen
Wie schnell können Wasserlinsen sich tatsächlich vermehren?
Wasserlinsen weisen ein bemerkenswert schnelles Wachstum auf. Unter optimalen Bedingungen verdoppeln sich ihre Populationen innerhalb von nur 48 bis 72 Stunden.
Welche Vorteile bieten Wasserlinsen in Aquarien?
Wasserlinsen sind in Aquarien aus mehreren Gründen vorteilhaft. Sie tragen zur Wasserreinigung bei, indem sie Nährstoffe binden. Durch ihre Schwimmfähigkeit bieten sie zudem Abschattung und dienen Fischen und anderen Aquarienbewohnern als Versteckmöglichkeit und Nahrungsquelle.
Warum sinken Wasserlinsen im Herbst auf den Gewässergrund?
Im Herbst speichern Wasserlinsen Stärke in ihren Phyllokladien, wodurch sie schwerer werden und auf den frostfreien Grund des Gewässers sinken. Dort überwintern sie, um im Frühjahr wieder an die Wasseroberfläche zu steigen und ihr Wachstum fortzusetzen.
Warum bilden Wasserlinsen nur selten Blüten?
Wasserlinsen setzen hauptsächlich auf vegetative Vermehrung durch Sprossung, da dies eine sehr effiziente Methode ist. Blütenbildung ist selten und wird durch zufällige Bestäuber wie Wasserläufer oder Spinnen unterstützt, jedoch sind Blüten aufgrund der Effektivität der ungeschlechtlichen Vermehrung selten notwendig.