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Jahreszeiten der Bienen: Entdecke das spannende Bienenjahr

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Der Jahreskreislauf der Bienen orientiert sich am Rhythmus der Natur. Begleiten Sie die wertvollen Bestäubungshelfer mit uns durch die vier Phasen, die ein Bienenvolk in einem Jahr durchläuft.

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Im Frühling sterben die Winterbienen und ziehen die Sommerbienen heran

Das Bienenjahr unterteilt sich in die Monate:

  • August bis September
  • Oktober bis Januar
  • Februar bis April
  • Mai bis Juli.

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August bis September

Während wir Menschen die Sommermonate genießen, beginnen die Bienen bereits mit ihrer Vorbereitung für den Winter. Die fleißigen Insekten stellen die Wachsproduktion ein, sammeln Pollen, legen letzte Honigvorräte an und verschließen alle Ritzen des Stocks zum Schutz vor kalten Winden sorgfältig mit Propolis.

Ab August schlüpfen die Winterbienen, die von ihren Artgenossinnen besonders intensiv gepflegt werden. Je mehr von ihnen überleben, desto leichter ist es, den Staat bei Eis und Schnee warmzuhalten. Deshalb haben Winterbienen auch eine längere Lebenserwartung von bis zu sechs Monaten. Sommerbienen hingegen leben im Schnitt nur sechs Wochen.

Oktober bis Januar

Im Oktober wird es kälter und die Bienen verlassen den Stock immer seltener. Sie rücken dichter zusammen und bilden die sogenannte Wintertraube, in deren Mitte sich die Königin befindet. Durch Zitterbewegungen der Flugmuskulatur „heizen“ die Insekten die Beute auf. Im Inneren der Kugel aus Insektenkörpern herrscht dadurch eine konstante Temperatur von 28 bis 30 Grad. In einem ausgeklügelten Rotationssystem krabbeln die außen sitzenden, ausgekühlten Bienen immer wieder ins Innere und wärmen sich auf, sodass das Volk stetig in Bewegung ist.

Februar bis April

Steigen die Temperaturen Ende Februar auf über zehn Grad, begeben sich die Bienen auf einen Reinigungsflug und entleeren dabei den Darm. Sie unternehmen gleichzeitig kurze Erkundigungsflüge und erhöhen die Brutaktivitäten wieder. Bevor sie sterben, mobilisieren die Winterbienen noch einmal die letzten Kräfte und ziehen die erste Generation der Sommerbienen auf.

Bei steigenden Temperaturen fliegen die Insekten immer öfter aus, um Pollen und Nektar zu sammeln. Ab April, wenn die Obstgehölze und Frühlingsblumen blühen, ist der Tisch für die Bienen dann endlich wieder reich gedeckt. Sie versorgen die Königin mit Nahrung, denn die vermehrte Eiablage kostet das Oberhaupt des Volkes viel Energie.

Mai bis Juli

Die Größe des Bienenvolkes erreicht in diesen Monaten, in denen es Nahrung in Hülle und Fülle gibt, seinen Höhepunkt. Die Bienen vermehren sich durch Teilung des Volkes, die Schwarmzeit beginnt. Ein Teil des Volkes verlässt mit der Königin den alten Stock, während die Arbeiterinnen eine neue Königin aufziehen.

Sechs bis zehn Tage nach dem Schlüpfen bricht die neue Königin zum sogenannten Hochzeitsflug auf. Sie paart sich mit mehreren Drohnen und bewahrt deren Spermien während ihres gesamten, bis zu fünf Jahre dauernden Lebens, in ihrer Samenblase auf.

Ist im Juli der Wintervorrat an Pollen und Nektar gesichert, legt die Königin stetig immer weniger Eier. Dadurch verkleinert sich das Volk und die Vorbereitungen für den nächsten Winter beginnen.

Tipp

Beobachten Sie einen Bienenschwarm, der sich niederlässt, sollten Sie die Tiere unbedingt in Ruhe lassen. Informieren Sie einen Imkerverein in Ihrer Nähe, damit ein Imker die Insekten einfangen und ihnen ein neues Zuhause geben kann.

Bilder: Nina_Hlupich / Shutterstock