Mispel

Die Mispel: Wie sieht sie aus und warum ist sie wertvoll?

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Viele Jahrhunderte lang war die Mispel aus den privaten und Klostergärten nicht wegzudenken, geriet dann jedoch trotz ihrer aromatischen und sehr gesunden Früchte in Vergessenheit. Mit diesem Artikel wollen wir Ihnen Lust auf diesen attraktiven und unkompliziert zu pflegenden Obstbaum machen.

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Nach dem ersten Frost schmecken Mispeln lecker süß

Aussehen und Wuchs

Die Echte Mispel (Mespulus germanica) wächst als strauchartiger Baum und erreicht eine überschaubare Höhe von etwa sechs Meter. Die länglich ovalen, auf der Unterseite filzig behaarten Blätter werden bis zu fünfzehn Zentimeter lang. Im Herbst verfärbt sich das Laub leuchtend gelb bis orange und lässt das Gehölz durch den ganzen Garten strahlen.

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Ab Mai öffnet die zur Familie der Rosengewächse gehörende Mispel die bis zu fünf Zentimeter großen Blüten, die an Kurztrieben über den Blättern stehen. Aus diesen bilden sich die runden, harten Früchte, die eine charakteristisch aufklaffende Fruchtspitze und einen Durchmesser von circa vier Zentimeter haben. Nach dem ersten Frost wird das Fruchtfleisch mürbe und entwickelt einen herrlich süßen, aromatischen Geschmack.

Welche Mispelsorten schmecken besonders lecker?

Sorte Beschreibung
Holländische Großfruchtige Ertragreiche Sorte mit großen Früchten. Wuchsstark.
Macrocarpa Großfruchtig, erreicht Wuchshöhen von etwa vier Meter.
Krim Bildet geschmacksintensive Früchte, die ab Ende September reif werden.
Royal Wächst eher strauchartig und eignet sich auch für kleinere Gärten. Sehr aromatische Früchte.
Kurpfalzmispel Bildet besonders süße Früchte, die keine Gerbstoffe enthalten und die dadurch schon vor dem ersten Frost genießbar sind.

Im Gegensatz zu den verwandten Apfelbäumen sind Mispeln selbstfruchtend. Um viele Früchte zu ernten genügt es also, einen einzigen Baum einer Sorte zu setzen.

Mispeln pflanzen und kultivieren

Mispeln sind sehr anspruchslose Gehölze, die einen sonnigen, geschützten Standort bevorzugen, aber auch an halbschattigen Plätzen gut gedeihen. Das Substrat sollte tiefgründig, gut durchlässig und nicht zu nährstoffarm sein sowie einen hohen Kalkgehalt haben. Reichern Sie deshalb sandige Böden gut mit Kompost an.

Wurzelnackte Mispeln pflanzen Sie im Spätherbst oder Winter, Containerware vorzugsweise im Frühling, mit ausreichend Abstand zu Nachbargehölzen. Stabilisieren Sie den Baum in den ersten Jahren mit einem Pflanzpfahl.

Was macht die Mispel so wertvoll?

Mispeln sind ausgesprochen vielseitig. Sie können die Früchte frisch verzehren oder sie zu Marmelade, Mus und Obstwein verarbeiten. Da Mispeln eine entzündungshemmende Wirkung haben, werden Sie in der Volksheilkunde seit Jahrhunderten bei Infekten der Harnwege eingesetzt.

Zudem sind die Bäume geschätzte Brutgehölze vieler einheimischer Vogelarten. Auch die Insektenwelt profitiert von Mispeln. Da die Blüten sehr pollen- und nektarreich sind, werden sie gerne von Honigbienen, Pelzbienen, Pillenwespen und anderen Insekten besucht. Die Früchte sind bei Amsel, Ringeltaube und dem selten gewordenen Kernbeißer beliebt.

Tipp

Die Mispel zählt zu den Klimabäumen. Es handelt sich bei ihr um ein besonders robustes Gehölz, das Trockenheit, Hitze und Frost gut ertragen und das außerdem unempfindlich gegen Wetterextrem wie Stürme oder Starkregen ist.

Bilder: caocao191 / stock.adobe.com