Pfaffenhütchen

Pfaffenhütchen-Frucht: Warum ist sie für Vögel essbar?

Artikel zitieren

Während die Blüte des Pfaffenhütchens eher unscheinbar ist, ist die Frucht eine wahre Augenweide. Leider ist sie für uns Menschen nicht essbar, für Vögel hingegen schon. Erfahren Sie im Folgenden mehr zur Frucht des Spindelstrauchs.

Spindelstrauch Frucht
Die Frucht des Pfaffenhütchens gleicht einer exotischen Blüte
AUF EINEN BLICK
Was ist die Pfaffenhütchen Frucht und ist sie essbar?
Die Frucht des Pfaffenhütchens ist eine purpurrosa bis karminrot gefärbte Kapselfrucht, die ab September reift und Vögeln wie Rotkehlchen, Drosseln und Meisen als Nahrung dient. Für Menschen ist die Frucht jedoch giftig und kann zu Übelkeit, Erbrechen und anderen Symptomen führen.

Blüte

Zwischen Mai und Juni entstehen die unscheinbar grünen Blüten, die in lockeren Blütenständen zusammensitzen. Meist werden zwei bis sechs, selten neun Blüten pro Achse gebildet. Sie sind zwittrig und vierzählig aufgebaut. Die Blüten bilden einen süß duftenden Nektar, der zahlreiche Insekten anlockt. Zu den Blütenbesuchern zählen hauptsächlich Fliegen und Ameisen. Auf kalkhaltigen Böden werden mehr Blüten entwickelt.

Lesen Sie auch

Frucht

Ab September reifen die Früchte heran. Es sind Kapselfrüchte mit vier Lappen, die purpurrosa bis karminrot gefärbt sind. Wenn ihre Entwicklung abgeschlossen ist, springen sie mit vier Klappen auf. In jedem Fach sitzt ein Same an einem verlängerten Stiel, der aus den geöffneten Klappen heraushängt. Wegen der Ähnlichkeit zu der typischen Kopfbedeckung katholischer Geistlicher bekam der Strauch seinen deutschen Namen.

Die auffällig gefärbten Früchte ziehen verschiedene Vögel an, welche die Samen aufnehmen. Sie knabbern die fleischige Außenhülle des Samens ab und lassen den inneren Teil fallen. Hauptsächlich fressen Rotkehlchen die Samen, weswegen der Strauch den Beinamen Rotkehlchenbrot bekam. Drosseln und Meisen gehören ebenfalls zu den häufigen Besuchern.

Die Samen enthalten bereits grünliche Keimblätter. Trotzdem dauert es drei bis vier Jahre, bevor die Samen mit der Keimung beginnen. Vegetativ vermehren sich Pfaffenhütchen durch kriechende Sprosse, die am Boden Wurzeln.

Giftigkeit

Pfaffenhütchen sind in allen Pflanzenteilen giftig. Die toxischen Inhaltsstoffe sind in den Samen besonders hoch konzentriert. Vögel sterben nicht durch den Verzehr der Früchte. Bei anderen Haustieren kann das versehentliche Naschen schnell tödlich enden. Zum Verzehr sind die Früchte und Blätter nicht geeignet, auch wenn sie in der Vergangenheit medizinisch verwendet wurden. Bereits seit der Antike sind die Giftwirkungen der Pflanze bekannt.

Mögliche Symptome:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • schnelle Atmung
  • erhöhter Puls

Nutzung

Als wertvolles Gehölz zur Befestigung von Hängen, Ufern und Böschungen hat sich das Pfaffenhütchen mehrfach erwiesen. Das Holz liefert einen wichtigen Rohstoff zur Herstellung von Zeichenkohle oder Putzholz für Uhrmacher. In Gärten und Parks besitzt der Strauch einen hohen Zierwert. Im naturnahen Garten darf das heimische Gehölz nicht fehlen, denn es bietet einen wertvollen Lebensraum für Insekten und Vögel.