Aronstab: Warum ist diese Pflanze giftig?
Der Aronstab ist eine attraktive, aber hochgiftige Pflanze, die in heimischen Gärten Vorsicht erfordert. Erfahren Sie mehr über die Giftstoffe, Vergiftungssymptome und wichtige Erste-Hilfe-Maßnahmen.
Ist der Aronstab giftig?
Ja, der Aronstab ist in allen Pflanzenteilen stark giftig. Blätter, Stängel und Beeren enthalten toxische Substanzen wie Calciumoxalat-Kristalle, die bei Kontakt oder Verzehr schwere Reizungen und Vergiftungserscheinungen verursachen können. Schon der Genuss kleiner Mengen kann zu starken Schmerzen im Mund und Rachen sowie zu Übelkeit und Erbrechen führen. Auch für Tiere ist die Pflanze gefährlich. Sie sollten besonders vorsichtig sein, wenn Kinder und Haustiere Zugang zu Bereichen haben, in denen der Aronstab wächst.
Welche Giftstoffe enthält der Aronstab?
Der Aronstab enthält mehrere toxische Substanzen:
- Calciumoxalat: Diese Kristalle verursachen Haut- und Schleimhautreizungen beim Kontakt und schmerzhafte Schnittverletzungen im Mund und Rachen beim Verzehr.
- Aroin: Ein Toxin, das vor allem in den Blättern und Beeren vorkommt und starke Reizungen und Entzündungen in den Schleimhäuten auslösen kann.
- Saponine: Diese Verbindungen schädigen Zellmembranen und führen zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall bei Aufnahme.
- Cyanogene Glykoside: Diese Stoffe können Blausäure freisetzen, die schwere gesundheitliche Probleme verursachen kann.
- Coniin: Ein neurotoxisches Alkaloid, das zu Krämpfen, Bewusstseinsstörungen und Atemstillstand führen kann.
Tragen Sie beim Hantieren mit dem Aronstab Handschuhe und vermeiden Sie den Verzehr jeglicher Pflanzenteile.
Welche Symptome treten bei einer Vergiftung mit Aronstab auf?
Bei Kontakt oder Verzehr von Aronstabs-Pflanzenteilen können verschiedene Vergiftungssymptome auftreten:
- Starke Schmerzen im Mund: Brennende Schmerzen auf der Zunge und im Mundraum durch Calciumoxalat-Kristalle.
- Hautreaktionen: Rötungen, Blasenbildung, Reizungen und Taubheitsgefühle bei Hautkontakt.
- Magen-Darm-Probleme: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall nach dem Verzehr.
- Krampfanfälle und Zittern: Schwere Vergiftungen können zu Krämpfen und Zittern führen.
- Neurologische Symptome: Müdigkeit, Bewegungsstörungen und Bewusstseinsstörungen, in schweren Fällen Atemnot und Kreislaufstörungen.
Suchen Sie bei Auftreten dieser Symptome unverzüglich ärztliche Hilfe.
Was tun bei einer Vergiftung mit Aronstab?
Schnelle und umsichtige Hilfe ist bei Verdacht auf eine Vergiftung entscheidend:
- Mund ausspülen: Spülen Sie den Mund mit einer kleinen Menge Wasser aus.
- Keine Nahrung oder Getränke: Geben Sie keine Nahrungsmittel oder Getränke, um Erbrechen zu vermeiden.
- Haut und Augen spülen: Spülen Sie betroffene Haut- oder Augenpartien gründlich mit Wasser.
- Ruhe bewahren und beruhigen: Beruhigen Sie die betroffene Person und verhindern Sie körperliche Anstrengung.
- Giftnotrufzentrale kontaktieren: Rufen Sie die Giftnotrufzentrale an (in Deutschland: 030/19240) für weitere Anweisungen.
- Notruf wählen: Bei schwerwiegenden Symptomen wie Atemnot oder Bewusstlosigkeit rufen Sie den Rettungsdienst unter 112.
Dokumentieren Sie, welche Pflanzenteile aufgenommen wurden, und bewahren Sie Reste der Pflanze zur genauen Bestimmung auf.