Birke

Birke entfernen: Methoden & Alternativen

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Die Birke, bekannt für ihre elegante Gestalt und ihre auffällige weiße Rinde, kann in bestimmten Situationen zum Problem werden. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über verschiedene Methoden, um eine Birke kontrolliert absterben zu lassen, und beleuchtet dabei sowohl gängige Praktiken als auch ökologisch verträgliche Alternativen.

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Zum Ringeln wird zunächst die Rinde entfernt

Die Ringel-Methode: Gezielt den Saftfluss unterbrechen

Das Ringeln ist eine in der Forstwirtschaft etablierte Methode, um unerwünschte Bäume wie Birken kontrolliert zu entfernen. Dabei wird ein etwa fünf bis zehn Zentimeter breiter Ring aus Rinde und Kambium rund um den Stamm entfernt. Das Kambium ist eine dünne Schicht zwischen Rinde und Holz, die für den Transport von Wasser und Nährstoffen verantwortlich ist. Durch das Entfernen dieses Rings wird der Saftfluss unterbrochen, wodurch der Baum allmählich abstirbt.

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Schritt für Schritt zur Ringelung

Für die Durchführung der Ringelung benötigen Sie einige spezielle Werkzeuge:

  • Ziehmesser: Zum Ablösen der Rinde
  • Veredelungsmesser oder Reißhaken: Zum Entfernen von widerspenstigen Rindenstücken
  • Drahtbürste: Zum Säubern des freigelegten Holzes

So gehen Sie Schritt für Schritt vor:

  1. Wählen Sie eine Stelle am unteren Stammbereich und entfernen Sie mit dem Ziehmesser einen etwa fünf bis zehn Zentimeter breiten Rindenstreifen rund um den Stamm.
  2. Entfernen Sie nach innen gewölbte Rindenstücke mit einem Veredelungsmesser oder einem Reißhaken.
  3. Anschließend säubern Sie das freigelegte Holz sorgfältig mit einer Drahtbürste, um alle Reste des Kambiums zu entfernen.

Wichtige Hinweise für die Ringelung

Beachten Sie bei der Durchführung der Ringelung folgende Hinweise:

  • Zeitpunkt: Der optimale Zeitpunkt für die Ringelung ist der Hochsommer nach der Blütezeit. In dieser Phase ist der Baum am anfälligsten.
  • Präzision: Achten Sie darauf, nur Rinde und Kambium zu entfernen, um das darunterliegende Holz nicht zu beschädigen und Fäulnis vorzubeugen.
  • Sicherheit: Während des Absterbeprozesses können Äste abbrechen und herabfallen. Halten Sie daher einen Sicherheitsabstand zum Baum ein.

Alternative Methoden: Langsam und naturnah

Neben der Ringel-Methode gibt es weitere Möglichkeiten, eine Birke absterben zu lassen. Diese setzen auf eine langsamere, ökologisch verträglichere Vorgehensweise und berücksichtigen rechtliche sowie ethische Aspekte.

Natürliche Konkurrenz durch Kletterpflanzen

Eine schonende Methode ist es, das Wachstum von Kletterpflanzen wie Efeu zuzulassen oder sogar zu fördern. Diese Pflanzen konkurrieren mit dem Baum um Licht und Nährstoffe, was ihn langfristig schwächt und schließlich zum Absterben führen kann.

Einsatz von Misteln: Natürliche Parasiten

Eine weitere naturnahe Option ist die Verwendung von Misteln. Diese werden in die Astgabeln des Baumes eingesetzt und entziehen dem Wirt über ihre Wurzeln (Haustorien) Nährstoffe und Wasser, was ebenfalls zu einem langsamen Absterben führen kann.

Reduzierung der Pflege: Natürlicher Alterungsprozess

Bei alten oder bereits geschwächten Bäumen kann das Einstellen jeglicher Pflegemaßnahmen zum Absterben führen. Wassermangel und Nährstoffdefizite beschleunigen den natürlichen Alterungsprozess des Baumes.

Radikaler Rückschnitt: Eingriff in den Stoffwechsel

Als letzte Möglichkeit kommt ein radikaler Rückschnitt des Baumes in Frage. Ein Baum ohne Blätter kann keine Photosynthese betreiben, wodurch er geschwächt wird und mit der Zeit abstirbt.

Bevor Sie Maßnahmen ergreifen, sollten Sie die örtlichen Baumschutzsatzungen prüfen, um rechtliche Konflikte zu vermeiden. In vielen Fällen ist eine Genehmigung zum Fällen die sicherste und ethisch vertretbarste Lösung.

Bilder: kinsey w / Shutterstock