Tiere im Garten

Amphibien auf Wanderschaft: Alle Infos zur Krötenwanderung

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An vielen Straßen sieht man sie jetzt wieder: Schilder, auf denen eine Kröte abgebildet ist. Sie weisen auf das einzigartige Naturphänomen der Krötenwanderung hin. Warum sich die Tiere auf die gefährliche Wanderschaft machen, wie diese abläuft und wie Sie die Lurche schützen können, erfahren Sie hier.

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Kröten wandern zurück zu dem Gewässer, in dem sie geboren wurden

Warum wandern Amphibien?

Werden die Nächte im Frühjahr wärmer, sind auf manchen Straßen unzählige Kröten zu beobachten. Der Grund liegt in der Fortpflanzung, denn die Tiere kehren stets zu dem Gewässer zurück, in dem sie selbst geschlüpft sind und gute Lebensbedingungen vorgefunden haben.

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Mithilfe eines speziellen Organs im Gehirn finden sie diesen Ort zuverlässig wieder. So kommt es, dass die Kröten auf ihrer Reise Gärten, Wohngebiete, Straßen und Wälder durchqueren. Lediglich wenn das Zielgewässer ausgetrocknet ist oder durch Baumaßnahmen gänzlich verschwunden, suchen sich die Amphibien einen alternativen Platz für die Eiablage.

Warum machen sich alle Tiere gleichzeitig auf den Weg?

Stets machen sich Hunderte von Tieren wie durch Zauberhand zeitgleich im Frühling auf die gefährliche Reise. Dies hat die Natur so eingerichtet, da durch die große Zahl von Eiern viele Nachkommen überleben. Zudem haben die Kaulquappen bis zum Herbst Zeit zu wachsen und Kräfte für den Winter zu sammeln.

Welche Amphibien wandern?

Nicht nur Kröten, auch viele andere Amphibien machen sind im Frühjahr unterwegs zu ihrem Geburtsgewässer und legen dabei beachtliche Strecken zurück:

  • Feuersalamander (wenige hundert Meter)
  • Kammmolch (1 Kilometer)
  • Geburtshelferkröte (2 Kilometer)
  • Gelbbauchunke (4 Kilometer)
  • Erdkröte (mehrere Kilometer)
  • Wechselkröte (10 Kilometer)
  • Laubfrosch (über 10 Kilometer)
  • Grasfrosch (10 Kilometer)
  • Kleiner Wasserfrosch (15 Kilometer)

Amphibienschutz an Straßen

Die wandernden Kröten sind vorwiegend nachts unterwegs, was ihre Reise noch risikoreicher macht. Für die sich langsam bewegenden Tiere ist die Überquerung von Straßen besonders gefährlich. An manchen Orten werden bis zu 70 Prozent der Amphibien ein Opfer des Straßenverkehrs. Dadurch können ganze Populationen ausgelöscht werden.

Naturschützer und Behörden stellen aus diesem Grund Schutzzäune auf. Die Kröten suchen entlang des Hindernisses nach einem Durchschlupf. Dabei gelangen sie an einen Tunnel, der sie sicher unter der Fahrbahn hindurchführt. Wo das nicht möglich ist, landen sie in einer Falle und werden von Tierfreunden auf die andere Straßenseite getragen.

Um Autofahrer auf die Krötenwanderung aufmerksam zu machen, werden an den betroffenen Stellen Verkehrsschilder aufgestellt. Bitte fahren Sie hier langsam und versuchen Sie, den Tieren auszuweichen oder diese passieren zu lassen.

Tipp

Freuen Sie sich, wenn eine Kröte in Ihren Garten einzieht, denn Nacktschnecken stehen ganz oben auf dem Speiseplan ihres neuen Mitbewohners. Bieten Sie den Amphibien aufgeschichtete Laub- und Reisighaufen als Unterschlupf an. Auch ein Gartenteich mit stellenweise schlammigem Untergrund wird von ihnen gerne als Lebensraum angenommen.

Bilder: Animaflora PicsStock / Shutterstock