Fichte

Fichtenwachstum: Einflussfaktoren & Verlauf einfach erklärt

Das Wachstum der Fichte wird von verschiedenen Faktoren wie Standortbedingungen, Klima und genetischer Veranlagung beeinflusst. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Einflussfaktoren, den Wachstumsverlauf, die Wuchsform sowie die Vermehrung der Fichte.

Faktoren, die das Wachstum der Fichte beeinflussen

Die Wachstumsfaktoren der Fichte umfassen Standort, Klima und Genetik

Faktoren, die das Wachstum der Fichte beeinflussen

Das Wachstum der Fichte wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, darunter Standortbedingungen, Klima, Bodenqualität und genetische Veranlagung.

Standort und Bodenqualität

Die Fichte bevorzugt tiefgründige, sandige bis lehmige Böden mit guter Durchlüftung, die nährstoffreich und frei von Staunässe sind. Auf ungünstigen Standorten mit flachgründigen Böden entwickelt die Fichte oft ein oberflächennahes Wurzelsystem, das die Gefahr von Windwurf erhöht. In Bergregionen ist zudem ausreichende Wärme und Wasser essenziell. Ein Mangel an Nährstoffen wie Phosphor und Stickstoff kann das Wachstum erheblich einschränken.

Klima

Klima

Feucht-kühle Klimazonen fördern das gesunde Wachstum der Fichte.

Das Klima spielt eine entscheidende Rolle für das Wachstum der Fichte. Warme, trockene Sommer können die Vitalität der Bäume beeinträchtigen und das Trieblängenwachstum reduzieren. Stattdessen gedeiht die Fichte besser in feuchten, kühleren Klimaregionen, da Trockenperioden und hohe Temperaturen ihr Wachstum stark beeinträchtigen.

Genetische Veranlagung

Genetische Veranlagung

Die genetische Veranlagung beeinflusst das Wachstum unterschiedlicher Fichtenarten erheblich

Verschiedene Fichtenarten und -typen wachsen unterschiedlich schnell. So gibt es neben der hochwachsenden Gemeinen Fichte auch kleinere Vertreter wie die Zwergfichte. Auch innerhalb einer Art kann die genetische Veranlagung das Wachstum beeinflussen, sodass Individuen der gleichen Art unterschiedlich wachsen können.

Wachstumsverlauf der Fichte

Der Wachstumsverlauf der Fichte gliedert sich in verschiedene Phasen: Jugendphase, Phase des Höhenwachstums, Phase des Durchmesserwachstums und Altersphase.

Jugendphase

In den ersten Jahren konzentriert sich das Wachstum der Fichte auf die Ausbildung des Wurzelsystems und der Krone. Sie ist in dieser Phase relativ schattentolerant, benötigt jedoch mit zunehmendem Alter mehr Licht.

Phase des Höhenwachstums

Ab einem Alter von etwa 15 Jahren wächst die Fichte schnell in die Höhe, und kann Höhen von 30 bis 60 Metern erreichen. Das intensivste Wachstum findet von Frühjahr bis Frühsommer statt.

Phase des Durchmesserwachstums

Nach Erreichen der maximalen Höhe verlangsamt sich das Höhenwachstum, während das Dickenwachstum zunimmt. Die Fichte kann einen Brusthöhendurchmesser von bis zu 2 Metern erreichen.

Altersphase

In der Altersphase verlangsamt sich das Wachstum weiter. Die Fichte kann bis zu 600 Jahre alt werden und bildet dabei oft nur noch geringe Mengen an neuem Holz.

Wuchsform und Verzweigung der Fichte

Der monopodiale Wuchs der Fichte sorgt für einen schlanken Stamm

Wuchsform und Verzweigung der Fichte

Die Fichte zeichnet sich durch ihre charakteristische Wuchsform aus.

Monopodialer Wuchs

Die Fichte wächst monopodial, das heißt, die Hauptachse des Baumes wird stets stärker gefördert als die seitlichen Verzweigungen. Dies führt zu einem geraden, schlanken Stamm, der in der Holzindustrie sehr geschätzt wird.

Stockwerkbau

Die Seitenäste der Fichte wachsen waagerecht zur Stammachse und sind in Quirlen oder Scheinquirlen angeordnet. Dieser stockwerkartige Aufbau der Krone ermöglicht es, das Alter des Baumes abzuschätzen. Jedes Stockwerk entspricht dem Zuwachs eines Jahres, was es erleichtert, das Alter des Baumes durch das Zählen der Astquirle zu bestimmen. Die Krone hat dabei meist eine kegelförmige Struktur mit einem spitzen Wipfel, wodurch die Fichte ihr typisches Erscheinungsbild erhält.

Nadeln und Knospen der Fichte

Die Nadeln und Knospen der Fichte tragen zu ihrem charakteristischen Aussehen bei.

Nadeln

Die Nadeln der Fichte sind spiralig um den Zweig angeordnet und sitzen einzeln auf kleinen braunen Höckern. Sie sind spitz, starr und vierkantig, mit einer Lebensdauer gewöhnlich zwischen 5 und 7 Jahren. Aufgrund ihrer spitzen Natur können sie Verletzungen verursachen.

Knospen

Die Winterknospen der Fichte sind spitz bis eiförmig oder kegelförmig und meist harzlos. Die Endknospen sind stumpf kegelförmig bis spitz eiförmig, während die Seitenknospen etwas kleiner und vom Zweig abstehend sind.

Verjüngung der Fichte

Die Verjüngung der Fichte erfolgt über Samen und nicht über Stockausschläge.

Fruktifikation

Die Fichte ist im Alter von etwa 30 Jahren fruktifikationsfähig und einhäusig, das bedeutet, männliche und weibliche Blüten befinden sich getrennt auf demselben Baum. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind.

Samen

Die Samen der Fichte reifen in Zapfen, die im Herbst herabhängen. Diese Samen haben einen Flügel, der eine windgestützte Verbreitung ermöglicht. Am Boden können sie mehrere Jahre keimfähig bleiben.

Keimung

Die Keimung der Fichtensamen erfolgt im Frühjahr. Die Sämlinge entwickeln typischerweise 8 bis 9 Keimblätter und können auf verschiedenen Böden, einschließlich Rohböden, wachsen.

Bilder: Sinelev / Shutterstock