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Birke mit Brandkrustenpilz

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Der Brandkrustenpilz ist ein Schlauchpilz, der nicht nur totes Holz zersetzt. Er befällt auch lebende Exemplare einiger Baumarten, darunter die Birke. Er zeigt sich unscheinbar, wird daher spät entdeckt. Oftmals zu spät, denn er zählt zu den gefährlichsten holzabbauenden Pilzen.

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Der Brandkrustenpilz befällt nicht nur tote Birken
AUF EINEN BLICK
Wie gefährlich ist der Brandkrustenpilz für die Birke?
Der Brandkrustenpilz verursacht intensive Moderfäule im Inneren des Stamms und der Wurzeln, währen das Splintholz drumherum verschont wird. Die Herabsetzung der Bruch- und Standfestigkeit wird deshalb oft nicht rechtzeitig erkannt. Das plötzliche Umstürzen kann zu schweren Sach- und Personenschäden führen.

Wie kann ich einen Befall mit Brandkrustenpilz erkennen?

Die Fruchtkörper dieses Schlauchpilzes (Perithecien), die sich bei einem Pilzbefall außen zeigen, sind unverwechselbar, doch zugleich auch unscheinbar. Sie bilden sich versteckt am Stammfuß und in Wurzelnischen. Schauen Sie daher unbedingt in diesem Bereich genauer hin.

  • im Frühjahr erscheint die weiß-graue Nebenfruchtform
  • nicht aufgewölbt, sondern flächig ausgebreitet
  • im Sommer entsteht die Hauptfruchtform
  • sie haftet jahrelang am Stamm
  • bildet eine höckerige, schwarze Kruste
  • ähnelt einer verkohlten Brandkruste
  • knackt beim Fingerdruck

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Eine Verwechslungsgefahr besteht mit der Vielgestaltigen Kohlenbeere, die sich allerdings zuerst rötlich-braun zeigt.

Welche anderen Bäume sind für den Brandkrustenpilz anfällig?

Der Brandkrustenpilz (Kretzschmaria deusta, Syn. Hypoxylon deustum und Ustulina deusta) gefährdet sehr viele Baumarten, insbesondere Laubbäume. Die wichtigsten Wirtsbäume in Europa sind Buchen, Hainbuchen, Linden, Spitzahorne, Rosskastanien. Auch Weiden, Platanen, Eschen, Eichen und Pappeln leiden unter diesem Pilzbefall.

Wie kommt es zu einer Infektion mit dem Brandkrustenpilz?

Es wird vermutet, dass die Pilzsporen hauptsächlich über Wurzelverletzungen ins Innere des Stamms gelangen. Auch Rindenschäden und andere Wunden sind mögliche Eintrittspforten.

Wie finde ich heraus, ob meine Birke noch standfest ist?

Für Laien ist es nahezu unmöglich, die Standfestigkeit sicher zu bestimmen. Denn von außen kann die im Inneren brüchig gewordene Birke noch einen sehr vitalen Eindruck machen. Holen Sie sich die Unterstützung von Experten, die unter anderem mit Stammbohrungen die Bruchsicherheit ermitteln können.

Wie wird der Brandkrustenpilz bekämpft?

Der Brandkrustenpilz kann nicht wirksam bekämpft werden. Auch kann eine Infektion kaum vorgebeugt werden, da sich der Pilz unsichtbar im Wurzelbereich vom Baum zu Baum ausbreiten kann. Die Infektion endet in der Regel mit einer Fällung der Birke.

Tipp

Ein schwarzer Pilz an der Birke heißt Chaga und ist gesund.

An der Birke kann auch ein etwas anders aussehender schwarzer Pilz wachsen. Es handelt sich dabei um den Schiefer Schillerporling, bekannt als Chaga oder Tschaga. Er ist nicht gefährlich holzzersetzend, sondern ein Glücksfall für uns Menschen. Der Vitalpilz besitzt viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe und wird seit Jahrhunderten als Heilpilz eingesetzt.

Bilder: Henri Koskinen / stock.adobe.com