Pfaffenhütchen

Schritt für Schritt: Pfaffenhütchen im Garten vermehren

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Das Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) ist ein attraktiver Strauch, der sich leicht vermehren lässt. Dieser Artikel stellt verschiedene Methoden vor, um neue Pfaffenhütchen zu ziehen, vom Ausgraben von Jungpflanzen bis zur Aussaat.

Spindelstrauch vermehren
Die Vermehrung über Samen ist langwierig aber spannend

Pfaffenhütchen Vermehrung durch Ausgraben von Jungpflanzen

Das Pfaffenhütchen bildet Wurzelausläufer, wodurch oft Jungpflanzen rund um den Mutterstrauch wachsen. Diese können ausgegraben und an einen neuen Standort verpflanzt werden. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:

  1. Suchen Sie nach jungen Trieben rund um den Strauch.
  2. Lockern Sie den Boden um die Jungpflanze mit einem Spaten.
  3. Heben Sie die Jungpflanze behutsam aus, um die Wurzeln möglichst wenig zu beschädigen.
  4. Trennen Sie die Jungpflanze von der Hauptwurzel.
  5. Pflanzen Sie die Jungpflanze am neuen Standort und bewässern Sie sie ausreichend.

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Diese Methode ist schnell und unkompliziert und führt meist zu guten Ergebnissen.

Pfaffenhütchen Vermehrung mittels Stecklingen

Die Vermehrung des Pfaffenhütchens über Stecklinge ist ebenfalls einfach und effizient. Der ideale Zeitpunkt dafür ist im Frühsommer, etwa Ende Juni.

Stecklinge schneiden und vorbereiten

Schneiden Sie 10 bis 15 Zentimeter lange, junge und gesunde Triebe ohne Blüten oder Fruchtansätze. Verwenden Sie eine scharfe Gartenschere, um Quetschungen zu vermeiden. Kürzen Sie die Blätter auf etwa ein Drittel ihrer Größe und entfernen Sie Blüten und Fruchtansätze vollständig, um das Wurzelwachstum zu fördern.

Stecklinge einpflanzen und pflegen

Stecken Sie die vorbereiteten Stecklinge in Pflanzgefäße mit feuchter Anzuchterde. Eine Plastiktüte oder Folie über den Trieben sorgt für ein gleichmäßig feuchtwarmes Klima. Lüften Sie regelmäßig, um Schimmelbildung zu verhindern. Nach etwa drei Monaten zeigen sich neue Blattaustriebe, was auf eine erfolgreiche Bewurzelung hinweist. Die angewurzelten Triebe können dann an ihren endgültigen Standort ausgepflanzt werden. In den ersten Jahren sollte ein Winterschutz bereitgestellt werden.

Pfaffenhütchen mit Samen vermehren

Die Vermehrung über Samen ist geduldiger, aber lohnend.

Samen ernten und vorbereiten

Ernten Sie die Samen aus den Früchten, die im Spätsommer reifen. Lagern Sie die Früchte an einem trockenen Ort, bis sich die Kapseln öffnen und die Samen entnommen werden können.

Samen aussäen

Säen Sie die Samen direkt im Freiland. Alternativ können sie in Wasser eingeweicht werden, um das Fruchtfleisch zu lösen, bevor sie in Kästen oder ins Freiland gesetzt werden.

Geeigneter Standort für das Pfaffenhütchen

Das Pfaffenhütchen bevorzugt sonnige bis halbschattige Plätze. Im Vollschatten bildet es wenige Blüten und seine Herbstfärbung ist weniger intensiv. Es ist frosthart und windfest.

Bodenbeschaffenheit

Das Pfaffenhütchen gedeiht am besten in lockeren, gut durchlässigen und nährstoffreichen Böden. Ein hoher Humus- und Kalkgehalt wird bevorzugt, während schwere, lehmige Böden, die zu Staunässe neigen, schlecht vertragen werden. Sandige Böden sind auch geeignet, das Wachstum fällt hier jedoch langsamer aus. Bei ungünstigen Bodenverhältnissen empfehlen sich das gründliche Lockern des Bodens und das Untermischen von Sand oder kleinen Kieselsteinen, um die Durchlässigkeit zu verbessern.

Pflege des Pfaffenhütchens

Das Pfaffenhütchen ist pflegeleicht.

Gießen

Bei längerer Trockenheit im Sommer sollte das Pfaffenhütchen gegossen werden, jedoch erst, wenn die oberste Erdschicht ausgetrocknet ist. Staunässe muss vermieden werden.

Düngen

Von April bis Juli sollte das Pfaffenhütchen etwa zweimal im Monat mit einem organischen Dünger versorgt werden. Im Frühjahr und Herbst sollte dem Boden eine großzügige Portion Kompost oder Humus beigemischt werden.

Schneiden

Ein Schnitt ist nicht unbedingt erforderlich, aber ein leichter Rückschnitt kann den Wuchs des Pfaffenhütchens kontrollieren. Abgestorbene oder störende Äste können im Frühjahr oder späten Herbst entfernt werden.

Giftigkeit des Pfaffenhütchens

Das Pfaffenhütchen ist für Menschen und Haustiere hochgiftig.

Vergiftungserscheinungen

Nach dem Verzehr können Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten. Schwerere Vergiftungen führen zu Herzproblemen, Leber- und Nierenschäden und in extremen Fällen zum Tod. Vergiftungsanzeichen zeigen sich oft erst nach 12 bis 18 Stunden.

Besonders giftige Pflanzenteile

Alle Teile des Pfaffenhütchens sind giftig, besonders die Samen enthalten hohe Konzentrationen an Toxinen.

Bilder: tamu1500 / Shutterstock