Wollmispel

Japanische Wollmispel winterhart: Wahrheit oder Mythos?

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Die Japanische Wollmispel (Eriobotrya japonica) ist die bekannteste der aus Asien stammenden Wollmispeln, die im Übrigen zwar mit den einheimischen Mispeln verwandt – beide Arten gehören zur Familie der Rosengewächse – aber sonst nicht deckungsgleich sind. Die auch als Loquat oder Nispero bekannte Pflanze wird vor allem wegen ihrer etwa pflaumengroßen, Aprikosen nicht unähnlichen Früchte kultiviert sowie, vor allem bei uns, wegen ihres immergrünen, glänzenden Blattschmucks. Allerdings ist die Japanische Wollmispel bei uns nicht sicher frost- oder winterhart.

Japanische Wollmispel Frostschäden
Temperaturen unter -8°C können Früchte und Baum nachhaltig schädigen
AUF EINEN BLICK
Ist die Japanische Wollmispel winterhart?
Die Japanische Wollmispel (Eriobotrya japonica) ist nicht sicher frost- oder winterhart in Deutschland. Es ist besser, sie in Topf zu halten und an einem kühlen, frostfreien Ort im Gewächshaus oder Haus zu überwintern, bei etwa fünf bis maximal zehn Grad Celsius.

Deutsche Winter sind unberechenbar

Im Internet ist häufiger zu lesen, Japanische Wollmispeln seien bis zu minus 15 °C (und teilweise noch mehr) winterhart und könnten daher problemlos im Freien überwintert werden. Die gärtnerische Erfahrung lehrt uns jedoch das Gegenteil, denn diese in ihrer Heimat bis etwa 12 Meter hoch wachsenden Bäume sind zwar tatsächlich ziemlich robust, doch frosthart oder gar schneeverträglich sind sie ganz und gar nicht. Milde Winter überstehen die Sträucher bzw. Bäume meist problemlos draußen, doch sobald die Temperaturen stark sinken – etwa auf weniger als fünf bis acht °C – drohen Frostschäden bis hin zum Tod des Baumes durch Erfrieren.

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Japanische Wollmispel auspflanzen oder nicht?

Aus diesem Grund sollten von einem Auspflanzen des Baumes in den Garten abgesehen werden, denn deutsche Winter sind bekanntlich unberechenbar. Was einige Jahre dank milder Winter gut gehen mag – die Japanische Wollmispel wächst und gedeiht ganzjährig im Freien – kann durch einen einzigen strengen Winter zunichte gemacht werden. Wer die Pflanze dennoch auspflanzen möchte, setzt sie daher am besten an einen geschützten Standort nahe einer Wärme abstrahlenden Hauswand. Zudem sollte der Baum bei drohenden starken Minusgraden stets warm eingepackt werden, wobei vor allem die Wurzeln sowie der Stamm vor der Kälte geschützt werden müssen.

Japanische Wollmispel im Topf überwintern

Besser ist es jedoch, die Japanische Wollmispel im Topf zu belassen und sie ab November ins Haus bzw. ins Gewächshaus zu holen. Hier überwintert der Baum an einem hellen und frostfreien, aber kühlen Standort bei etwa fünf bis maximal zehn Grad Celsius. Gießen Sie die Pflanze regelmäßig, so dass sie nicht austrocknet, aber stellen Sie jegliche Düngung ein. Größere Exemplare können manchmal auch gegen ein Entgelt in einer Gärtnerei überwintern – einfach mal beim Gärtner Ihres Vertrauens nachfragen.

Tipp

Entsprechend warm verpackt kann die japanische Wollmispel natürlich auch auf dem Balkon überwintern, vorausgesetzt, die Temperaturen sinken nicht zu stark. Dabei sollten Sie sowohl das Pflanzgefäß als auch die Pflanze in Vlies o. ä. einwickeln, wobei jedoch ein Luftaustausch möglich sein muss – sonst verschimmelt Ihnen das Bäumchen unter seiner Winterabdeckung.