Cotinus coggygria
Im Juni/Juli erfreut der Perückenstrauch mit seinen Perücken-artigen Blüten

Perückenstrauch

AUF EINEN BLICK
Mit welchen Pflanzen lässt sich der Perückenstrauch kombinieren?
Perückenstrauch harmoniert gut mit Hortensien, Dahlien, Blutberberitze, Rote Blasenspiere, Steppenkerze, Rosen, Schmucklilien und Ziergräsern wie Liebesgras, Lampenputzergras und Japanisches Blutgras. Achten Sie auf passende Standortbedingungen und Farbkontraste für eine ansprechende Kombination.

Perueckenstrauch richtig pflanzen

Mit der fachgerechten Pflanzung legen Sie den gärtnerischen Grundstein für das fulminante Herbstspektakel eines Perückenstrauches. Als optimale Pflanzzeit gelten die Monate September und Oktober, wenn das Erdreich tiefgründig erwärmt ist von den Sonnenstrahlen. Während Sie die Scholle feinkrümelig vorbereiten, wird der noch eingetopfte Wurzelballen mit Wasser getränkt, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Die perfekte Pflanzgrube ist im Durchmesser doppelt so groß, wie der Wurzelballen und entspricht in der Tiefe dessen Höhe. In diesen Schritten gehen Sie weiter vor:

  • Den Aushub anreichern mit Gesteinsmehl, Hornspänen und Kompost
  • Schwere Erde erhält mehr Durchlässigkeit mithilfe einiger Handvoll Quarzsand
  • Den ausgetopften Wurzelballen einsetzen und so tief eingraben, dass er bündig mit der Erde abschließt

Treten Sie die Erde fest und gießen am Pflanztag selbst und in der Folgezeit reichlich, ohne Staunässe zu verursachen.

Pflegetipps

Es ist ein übersichtlicher Ablaufplan, der die Richtung vorgibt für eine sachgemäße Pflege. Damit der Perückenbaum sich heimisch fühlt und vital gedeiht, kommt es auf diese Zuwendungen an:

  • Das Ziergehölz gießen bei Trockenheit mit normalem Leitungswasser
  • Monatliches Düngen mit Kompost oder Brennnesseljauche ist von Vorteil von April bis August
  • Stickstoff-betonter Volldünger beeinträchtigt die Blüte und den dekorativen Fruchtstand
  • Mithilfe von ein oder zwei Gaben Gartenkalk den pH-Wert stabilisieren auf 7 und höher
  • Mulchen mit Laub, Grasschnitt oder Rindenmulch hält das Erdreich warm und feucht
  • Alljährliches Auslichten im zeitigen Frühjahr und Rückschnitt nur bei Bedarf

Nach einem leichten Winterschutz verlangt der Perückenbaum einzig in den ersten beiden Jahren im Freiland. In Topfkultur empfehlen wir, die Pflanze einzuräumen ins frostfreie, dunkle Winterquartier. Alternativ hüllen Sie den Kübel in Folie ein und stellen ihn auf isolierendes Material, wie Styropor oder Holz.

Welcher Standort ist geeignet?

Sein Optimum entfaltet der Perückenbaum am sonnigen, warmen und geschützten Standort. Eine halbschattige Lage toleriert das Ziergehölz ebenfalls, bleibt hier freilich im Habitus hinter den hochgesteckten Erwartungen zurück. Seine Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit halten sich in Grenzen. Solange es sich um normalen, gut durchlässigen Gartenboden mit leichtem bis mittlerem Kalkgehalt handelt, breitet der Sumach seine Wurzeln freudig aus. Einzig mit stark saurer Erde kann sich die Pflanze nicht anfreunden.

Der richtige Pflanzabstand

In Solitärstellung setzt sich ein Perückenbaum eindrucksvoll in Szene. Siedeln Sie daher je Quadratmeter ein Exemplar an. Fungiert der Zierstrauch als dekorative Hecke, sollte der Pflanzabstand bei 100 cm liegen.

Welche Erde braucht die Pflanze?

In gängiger, gut durchlässiger Gartenerde fühlt sich der Perückenbaum bestens aufgehoben. Idealerweise ist das Substrat reich an Nährstoffen und weist einen mittleren Kalkgehalt auf. Insbesondere sollte keine Gefahr von Staunässe bestehen, sodass die unmittelbare Nähe zu einem Gewässer vermieden werden sollte. Demgegenüber erweist sich das Ziergehölz aus bemerkenswert Trockenheits-resistent, was eine Positionierung im sonnendurchfluteten Steingarten ohne Weiteres ermöglicht.

Was ist die beste Pflanzzeit?

Im sonnenerwärmten, herbstlichen Boden verschaffen Sie dem Perückenbaum erstklassige Startbedingungen und einen vitalen Wachstumsvorsprung für die erste Saison. Kommt das Ziergehölz während der Monate September und Oktober in die Erde, bestehen gute Aussichten auf eine Blüte bereits im ersten Standjahr. Ein weiteres Zeitfenster für die Pflanzung öffnet sich im Frühjahr, sobald sich die Eisheiligen verabschiedet haben.

Wann ist Blütezeit?

Die Zeit der eher unscheinbaren Blüte erstreckt sich über die Monate Juni und Juli. Am geschützten Standort setzt sie mitunter bereits im Mai ein und endet erst im August. Je nach Sorte entfalten sich die Blüten in einem dezenten, gelblichen Farbton oder in einer rosa bis purpurnen Nuance. Obgleich die Blüten weniger auffällig gedeihen, findet ohne ihre Vorleistung die spektakuläre Entwicklung der Fruchtstände mit der perückenartigen Behaarung nicht statt.

Perueckenstrauch richtig schneiden

Gemeinhin entwickelt der Perückenbaum ohne gärtnerisches Zutun eine harmonische Silhouette. Da das Gehölz bei guter Pflege durchaus imposante Ausmaße annehmen kann, kommt aufgrund mangelnder Platzkapazitäten dennoch ein Schnitt in Betracht. Da ein Cotinus coggygria sich in dieser Hinsicht als erfreulich tolerant zeigt, gehen Sie bei Bedarf so vor:

  • Zwischen Februar und April den Perückenstrauch gründlich auslichten
  • Zu lange Äste auf die gewünschte Länge einkürzen
  • Jeden Schnitt 2-3 mm oberhalb eines nach außen gerichteten Knotens ansetzen

Überdies verträgt ein Perückenbaum einen radikalen Rückschnitt um die Hälfte bis zwei Drittel. In diesem Fall bleibt indes die diesjährige Blüte und damit die flauschige Perückentracht im Herbst auf der Strecke.
weiterlesen

Perueckenstrauch gießen

Gießen Sie einen Perückenbaum nicht nach einem fest zementierten Zeitplan, sondern grundsätzlich nach Bedarf. Erst wenn die Erdoberfläche 3-5 cm tief angetrocknet ist, wird gewässert mit normalem Leitungswasser. Das kann während trockener Sommerperioden alle 2-3 Tage erforderlich sein und während eines regenreichen Frühjahrs alle 1-2 Wochen oder noch seltener. Geben Sie das Wasser mit dem Gartenschlauch oder der Gießkannen-Tülle unmittelbar auf die Baumscheibe, um eine Beregnung der Blüten und Blätter zu vermeiden.

Perueckenstrauch richtig düngen

Obgleich im nährstoffreichen und kalkhaltigen Gartenboden die Gabe von Dünger nicht zwingend erforderlich ist, erweist sich ein Perückenbaum für folgende Extradosis dankbar:

  • Eine Nährstoff-spendende Mulchschicht ausbreiten, wie Herbstlaub oder Grasschnitt
  • Von April bis August alle 4 Wochen mit Kompost oder Brennnesseljauche düngen
  • Im Kübel einen Flüssigdünger für Blütengehölze applizieren

Vermeiden Sie die Verwendung Stickstoff-betonten Volldüngers, weil diese Überversorgung das Blätterwachstum vorantreibt, während die Blüte und der daraus resultierende, augenfällige Fruchtstand zurückbleibt. Bleibt die Wuchsleistung hinter den Erwartungen zurück, löst die Gabe von Gartenkalk eher das Problem.

Krankheiten

Hängt das Laub schlaff herab und sterben ganze Äste ab, liegt der Verdacht nahe, dass die Verticillium-Welke zugeschlagen hat. Prüfen Sie zunächst durch ausgiebiges Wässern, ob Trockenstress auszuschließen ist. Bessert sich das Schadbild nicht, verstopfen die Pilzsporen Verticillium albo-atrum und Verticillium dahliae die Versorgungsbahnen im Perückenbaum. Schneiden Sie umgehend alle befallenen Zweige bis ins gesunde Holz zurück. Entsorgen Sie darüber hinaus alle herabgefallenen Blätter im Hausmüll. Im frühen Befallsstadium erholt sich die Pflanze mit etwas Glück wieder. Andernfalls ist das Gehölz weiträumig zu roden, um einer weiteren Ausbreitung dieser infektiösen Krankheit im Garten entgegenzuwirken. Wirksame Bekämpfungsmittel konnten bislang nicht entwickelt werden.

Überwintern

Ein gut etablierter Perückenbaum kommt aus eigener Kraft bestens durch die kalte Jahreszeit. Einzig in den ersten beiden Jahren sowie im Kübel sind folgende Vorkehrungen für eine gesunde Überwinterung zu treffen:

  • Die Baumscheibe bedecken mit Herbstlaub, Stroh oder einer dicken Lage Nadelreisig
  • Die junge Krone und den Stamm umhüllen mit Jutebändern
  • Einen Kübel ummanteln mit Noppen- oder Luftpolsterfolie und auf einen Holzblock stellen
  • Bei Kahlfrost hin und wieder ein wenig gießen

Im Topf besteht immer auch die Gefahr, dass der Wurzelballen durchfriert. Im Zweifel sollte der Perückenstrauch daher vor dem ersten Frost eingeräumt werden in ein frostfreies Winterquartier, das durchaus dunkel sein darf. Wässern Sie das Gehölz nur so viel, dass der Wurzelballen nicht vertrocknet und verabreichen Sie keinen Dünger.

Perueckenstrauch vermehren

Wünschen Sie sich weitere Exemplare des spektakulären Zierstrauches, haben Sie die Wahl unter folgenden Methoden der Vermehrung:

  • Absenker zu Boden ziehen, mittig eingraben und bewurzeln lassen bis zum nächsten Jahr
  • Im Winter mehrere 15-20 cm lange Steckhölzer schneiden und in magerem Substrat einpflanzen
  • Aussaat von Samen hinter Glas ab Februar

Wie pflanze ich richtig um?

Innerhalb der ersten 5 Jahre können Sie einen Perückenbaum noch bedenkenlos umpflanzen. Wählen Sie für diese Maßnahme einen frostfreien Tag während der Winterruhe. Schneiden Sie zuvor die Triebe im etwa ein Drittel zurück, um den Verlust des Wurzelvolumens zu kompensieren. Im Anschluss an die Umpflanz-Aktion ist eine ausgiebige Wasserversorgung von höchster Relevanz für eine vitale Wurzelbildung.

Perueckenstrauch im Topf

Damit ein Perückenbaum im Topf gedeihen kann, haben kundige Züchter kleinwüchsige Sorten, wie Young Lady hervorgebracht. Wählen Sie ein Pflanzgefäß mit einem Mindestvolumen von 30-40 Litern und verwenden Sie ein nährstoffreiches und gut durchlässiges Substrat. Die Zugabe von Vitalkalk oder Gesteinsmehl sorgt für den erforderlichen Kalkgehalt. Unverzichtbar ist eine Drainage aus Tonscherben oder Splitt über dem Wasserablaub, damit Staunässe erst gar nicht entstehen kann.

Ist Perueckenstrauch giftig?

Eingeordnet als Suchmachgewächs und aufgrund der botanischen Verwandtschaft mit Giftefeu, wurde lange Zeit ein Giftgehalt vermutet. Ausführliche Feldversuche haben jetzt erwiesen, dass von einem Perückenbaum keinerlei gesundheitliche Gefahr für Mensch und Tier ausgeht.

Perueckenstrauch blüht nicht

Es verbergen sich verschiedene Ursachen dahinter, wenn ein Perückenbaum nicht blüht. Der folgende Kurzüberblick gibt die häufigsten Auslöser für das Dilemma an mit Tipps zu deren Bereinigung:

  • Ungeeigneter Standort: Umsiedeln an einen sonnigen, warmen Platz
  • Staunässe: Weniger gießen und notfalls umpflanzen in durchlässige, lockere Erde
  • Zu saure Erde: PH-Wert testen, um bei einem Wert unter 7 den Perückenbaum zu kalken

In den ersten beiden Jahren nimmt sich ein Perückenbaum überdies Zeit, um zunächst im Boden fest zu verwurzeln. Entspringt der Strauch einer eigenhändigen Vermehrung durch Aussaat, ziehen 3 Jahre und mehr ins Land bis zur ersten Blüte. Üben Sie sich daher ein wenig in Geduld, bis eine Jungpflanze zum ersten Mal blüht.

Schöne Sorten

  • Golden Spirit: Die Sorte besticht mit goldgelbem Laub, das im Herbst rötlich verfärbt; Wuchshöhe 200-250 cm
  • Royal Purple: Prächtiger Perückenbaum mit schwarz-roten Blättern und fedrigen Fruchtständen im Herbst; Wuchshöhe 300 cm
  • Young Lady: Der kompakte Strauch besticht mit weiß-rosa Blüten ab Ende Mai; ideal für den Kübel dank 120 cm Wuchshöhe
  • Grace: Majestätische Neu-Züchtung bis 4 m, mit purpurnen Blättern, dunkelrosa Blüten und dunkelroten Perücken im Herbst