Lupine

Lupinen: Gefahr durch giftige Alkaloide?

Lupinen begeistern mit ihren farbenfrohen Blüten und ihrer Rolle als Gründünger. Doch Vorsicht: Einige Arten enthalten giftige Alkaloide. Dieser Artikel beleuchtet die Symptome einer Lupinenvergiftung, Risikogruppen und gibt Handlungsempfehlungen im Ernstfall.

Symptome einer Lupinenvergiftung

Die Symptome einer Lupinenvergiftung variieren je nach aufgenommener Menge stark

Symptome einer Lupinenvergiftung

Die Symptome einer Lupinenvergiftung können sehr unterschiedlich ausfallen und hängen von Faktoren wie der aufgenommenen Menge und der individuellen Empfindlichkeit ab.

Mögliche Auswirkungen auf verschiedene Körpersysteme:

  • Herz-Kreislauf-System: Sie könnten eine Veränderung Ihres Pulses bemerken, entweder eine Beschleunigung oder eine Verlangsamung. In schweren Fällen kann es zu einem Herzstillstand kommen.
  • Nervensystem: Die Bandbreite reicht von leichten Symptomen wie Kopfschmerzen und Schwindel bis hin zu schwerwiegenderen Erscheinungen wie dem Verlust der motorischen Kontrolle, Erregungszuständen, Halluzinationen und Verwirrtheit.
  • Verdauungssystem: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall sind häufige Anzeichen.
  • Atmungssystem: Atemnot kann auftreten, in besonders schweren Fällen sogar Atemlähmung.
  • Weitere Symptome: Zu den möglichen Vergiftungserscheinungen gehören auch Mundtrockenheit, vermehrtes Schwitzen und auffällige Hautreaktionen wie Blässe oder Rötungen.

Beachten Sie: Die Schwere der Symptome hängt von der Dosis der aufgenommenen Giftstoffe ab. Geringe Mengen können möglicherweise nur leichte oder gar keine Symptome hervorrufen, während größere Mengen ernste und lebensbedrohliche Zustände auslösen können.

Risikogruppen für Lupinenvergiftung

Kinder und ältere Menschen reagieren sensibel auf die in Lupinen enthaltenen Giftstoffe

Risikogruppen für Lupinenvergiftung

Bestimmte Personengruppen sind durch die in Lupinen enthaltenen Giftstoffe besonders gefährdet:

  • Kinder: Aufgrund ihres geringeren Körpergewichts reagieren Kinder empfindlicher auf die toxischen Alkaloide, die in Lupinensamen vorkommen können.
  • Ältere Menschen: Mit zunehmendem Alter kann die Fähigkeit des Körpers, Giftstoffe abzubauen, nachlassen. Dies kann zu einer stärkeren Reaktion auf Lupinenvergiftungen führen.
  • Personen mit Vorerkrankungen: Menschen mit Leber- oder Nierenerkrankungen können die Toxine möglicherweise nicht effektiv verarbeiten, was zu intensiveren Vergiftungssymptomen führen kann.
  • Allergiker: Wer auf Erdnüsse oder andere Hülsenfrüchte allergisch reagiert, könnte auch eine Sensibilität gegenüber Lupinensamen aufweisen. Hier ist besondere Vorsicht geboten.
  • Haustiere: Hunde, Katzen und Weidetiere wie Rinder, Pferde und Schafe können nach dem Fressen giftiger Lupinenarten Vergiftungssymptome zeigen, die je nach Körpergröße variieren können.

Maßnahmen bei Verdacht auf Lupinenvergiftung

Bei Verdacht auf eine Lupinenvergiftung ist schnelles und überlegtes Handeln entscheidend.

Empfohlene Schritte:

  1. Eigene Sicherheit: Stellen Sie zunächst Ihre eigene Sicherheit sicher und vermeiden Sie direkten Kontakt mit Erbrochenem oder Giftstoffen.
  2. Notruf: Wählen Sie umgehend die Notrufnummer 112 und melden Sie den Verdacht auf eine Lupinenvergiftung. Halten Sie wichtige Informationen bereit, wie das Alter und Gewicht der betroffenen Person und, falls möglich, die aufgenommene Menge der Lupinenteile.
  3. Lebenszeichen: Überprüfen Sie bei einer bewusstlosen Person die Atmung und bringen Sie sie gegebenenfalls in die stabile Seitenlage. Sollte keine Atmung feststellbar sein, leiten Sie lebensrettende Sofortmaßnahmen ein, wie sie vom Rettungsdienst angewiesen werden.
  4. Beruhigung und Flüssigkeitszufuhr: Ist die Person bei Bewusstsein, beruhigen Sie sie und regen Sie sie dazu an, kleine Schlucke Wasser oder Tee zu trinken.
  5. Informationssammlung: Sammeln Sie alle verfügbaren Informationen über die aufgenommene Lupinensorte, die Menge und die beobachteten Symptome, um diese dem Rettungsteam oder den Ärzten zur Verfügung zu stellen.

Diese Maßnahmen unterstützen die Erstversorgung und helfen, die Auswirkungen einer Vergiftung zu mindern, bis das medizinische Fachpersonal eintrifft.

Unterscheidung zwischen giftigen und essbaren Lupinen

Die Zierlupinen im Garten sind in den seltensten Fällen essbar

Unterscheidung zwischen giftigen und essbaren Lupinen

Beim Verzehr von Lupinen ist es wichtig, zwischen giftigen und essbaren Sorten zu unterscheiden:

  • Süßlupinen: Wählen Sie ausschließlich Süßlupinen für den Verzehr. Diese wurden speziell gezüchtet, um nur geringe Mengen oder gar keine giftigen Alkaloide zu enthalten.
  • Wild- und Gartenlupinen: Vermeiden Sie Wild- und Gartenlupinen. Diese Arten enthalten giftige Alkaloide und können bei Verzehr zu schweren gesundheitlichen Problemen führen.
  • Zubereitung: Selbst bei Süßlupinen ist eine korrekte Zubereitung erforderlich. Die Samen müssen vor der weiteren Verarbeitung mehrere Tage gewässert und anschließend gekocht werden.
Verwendung von Süßlupinen

Aus Süßlupinenmehl lässt sich Brot backen

Verwendung von Süßlupinen

Süßlupinen tragen dank ihrer Züchtung seit den 1930er Jahren erheblich zur Vielfalt pflanzlicher Lebensmittel bei:

  • Lupinenmehl: Dieses glutenfreie Mehl eignet sich hervorragend zum Backen von Brot, Kuchen und anderen Backwaren.
  • Lupinenflocken: Ideal als Ergänzung für Müsli, Joghurt oder Smoothies.
  • Lupineneiweiß: Dieses Protein ist eine wichtige Zutat für vegane Fleischersatzprodukte und Milchalternativen.
  • Lupinenkaffee: Als koffeinfreie Alternative zu Kaffee bietet Lupinenkaffee ein einzigartiges Geschmackserlebnis.

Jedes dieser Produkte zeichnet sich durch einen hohen Proteingehalt und die Abwesenheit von Gluten aus, was sie zu einer wertvollen Ergänzung einer jeden Ernährung macht.

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