Huflattich

Huflattich: Standort, Verwendung & Heilpflanze im Überblick

Der Huflattich (Tussilago farfara) ist ein Frühblüher, der mit seinen leuchtend gelben Blüten den nahenden Frühling ankündigt. Dieser Artikel beleuchtet die Eigenschaften und Standortansprüche dieser robusten Pflanze sowie ihre Verwendungsmöglichkeiten.

Steckbrief

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Pflanzenart
Krautige Pflanze
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Mehrjährig
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Wuchs
Aufrecht
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Wuchshöhe
10 cm bis 30 cm
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Blütenfarbe
Gelb
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Blütezeit
Februar bis April
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Wuchs

Der Huflattich, auch bekannt als Tussilago farfara, ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehört. Mit einer Wuchshöhe von 10 bis 30 Zentimetern erreicht er eine maßvolle Größe. Die Pflanze ist in Europa, Nordafrika und Asien heimisch, in Nordamerika gilt sie als eingebürgert.

Huflattich wächst aus einem kriechenden Rhizom, das unterirdische Ausläufer bilden kann, die bis zu zwei Meter lang sind. Diese Ausläufer ermöglichen eine rasche vegetative Verbreitung. Die robusten Wurzeln reichen bis in eine Tiefe von 60 bis 80 Zentimetern, manchmal sogar bis 250 Zentimeter, was es der Pflanze ermöglicht, auf nährstoffarmen Böden zu gedeihen.

Die Stängel des Huflattichs sind aufrecht und filzig behaart, mit kleinen, eiförmigen Schuppenblättern, die manchmal leicht rötlich gefärbt sind. Die gelben Korbblüten erscheinen noch vor den Blättern von Februar bis April und haben einen Durchmesser von etwa 2,5 Zentimetern. Nach dem Verblühen neigen sich die Blütenstände nach unten, um die Samenverbreitung durch den Wind zu erleichtern. Die Samen sind mit einem fedrigen Pappus ausgestattet, der wie ein kleiner Fallschirm wirkt.

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Nach der Blütezeit bilden sich die charakteristischen, herz- oder hufförmigen Blätter in einer grundständigen Rosette. Diese Blätter sind langgestielt, erreichen eine Breite von etwa 10 bis 20 Zentimetern, und ihre Unterseite ist dicht weiß-filzig behaart. Die Oberseite verkahlt schnell, verliert also die ursprüngliche Behaarung.

Im Herbst sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab, die Pflanze zieht ein und regeneriert sich im nächsten Jahr, was ihre Widerstandsfähigkeit symbolisiert.

Herkunft

Der Huflattich ist in Europa, Nordafrika und Asien weit verbreitet. In Europa findet man ihn von Tieflagen bis in Höhenlagen von bis zu 2640 Metern, oft an Schuttplätzen, Wegrändern, Böschungen und Ufern von Gewässern. In Asien wächst er in gemäßigten und kühleren Regionen bis hin zu Japan. In Nordafrika gedeiht er vornehmlich in bergigen Gegenden wie dem Atlasgebirge.

In Nordamerika hat sich der Huflattich als invasive Pflanze etabliert, da er sich sowohl vegetativ durch Ausläufer als auch generativ durch windverbreitete Samen effizient verbreitet. Die Pflanze bevorzugt offene, unbewachsene Standorte, die durch menschliche Einflüsse entstanden sind, wie etwa Brachen und aufgelassene Äcker.

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Welcher Standort ist geeignet?

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Huflattichblatt (Tussilago farfara) in natürlicher Umgebung.
Foto: Sten Porse | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Der Huflattich ist eine Pionierpflanze, die sich hervorragend an unterschiedliche Umgebungen anpasst. Er bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte mit offenen Böden, die durch natürliche oder menschliche Einflüsse entstanden sind. Typische Wuchsorte des Huflattichs sind Schuttplätze, Steinbrüche, Brachflächen, Wegränder, Böschungen und Ufer von Bächen und Flüssen. Auch an Baustellen und in Sandgruben fühlt er sich wohl.

Der Huflattich gedeiht sowohl im Flachland als auch in Gebirgsregionen bis zu einer Höhe von 2640 Metern. Er bevorzugt frische bis feuchte Böden, die neutral bis leicht alkalisch sind, und zeigt eine hohe Toleranz gegenüber kargen und salzhaltigen Böden. Lehmige oder tonige Böden, die Feuchtigkeit gut speichern können, bieten ihm optimale Wachstumsbedingungen. Dies macht ihn besonders geeignet für naturnahe Gärten und Renaturierungsprojekte.

Verwendung

Huflattich hat traditionell eine bedeutende Rolle in der Naturheilkunde gespielt. Die Blätter und Blüten werden aufgrund ihrer schleimlösenden und hustenreizlindernden Eigenschaften bei Atemwegserkrankungen wie Husten, Bronchitis, Asthma und Heiserkeit verwendet. Die entzündungshemmenden und wundheilenden Wirkungen sind bei äußerlichen Anwendungen gegen Hautentzündungen, Ekzemen und Verbrennungen geschätzt.

In der Küche können die jungen Blätter als nussig schmeckendes Wildgemüse verwendet werden. Sie eignen sich als Zutat in Salaten, Suppen und Rührei oder können wie Spinat zubereitet werden. Auch die Blütenköpfchen dienen als dekorativer Farbtupfer auf Speisen und können wie Spargel gegart werden.

Wegen der enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide (PA), die bei dauerhafter Einnahme schädlich sein können, sollte Huflattich nur in Maßen und gezielt konsumiert werden. Es gibt speziell gezüchtete PA-arme Sorten für die Arzneimittelherstellung.

Im naturnahen Garten unterstützt der Huflattich die Insektenwelt und kann mühelos an sonnigen Standorten mit durchlässigem Boden ausgesät werden. Er ist pflegeleicht und vermehrt sich mäßig, ohne invasiv zu werden.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Huflattich bevorzugt frische bis feuchte Böden, die nährstoffreich und gut durchlässig sind, mit einem neutralen bis leicht alkalischen pH-Wert. Am besten gedeiht er auf lehmigen oder tonigen Böden, die gut Wasser speichern können. Diese Böden bieten ideale Wachstumsbedingungen, ohne dass Staunässe entsteht. Als Pflanzenstandort ist Huflattich äußerst anpassungsfähig und kann auch auf mageren Böden überleben. Pflanzen Sie den Huflattich daher an Orten, die diesen Bedingungen entsprechen, um eine gesunde und robuste Pflanze zu erhalten.

Häufig gestellte Fragen

Wie erkenne ich den Huflattich und unterscheide ihn von der Pestwurz?

Der Huflattich (Tussilago farfara) kann durch seine frühen gelben Korbblüten und hufförmigen Blätter erkannt werden. Die Blätter des Huflattichs haben scharfe, dunkel gefärbte Zähne am Rand und sind an der Unterseite dicht weiß-filzig behaart. Ein markantes Unterscheidungsmerkmal im Querschnitt des Blattstiels des Huflattichs ist das U-förmige Leitbündel, das bei der Pestwurz (Petasites albus) fehlt.

Welche historischen Anwendungen hat der Huflattich in der Naturheilkunde?

Historisch wurde der Huflattich bei Atemwegserkrankungen wie Husten, Bronchitis und Asthma verwendet. Schon vor 2.500 Jahren war die Pflanze für ihre schleimlösenden und entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt. Dioskurides, Plinius und Hildegard von Bingen empfahlen den Rauch der angezündeten Huflattichblätter gegen Husten.

Warum wird der Huflattich als „Wanderers Klopapier“ bezeichnet?

Die großen Blätter des Huflattichs sind auf der Unterseite weich behaart, was sie bequem und praktisch für den Gebrauch als natürliches Toilettenpapier macht. Dies führte zu dem volkstümlichen Namen „Wanderers Klopapier“.

Was ist der ökologischer Wert des Huflattichs?

Der Huflattich spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem, besonders während seiner frühen Blütezeit. Die Blüten bieten eine wertvolle Nahrungsquelle für Wildbienen, Schwebfliegen und Blütenkäfer. Die Pflanze dient auch mehreren gefährdeten Schmetterlingsarten als Futterpflanze für ihre Raupen, einschließlich des Zitronenfalters, Distelfalters und Tagpfauenauges.

Bilder: Guntar Feldmann / stock.adobe.com