Rosskastanie

Rosskastanien-Samen: Vom Aufsammeln bis zur Keimung

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Nicht nur Kinder lieben die samtig braunen Samen der Rosskastanie. Das Kastaniensammeln ist jeden Herbst eine beliebte Tätigkeit und zahlreiche Menschen suchen in Parks und Alleen im bunten Laub nach Kastanien. Hier erfahren Sie, was die Samen der Rosskastanie alles können.

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Rosskastanien sind ideal zum Basteln
AUF EINEN BLICK
Wofür sind Rosskastaniensamen bekannt?
Die Samen der Rosskastanie sind glänzend braune, kugelige Kastanien mit dunkelbrauner Schale und hellem Nabel. Sie verbreiten sich durch Schwerkraftwanderung, keimen im Frühjahr und dienen als Bastelmaterial, Naturwaschmittel und in der Medizin zur Linderung von Venenbeschwerden.

Wie sehen die Samen der Rosskastanie aus?

Die glänzend braunen Samen der Rosskastanie befinden sich am Baum in einer hellgrünen, stacheligen Kapselfrucht, die sie bis zur vollständigen Reifung davor schützt, von Tieren gefressen zu werden. Jede Kapsel enthält meist einen einzelnen Samen, es kann aber auch vorkommen, das zwei bis drei Samen in einer Kapsel heranwachsen. Die kugeligen Kastanien sind zwei bis sieben Zentimeter groß, haben eine dunkelbraune Schale und einen großen, hellen Fleck, den sogenannten Nabel.

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Wie verbreiten sich Rosskastaniensamen?

Die Samen verbreiten sich durch die sogenannte Schwerkraftwanderung, eine sehr seltene Ausbreitungsform in der Pflanzenwelt. Im Herbst trocknet die Kapsel aus, bis sie entweder aufplatzt oder von alleine vom Baum fällt. Spätestens wenn die Kapsel auf den Boden aufprallt und auseinanderbricht, fallen die Samen heraus, rollen je nach Bodenbeschaffenheit mehrere Meter weit und bleiben schließlich liegen.

Wie keimt eine Kastanie?

Ein Rosskastaniensamen bleibt über den Winter liegen und keimt im Frühjahr. Es ist Zufall, ob die heruntergefallenen Kastanien an einem geeigneten oder eher ungeeigneten Ort für die Keimung landen. Denn trocknet der Samen über die Wintermonate aus, wird er nicht keimen. Er benötigt einen feuchten und im besten Fall von Laub geschützten Ort. Über Niederschläge im Winter wird er tiefer in die Erde gespült, sodass die Wurzeln im Frühjahr Halt und Nährstoffe finden können. Kastanien sind eine im Herbst und Winter bei vielen Tieren beliebte Nahrungsquelle. Auch das führt dazu, dass nur wenige Kastanien eines Baumes im nächsten Jahr kleine Bäumchen hervorbringen.

Wofür kann man die Samen der Rosskastanie verwenden?

Kastanien eignen sich nicht nur wegen ihrer schönen Farbe zum Basteln und als natürliche Herbstdekoration. Dank der enthaltenen Inhaltsstoffe sind sie auch für viele weitere Anwendungsfälle bekannt. Zum Beispiel wurden sie wegen der enthaltenen Saponine früher zur Seifenherstellung verwendet. Auch heute noch stellen Kastanien eine natürliche Alternative zu Waschmittel dar. Von den Osmanen wurden Kastanien als Pferdefutter eingesetzt, worauf der Name „Rosskastanie“ zurückzuführen ist. Bis heute werden Kastanien in der Medizin eingesetzt, da ihre heilende Wirkung bei Venenbeschwerden Abhilfe schaffen kann.

Tipp

Wildtierfütterung mit Kastanien

Wenn Sie im Herbst mehr Kastanien gesammelt haben als sie verarbeiten können oder wenn die Herbstdekoration langsam dem Winterschmuck weicht, können Sie die Kastanien an Wildtiere verfüttern. Nehmen Sie sie einfach auf den nächsten Waldspaziergang mit und legen Sie sie an einem geschützten Ort ab. Alternativ können Sie die Kastanien auch bei manchen Wildparks abgeben, die diese dann für die Fütterung verwenden. Da Kastanien Nahrung für Wildtiere darstellt, sollten Sie im Wald höchstens kleine Mengen davon sammeln. Besser geeignet sind Parks und Straßenränder in städtischen Gebieten, in denen keine Wildtiere leben.

Bilder: ju_see / Shutterstock