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Ginkgo Biloba bei Hunden: Lindert es Demenz-Symptome?

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Ihr schon etwas älterer Hund bellt nun öfter ohne ersichtlichen Grund und verhält sich bisweilen seltsam? Dies könnte ein Hinweis auf ein Dysfunktionssyndrom des Gehirns sein, beispielsweise Alzheimer oder eine Demenz. Kann Ginkgo dabei helfen, die Symptome zu lindern?

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Ginkgo kann auch Hunden verabreicht werden
AUF EINEN BLICK
Kann Ginkgo Biloba bei Demenz beim Hund helfen?
Ginkgo Biloba kann bei Hunden mit Demenz eingesetzt werden, um Symptome wie Vergesslichkeit, Unruhe und Ängstlichkeit zu lindern. Spezielle Ginkgo-Extrakte mit einer Dosierung von 4mg pro Kilogramm Körpergewicht können regelmäßig über die Fütterung verabreicht werden.

Kann man Ginkgo biloba gegen Demenz beim Hund einsetzen?

Vor allem in den Blättern des Ginkgo sollen die Stoffe stecken, die eine Demenz beim Hund lindern könnten. Diese enthalten

  • Flavonoide
  • Bilobalide
  • Ginkgolide
  • Terpene

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und weitere Inhaltsstoffe, die das Blut verdünnen, dessen Gerinnung hemmen und so seine Fließeigenschaften verbessern. Da das Blut besser fließt, vermuten Forscher, dass sich die Durchblutung im Gehirn sowie damit einhergehend die Gedächtnisleistung verbessert. Deshalb wird Ginkgo traditionell in der chinesischen Volksmedizin TCM bei Durchblutungsstörungen – etwa auch bei Schwindel, Tinnitus etc. – eingesetzt. Ob diese Annahme tatsächlich zutrifft, kann nicht genau gesagt werden. Verschiedene wissenschaftliche Studien kamen diesbezüglich zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen.

Wie setzt man Ginkgo biloba gegen Demenz beim Hund ein?

Legt man Studien zugrunde, die eine signifikante Linderung oder Verlangsamung – eine Heilung ist nicht möglich – der Demenz beim Hund feststellen (z. B. „Reduction of behavioural disturbances in elderly dogs supplemented with a standardised Ginkgo leaf extract“, veröffentlicht 2006), dann lässt sich folgendes festhalten:

  • lediglich konzentrierte Ginkgo-Extrakte zeigen Wirkung
  • diese müssen regelmäßig und über längeren Zeitraum gegeben werden
  • empfohlene Dosierung: 4 Milligramm je Kilogramm Körpergewicht

Die Gabe kann beispielsweise über die Fütterung erfolgen. Ginkgoblätter zu trocknen und daraus Medizin herzustellen, wird nicht empfohlen: Die Wirkstoffmenge des selbst hergestellten Nahrungsergänzungsmittels währe schlicht zu gering.

Wann sollte man auf Ginkgo gegen Demenz beim Hund verzichten?

Zunächst einmal: Mit der Gabe von Medikamenten, zu denen auch Extrakte von Ginkgo biloba gehören, lassen sich Demenz-Symptome beim Hund wie

  • Stimmungsschwankung
  • Vergesslichkeit
  • Verwirrtheit
  • Unsauberkeit
  • Orientierungslosigkeit
  • Umherwandern
  • Ängstlichkeit

lediglich lindern. Das Voranschreiten des Krankheitsverlaufs wird verlangsamt, aber nicht gestoppt.

Zudem sollten Sie Ihrem Tier keinen Ginkgo verabreichen, wenn es zu Blutungen neigt bzw. eine Gerinnungsstörung des Blutes vorliegt oder wenn es trächtig ist. Halten Sie vor einer eigenmächtigen Anwendung der Heilpflanze immer erst Rücksprache mit Ihrem Tierarzt.

Welche Nebenwirkungen kann Ginkgo gegen Demenz beim Hund haben?

Wie bei jeder medizinischen Behandlung können natürlich auch durch die Gabe von Ginkgo biloba gegen Demenz beim Hund Nebenwirkungen auftreten. Nicht ungewöhnliche Begleiterscheinungen sind etwa:

  • Beschwerden des Magen-Darm-Traktes
  • beispielsweise Durchfall oder auch Krämpfe
  • Appetit kann sich verstärken
  • oder auch verringern (bis hin zur Verweigung von Futter)
  • allergische Reaktionen

Fallen Ihnen an Ihrem Hund ungewöhnliche körperliche Veränderungen bzw. Veränderungen im Verhalten auf, sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt darüber und erwähnen Sie auch die Behandlung mit Ginkgo biloba. Ihr Tierarzt entscheidet dann, ob eine weitere Behandlung sinnvoll ist oder ob diese besser abgebrochen werden sollte.

Tipp

Weitere Maßnahmen gegen Demenz beim Hund

Tierärzte empfehlen zur Behandlung von Demenz beim Hund zudem die zusätzliche Gabe von Vitaminen, vor allem Vitamin C, B und E, und Omega-3-Fettsäuren. Zudem sollten erkrankte Hunde viel trinken. Die geistige Förderung – etwa durch Versteckspiele beim täglichen Spaziergang – sollten ebenfalls nicht vernachlässigt werden.

Bilder: Heike Brauer / Shutterstock