Bewässerung & Entwässerung

Rasen Drainage: So verhindern Sie Staunässe und Pfützen

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Staunässe im Garten beeinträchtigt nicht nur die Optik, sondern auch die Gesundheit Ihrer Pflanzen. Dieser Artikel erläutert verschiedene Methoden zur effektiven Entwässerung von Rasenflächen und gibt wertvolle Hinweise zur Planung und Umsetzung.

Rasen Drainage

Kleinere Flächen punktuell entwässern

Vereinzelt auftretende Staunässe lässt sich mit gezielten Maßnahmen gut in den Griff bekommen. Drei bewährte Methoden zur punktuellen Entwässerung sind:

  • Aerifizieren: Mittels einer Aerifiziergabel wird der Boden etwa zehn Zentimeter tief durchlüftet. Die entstehenden Löcher werden anschließend mit feinem Sand verfüllt, um die Wasserdurchlässigkeit zu erhöhen.
  • Drainagebohrungen: Mit einem Erdbohrer werden an den betroffenen Stellen Löcher mit einer Tiefe von mindestens 50 Zentimetern gebohrt. Diese werden mit Vlies ausgekleidet und anschließend mit Kies oder Sand aufgefüllt. So kann das Wasser besser abfließen, während das Vlies verhindert, dass Erde den Abflussbereich zusetzt.
  • Vertikale Drainagen: Hierbei werden mithilfe eines Zaunbohrers tiefere Löcher gebohrt, um verdichtete Bodenschichten zu durchstoßen. Diese werden dann mit Sand oder Kies verfüllt, um eine effektive Tiefenentwässerung zu erzielen.

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Diese Methoden eignen sich besonders gut, um gezielt in kleinen Bereichen die Bodenstruktur und Entwässerungsfähigkeit zu verbessern.

Rechtliche Vorschriften beachten

Rechtliche Vorschriften beachten

Das Einholen notwendiger Genehmigungen ist entscheidend für eine rechtskonforme Drainageinstallation

Bevor Sie mit der Installation einer Rasen-Drainage beginnen, ist es wichtig, sich über die rechtlichen Rahmenbedingungen zu informieren. In vielen Gebieten sind Drainageprojekte genehmigungspflichtig, um das Grundwasser und die lokale Umwelt zu schützen.

  • Genehmigungen: Je nach lokaler Gesetzgebung kann eine wasserrechtliche Erlaubnis für das Einleiten von Niederschlagswasser in den Boden erforderlich sein. Diese erhalten Sie bei der zuständigen Umwelt- oder Kreisverwaltung.
  • Technische Regeln: Achten Sie auf die Einhaltung technischer Vorschriften zur Versickerung, wie beispielsweise den Einsatz geeigneter Filtersysteme für die Reinigung von Oberflächenwasser.
  • Grundstücksentwässerungsplan: Ein umfassender Plan hilft, die Effizienz und Funktionalität der Drainage sicherzustellen und Konflikte mit bestehenden Leitungen zu vermeiden.
  • Abwasserrechtliche Vorschriften: Die Einleitung von Niederschlagswasser in die Kanalisation oder in natürliche Gewässer kann Beschränkungen unterliegen. Erwägen Sie alternative Methoden zur Versickerung oder Sammlung von Regenwasser.

Die Berücksichtigung der rechtlichen und technischen Aspekte ist ein wichtiger Schritt in der Planungsphase einer Drainagemaßnahme.

Vorbereitungen für die Drainage

Vorbereitungen für die Drainage

Die richtige Vorbereitung sichert eine effiziente und langlebige Drainageanlage

Eine gute Vorbereitung ist das A und O für ein erfolgreiches Drainagesystem:

  • Materialien: Besorgen Sie alle notwendigen Materialien, wie Drainagerohre, Filtervlies, Sickerkies, Spaten und Schaufeln. Optional benötigen Sie eine Sickergrube.
  • Planung: Planen Sie den Verlauf Ihrer Drainagerohre sorgfältig und messen Sie die erforderlichen Abstände aus. Zeichnen Sie die Trasse der Rohre und die Positionen von Sickerschacht oder Zisterne in den Plan Ihres Grundstücks ein.
  • Aushub: Je nach Größe des Areals kann ein Minibagger erforderlich sein. Graben Sie einen ausreichend tiefen Kanal aus und denken Sie an die Auslegung mit Filtervlies und einer ersten Schicht Sickerkies.

Die sorgfältige Umsetzung dieser Schritte sichert die Funktionalität und Langlebigkeit Ihrer Drainage.

Drainagerohre richtig verlegen

Die korrekte Verlegung der Drainagerohre ist entscheidend für eine effiziente Entwässerung und den Schutz des Mauerwerks vor Feuchtigkeit.

  1. Graben ausheben: Heben Sie einen mindestens 50 cm tiefen Graben aus. Bei Flächen, die für den Anbau von Gemüse oder Obst genutzt werden, sollte die Tiefe entsprechend erhöht werden.
  2. Filtervlies einlegen: Legen Sie das gesamte Grabenbett mit Filtervlies aus, um ein Eindringen von Erde und Partikeln in die Rohre zu verhindern.
  3. Kiesbett vorbereiten: Tragen Sie eine Schicht Sickerkies auf, um eine stabile Unterlage für die Rohre und einen ungehinderten Wasserfluss zu gewährleisten.
  4. Rohre verlegen: Legen Sie die Drainagerohre mit den Schlitzen nach unten auf das Kiesbett.
  5. Gefälle kontrollieren: Achten Sie auf ein Gefälle von zwei bis drei Prozent, damit das Wasser effektiv abgeleitet wird.
  6. Kiespackung abschließen: Bedecken Sie die Rohre mit einer weiteren Schicht Sickerkies und einer abschließenden Schicht Filtervlies.
  7. Anschluss an Sammelleitung: Verbinden Sie die Drainagerohre am tiefsten Punkt des Systems mit einer Sammelleitung, die das Wasser zur Zisterne oder zum Sickerschacht leitet.

Dokumentieren Sie den Verlauf und die Tiefe der Drainagerohre, um zukünftige Bauarbeiten sicher planen zu können.

Sickereinrichtungen anlegen

Es gibt verschiedene Sickereinrichtungen, die für eine effektive Wasserableitung sorgen.

  • Sickerschacht: Ein Schacht wird mit Schachtringen stabilisiert und mit Kies oder Splitt gefüllt. Diese Methode ist besonders effektiv bei lehmigen Böden.
  • Sickergraben: Ein linearer Graben wird mit Vlies ausgelegt und mit Kies befüllt. Das Wasser wird über die Sammelleitung direkt in den Graben geleitet.
  • Sickermulde: Diese Mulden dienen als oberflächennahes Regenrückhaltebecken und sind besonders geeignet für Hanglagen.

Die Wahl der passenden Sickereinrichtung hängt von den lokalen Bodenverhältnissen und der zu bewässernden Fläche ab.

Tipps und Hinweise

Tipps und Hinweise

Eine fachmännische Beratung hilft bei der Planung komplexer Entwässerungssysteme.

  • Fachmännische Beratung: Bei größeren Grundstücken mit komplexen Wasserverhältnissen ist es ratsam, einen Fachmann hinzuzuziehen.
  • Fertige Drainagesysteme: Der Fachhandel bietet vormontierte Systeme an, die die Installation erleichtern.
  • Entwässerungsplan: Ein gut durchdachter Plan ist essenziell für eine funktionierende Drainage.
  • Dimensionierung der Sickergrube: Ermitteln Sie die benötigte Größe der Sickergrube vor Beginn der Arbeiten.
  • Abwasserrechtliche Vorschriften: Beachten Sie die regionalen Bestimmungen zur Einleitung von Niederschlagswasser.
Bilder: DonNichols / iStockphoto