Sterndolde

Sterndolde pflanzen & pflegen: Standort, Boden & mehr

Sterndolden (Astrantia) sind grazile und pflegeleichte Stauden für den Garten. Erfahren Sie in diesem Artikel alles Wissenswerte über die verschiedenen Arten, ihre Ansprüche an Standort und Boden sowie ihre Vermehrung.

Herkunft

Die Sterndolde (Astrantia), auch als Himmelsblume oder Sternwurz bekannt, gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und ist in den gemäßigten Zonen Europas und Asiens heimisch. Besonders verbreitet sind sie in Mittel-, Süd- und Südosteuropa sowie im Kaukasusraum. In den Alpen sind sie besonders häufig zu finden und erreichen dort Höhenlagen von bis zu 2280 Metern. Sie gedeihen auf Bergwiesen, in Bergwäldern und in Hochstaudenfluren, bevorzugt auf feuchten, kalkhaltigen Lehmböden.

Zu den in Mitteleuropa heimischen Arten zählen:

  • Bayerische Sterndolde (Astrantia bavarica)
  • Krainer Sterndolde (Astrantia carniolica)
  • Große Sterndolde (Astrantia major)
  • Kleine Sterndolde (Astrantia minor)

Die Pflanzen haben sich durch ihre dekorativen, sternförmigen Blüten über Jahrhunderte als beliebte Zierpflanzen etabliert, insbesondere die Große Sterndolde (Astrantia major), die bereits im Mittelalter in Kräutergärten kultiviert wurde.

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Wuchs

Sterndolden sind mehrjährige, sommergrüne Stauden, die in Horsten wachsen. Die Gattung umfasst etwa 10 Arten, die eine unterschiedliche Wuchshöhe erreichen:

  • Kleine Sterndolde (Astrantia minor): 15 bis 40 Zentimeter
  • Große Sterndolde (Astrantia major): 50 bis 70 Zentimeter
  • Riesen-Sterndolde (Astrantia maxima): bis zu 90 Zentimeter

Die Pflanzen bilden dichte Horste und haben eine kompakte, buschige Erscheinung. Ihre Stängel sind robust und aufrecht, wobei die Breite typischerweise zwischen 30 und 45 Zentimetern liegt. Sterndolden bevorzugen halbschattige bis lichtschattige Standorte und sind winterhart.

Blätter

Ein markantes Merkmal der Sterndolde sind ihre handförmig gelappten Blätter, die oft an Kastanienblätter erinnern. Sie entspringen in Büscheln aus einem gemeinsamen Zentrum und präsentieren sich in einem satten Grün. Einige Sorten, wie etwa ‚Sunningdale Variegated‘, haben panaschierte Blätter. Die Blätter der Großen Sterndolde sind handförmig mit fünf bis sieben tief gelappten Blattteilen.

Blüte

Die Blüten der Sterndolde sind kugelförmig und bestehen aus zahlreichen kleinen Blüten, die von sternförmigen Hochblättern, den Brakteen, umgeben sind. Diese verleihen den Blütenständen ein nadelkissenähnliches Aussehen. Je nach Art und Sorte variieren die Blütenfarben von Weiß über Rosa und Rot bis Violett. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September. Die Blütenstände eignen sich hervorragend als Schnittblumen und sind lange haltbar. Zudem ziehen sie Insekten an, was sie zu einer wertvollen Bereicherung für naturnahe Gärten macht.

Welcher Standort ist geeignet?

Sterndolden bevorzugen halbschattige bis lichtschattige Plätze, können aber auch an sonnigeren Standorten gedeihen, sofern der Boden ausreichend feucht ist. Der ideale Boden sollte nährstoffreich, humos und kalkhaltig sein sowie gut durchlässig, um Staunässe zu vermeiden.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Für Sterndolden ist ein nährstoffreicher, humoser und kalkhaltiger Boden optimal. Sie wachsen am besten in gut durchlässigen Böden, die stets leicht feucht gehalten werden. Eine gute Drainage ist entscheidend, um Staunässe zu vermeiden.

Sterndolde pflegen

Sterndolden sind pflegeleicht und benötigen nur minimale Aufmerksamkeit. Ein immer leicht feuchter Boden ist wichtig, besonders an heißen Tagen sollte regelmäßig gegossen werden. Eine Mulchschicht hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren. Sterndolden reagieren empfindlich auf mineralische Dünger und bevorzugen organische Alternativen wie Kompost. Ein Rückschnitt nach der ersten Blüte kann eine zweite Blüte im Spätsommer fördern.

Pflanzung

Die ideale Pflanzzeit für Sterndolden ist das Frühjahr, vorzugsweise zwischen April und Mai. Der Boden sollte gut aufgelockert und mit Kompost angereichert werden. Halten Sie bei Gruppenpflanzungen einen Pflanzabstand von 30 bis 50 Zentimetern ein. Nach dem Pflanzen ist reichliches Wässern besonders wichtig.

Sterndolde richtig schneiden

Um eine unerwünschte Selbstaussaat zu verhindern, sollten verblühte Blütenstände direkt nach der Blüte entfernt werden. Ein Rückschnitt der gesamten Pflanze nach der ersten Blüte fördert eine zweite Blüte im Spätsommer. Im Herbst oder Frühjahr sollte die Staude bodennah zurückgeschnitten werden, um die Pflanze in Form zu halten und den Neuaustrieb zu fördern.

Sterndolde vermehren

Sterndolden lassen sich durch Aussaat, Teilung oder Wurzelschnittlinge vermehren:

  • Aussaat: Im Herbst direkt ins Freiland oder in Saatschalen, die draußen überwintern.
  • Teilung: Im Frühjahr oder nach der Blüte im Herbst. Der Wurzelballen wird vorsichtig geteilt und die Teilstücke werden neu gepflanzt.
  • Wurzelschnittlinge: Im Frühjahr entnehmen und in Töpfen oder direkt im Freiland einpflanzen.

Sorten & Arten

Es gibt viele attraktive Sorten der Sterndolde, darunter:

  • ‚Roma‘: Zartrosa Blüten
  • ‚Sunningdale Variegated‘: Gelbgrüne, panaschierte Blätter
  • ‚Buckland‘: Blassrosa Blüten mit grünlichem Schimmer
  • ‚Claret‘: Dunkelrote Blüten
  • ‚Moulin Rouge‘: Tiefrote Blüten
  • ‚Shaggy‘: Reinweiße Blüten
  • ‚Hadspen Blood‘: Dunkelrote Blüten
  • ‚Snow Star‘: Sternförmige, weiße Blüten
  • ‚Ruby Wedding‘: Dunkelrote Blüten
  • ‚Star of Billion‘: Filigrane Blüten
  • ‚Riesen-Sterndolde (Astrantia maxima)‘: Große, rosafarbene Blüten

Diese Sortenvielfalt ermöglicht es, für fast jede Gartensituation die passende Sterndolde zu finden.

Krankheiten & Schädlinge

Sterndolden sind robuste Pflanzen, die selten von Krankheiten oder Schädlingen betroffen sind. Gelegentlich können Miniermotten oder Pilzbefall auftreten. Schnecken können vor allem junge Pflanzen schädigen. Vorbeugend können Schneckenkorn ausgebracht und betroffene Blätter frühzeitig entfernt werden. Wurzeln umfassen gelegentlich von Wühlmäusen befallen, wobei Drahtkörbe Abhilfe schaffen können.

Durch diese vorbeugenden Maßnahmen bleiben Ihre Sterndolden gesund und blühfreudig.

Häufig gestellte Fragen

1. Welche Bedeutung haben Sterndolden in der Volksmedizin?

Sterndolden, insbesondere Astrantia major, sind in der Volksmedizin bekannt und wurden traditionell zur Behandlung verschiedener Beschwerden verwendet. Früher nutzte man die Pflanze aufgrund ihrer angeblich heilenden Eigenschaften vor allem in Kräutergärten, wo sie unter anderem als Heilmittel gegen Atemwegserkrankungen und Verdauungsprobleme diente.

2. Was sind Brakteen und welche Rolle spielen sie bei Sterndolden?

Brakteen sind spezielle Hochblätter, die die eigentlichen Blüten von Sterndolden (Astrantia) umgeben. Diese sternförmigen Hochblätter verleihen den Blütenständen ihr namensgebendes Nadekissen-ähnliches Aussehen und tragen maßgeblich zur Attraktivität der Pflanze bei.

3. Kann man Sterndolden als Schnittblumen verwenden?

Ja, Sterndolden eignen sich hervorragend als Schnittblumen. Ihre langlebigen Blüten und das dekorative Erscheinungsbild machen sie zu einer beliebten Wahl in Blumensträußen und Blumenarrangements. Sie können problemlos mehrere Wochen halten und fügen jedem Blumenarrangement einen Hauch von natürlichem Charme hinzu.

4. Wie kann man den Schneckenbefall bei Sterndolden effektiv verhindern?

Schnecken sind hauptsächlich für junge Sterndolden-Pflanzen eine Gefahr. Um Schneckenbefall vorzubeugen, empfiehlt sich das rechtzeitige Ausbringen von Schneckenkorn bereits im April. Zusätzlich sollten betroffene Pflanzen täglich auf Befall untersucht und Schnecken manuell abgesammelt werden. Eine Mulchschicht kann ebenfalls helfen, Schnecken fernzuhalten.

Bilder: egschiller / iStockphoto