Binsen

Die ideale Begrünung: Binsen für Teiche und Feuchtwiesen

Die dauerhafte und üppige Begrünung von Teichen, Bachläufen, Feuchtwiesen und Wasserwelten meistern Binsen mit Bravour. Die robusten Süßwassergräser sind mehrheitlich kalkverträglich, reinigen das Wasser und gedeihen selbst im verdichteten, staunassen Boden. Alles Wissenswerte rund um die Kultivierung der widerstandsfähigen Stauden vermitteln die folgenden Antworten auf oft gestellte Fragen.

AUF EINEN BLICK
Wie pflegt man Binsen im Garten?
Binsen sind robuste Süßwassergräser, die in Teichen, Bachläufen und Feuchtwiesen gedeihen. Sie bevorzugen sonnige bis halbschattige Lagen, nährstoffreichen, feuchten bis nassen Boden und vertragen bis zu 5 cm Wassertiefe. Ihre Pflege umfasst gegebenenfalls Gießen, Düngen und Rückschnitt.

Binsen richtig pflanzen

Schenken Sie bereits im Rahmen der Pflanzung von Binsen deren Neigung zum Wuchern Ihre Beachtung. Um die Ausbreitung unter Kontrolle zu halten, setzen Sie im Herbst die Jungpflanzen mitsamt einem stabilen Pflanzkorb in die feucht-nasse Erde. Befindet sich der Wurzelballen in 1-5 cm Wassertiefe, beschweren Sie das Substrat mit Kieselsteinen, damit es nicht davon geschwemmt wird.

Binsen pflegen

Sind Binsen mit der Begrünung von Teich und Bachlauf betraut bis zu einer Wassertiefe von 5 cm, entfallen Gießen und Düngen. Als einzige Pflegemaßnahme bleibt ein Rückschnitt im zeitigen Frühjahr, sofern ein harter Winter der Staude zusetzte. Andernfalls kämmen Sie die verwelkten Blätter mit dem Rechen aus. Gedeiht das Ziergras im Topf auf dem Balkon oder der Fensterbank, dreht sich das Pflegeprogramm um diese Punkte:

  • Das Substrat kontinuierlich feucht halten
  • Von April bis September alle 4-6 Wochen flüssig düngen
  • Immergrüne Arten und Sorten im Winter im Abstand von 8 Wochen düngen
  • Formschnitt ist zu jeder Zeit bei Bedarf möglich

Drohen die Rhizome nach 1-2 Jahren den Topf zu sprengen, topfen Sie die Binsen im Frühjahr um in nährstoffreiches Substrat mit bester Wasserspeicherkapazität.

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Welcher Standort ist geeignet?

Eine Kombination aus Licht- und Bodenverhältnissen definiert die idealen Standortbedingungen für Binsen. Alle wichtigen Kriterien haben wir hier für Sie im Kurzüberblick zusammengestellt:

  • Sonnige bis halbschattige Lage
  • Feuchter bis nasser, nährstoffreicher Boden
  • Lehmig-sandiges, anmooriges bis sumpfiges Erdreich
  • Maximale Wassertiefe 5 cm

Bis auf einige wenige Ausnahmen bevorzugen Binsen einen neutralen bis alkalischen pH-Wert. Sofern am gewählten Standort ein saurer Bodenwert dominiert, empfehlen wir die Ansiedlung von Knäuel-Binsen (Juncus conglomeratus) oder Zwerg-Binsen (Juncus ensifolius).

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Die Bodenbeschaffenheit bestimmt wesentlich über einen erfolgreichen Verlauf der Kultivierung von Binsen. Wählen Sie einen Standort mit anmooriger bis sumpfiger Erde, gerne lehmig-sandig, tonig und reich an Nährstoffen. Robuste Arten, wie die Blau-Binse, lassen sich selbst von verdichtetem Boden nicht abschrecken. Ein leichter bis mittlerer Kalkgehalt ist für das Süßgras kein Problem. Im feuchten, nassen Erdreich gedeiht die Staude in einer Wassertiefe bis maximal 5 cm.

Binsen richtig schneiden

Binsen sind durchweg widerstandsfähig, sodass ein Rückschnitt jederzeit durchführbar ist. Tatsächlich erforderlich ist diese Maßnahme freilich nur nach einem sehr harten Winter, wenn klirrender Frost die Halme absterben ließ. In diesem Fall schneiden Sie das Ziergras im Frühjahr – rechtzeitig vor dem frischen Austrieb – bodennah ab. In anderen Jahren kämmen Sie die Horste mit dem Rechen einfach durch, um das gepflegte Erscheinungsbild wiederherzustellen. Um eine Selbstaussaat der wüchsigen Gräser zu unterbinden, schneiden Sie die unscheinbaren Blüten rechtzeitig vor der Samenbildung ab.
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Binsen gießen

Weisen Sie Ihren Binsen einen Platz in Feuchtwiesen oder Töpfen zu, darf die Erde zu keinem Zeitpunkt austrocknen. Im besten Fall trocknet die Erdoberfläche nur wenig an, bevor Sie die Gräser gießen. Im Untersetzer darf in diesem Fall das überschüssige Gießwasser stehen bleiben, da Staunässe erwünscht ist.

Binsen richtig düngen

Stimmen die Rahmenbedingungen am Standort, erübrigt sich im Freiland die zusätzliche Nährstoffzufuhr. Im Kübel auf dem Balkon oder im Topf auf der Fensterbank düngen Sie Binsen von April bis September alle 4-6 Wochen mit einem Flüssigdünger (8,00€ bei Amazon*). Immergrüne Arten und Sorten erhalten zwischen Oktober und März alle 8 Wochen eine verdünnte Dosis Dünger.

Überwintern

Binsen sind vollkommen frostfest und bieten Eiseskälte tapfer die Stirn. Im Herbst sind somit keine Vorkehrungen für eine Überwinterung zu treffen. Einzige Ausnahme stellen Arten und Sorten im Kübel mit einem Durchmesser unter 30 cm dar. Darin könnte ein hoher Druck durch gefrorenes Wasser die Rhizome zerquetschen. Räumen Sie diese Pflanzen aus Gründen der Vorsicht ein ins frostfreie, helle Winterquartier.

Binsen vermehren

Die Vermehrung von Binsen gelingt ohne großen Aufwand. Zu diesem Zweck ist es nicht erforderlich, die gesamte Pflanze aus dem Boden zu holen. Im Herbst oder Frühjahr stechen Sie mit dem Spaten Rhizomstücke ab, die über mindestens 3-4 Blätter verfügen. Am neuen Standort setzen Sie diese Segmente in die feuchte bis nasse, nährstoffreiche Erde. Wichtig zu beachten ist, dass die Wurzelstücke möglichst genauso tief in den Boden gepflanzt werden wie zuvor.

Binsen im Topf

Die markante Korkenzieher-Binse hat sich einen Namen gemacht als dekorative und pflegeleichte Topfpflanze. Mit ihren immergrünen, gewundenen Halmen setzt sie sich sowohl auf dem Balkon als auch auf der Fensterbank eindrucksvoll in Szene. Als Substrat eignet sich jede handelsübliche Blumenerde auf Kompostbasis mit geringem oder ohne Torfanteil. Halten Sie die Erde konstant feucht, wobei die Oberfläche kurzzeitig antrocknen darf. Von April bis September verabreichen Sie einen Flüssigdünger in verdünnter Konzentration, sofern die Juncus nicht zuvor umgetopft wurde in vorgedüngtes Substrat. Zu lange Triebe können jederzeit eingekürzt werden. Im Frühjahr kämmen oder zupfen Sie verwelktes Laub einfach aus dem Horst.

Giftigkeit

Als Teil der großen Pflanzenfamilie der Süßgräser, geht von den ungiftigen Binsen keinerlei gesundheitliche Gefahr für Mensch und Tier aus. Die robusten Ziergräser können somit bedenkenlos im Familiengarten angepflanzt werden.

Trivia

Wie keine andere Grasart, standen Binsen Pate für etliche Redensarten. So wird ein pauschal geltender Sachverhalt als Binsenweisheit bezeichnet, mit Blick auf die weltweite Verbreitung der Pflanze. Wer ‚den Knoten in der Binse sucht‘, vermutet überall dort Probleme, wo eigentlich keine vorhanden sind. Hergeleitet ist diese Redewendung von den runden, knotenlosen Binsenhalmen. Populär ist bis heute der Sinnspruch ‚In die Binsen gehen‘. Damit wird ausgedrückt, wenn etwas verlorengeht oder misslingt. Im 19. Jahrhundert hatten Jäger diesen Spruch auf den Lippen, wenn sich Wild-Enten auf der Flucht vor den Jagdhunden in die im Wasser stehenden Binsen retteten und als Beute nicht mehr zu ergattern waren.

Schöne Sorten

  • Spiralis: Dekorative Binse mit Korkenzieher-artigen Blättern und gelben Pinselblüten im Sommer; 20-60 cm
  • Blue Arrows: Setzt sich mit blau-grünen, runden, straffen Blättern in Szene und gedeiht selbst im verdichteten Boden; 60 cm
  • Starhead: Hübsche Zwergbinse mit flachen Blättern und kugeligen, braunen Blüten von Juni bis August; kalkempfindlich; 25 cm
  • Javelin: Riesen-Binse für große Gewässer, deren blaugrüne Halme sich bis 180 cm gen Himmel strecken; schöner Solitär
  • Schwertblättrige Binse: Premium-Sorte mit schmalen, aufrechten Blättern und buschigen Blüten ab Juni; 15-30 cm
Bilder: stagnatilis / iStockphoto