Muschelblume im Teich: Richtig pflegen & überwintern
Die Muschelblume (Pistia stratiotes) ist eine Schwimmpflanze, die mit ihrem dekorativen Aussehen und ihren wasserreinigenden Eigenschaften überzeugt. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Kultivierung, von der Herkunft und dem Wuchs bis hin zur Überwinterung und dem Schutz vor Krankheiten.
Steckbrief
Herkunft
Die Muschelblume (Pistia stratiotes), auch bekannt als Wassersalat, stammt ursprünglich aus Südamerika und hat sich weltweit in tropischen und subtropischen Regionen verbreitet. Sie besiedelt bevorzugt stehende Süßgewässer wie Teiche und Seen. Botanisch gehört sie zur Familie der Aronstabgewächse (Araceae) und ist die einzige Vertreterin der Gattung Pistia. Aufgrund ihrer starken Vermehrungsfähigkeit kann sie in einigen Gebieten invasiv werden.
Verbreitung in Europa
In Europa ist die Muschelblume vor allem in den wärmeren Regionen Südeuropas zu finden, da sie in Mitteleuropa nicht winterhart ist. In Deutschland und Österreich sind Vorkommen bekannt, jedoch können sich die Bestände dauerhaft nur in künstlich erwärmten Gewässern halten. Dies führt dazu, dass sie häufig durch Neuansiedlungen erhalten bleibt, besonders durch ihren Einsatz als Gartenteich- und Aquarienpflanze.
Wuchs
Die Muschelblume ist eine frei auf der Wasseroberfläche treibende Schwimmpflanze. Ihre bis zu 30 Zentimeter langen, fein verzweigten Wurzeln hängen ins Wasser und nehmen Nährstoffe auf. Diese Wurzeln bieten auch Schutz und Lebensraum für kleine Fische und andere Teichbewohner.
Blattstruktur und Rosetten
Die Blätter sind ungestielt, samtig behaart und in Rosetten angeordnet, die eine Größe von bis zu 30 Zentimetern erreichen können. Die hellgrünen Blätter sind spatelförmig und gerillt, wodurch Wasser von ihnen abperlt. Die Wuchshöhe der Muschelblume beträgt etwa fünf Zentimeter. Die Pflanze vermehrt sich rasch durch kurze Ausläufer, aus denen Tochterpflanzen entstehen. An sonnigen bis halbschattigen Standorten mit warmem Wasser kann sie schnell dichte Matten auf der Wasseroberfläche bilden.
Blätter
Die Blätter der Muschelblume sind charakteristisch für ihr Aussehen und tragen zur Namensgebung „Wassersalat“ bei. Sie sind spatelförmig, ungestielt und in einer dichten Rosette angeordnet. Die hellgrünen bis grau-grünen Blätter sind samtig behaart, was durch feine Härchen, sogenannte Trichome, verursacht wird. Diese Trichome haben eine wasserabweisende Funktion und sorgen dafür, dass Wasser von den Blättern abperlt. Die Blätter können je nach Bedingungen eine Größe von 4 bis 30 Zentimetern erreichen.
Blüte
Von Juni bis September bildet die Muschelblume kleine, unscheinbare Blüten aus, die im Inneren der Blattrosetten sitzen. Diese Blüten sind getrenntgeschlechtlich und bestehen aus einer weiblichen Blüte mit einem eiförmigen Fruchtknoten und mehreren männlichen Blüten, die je zwei Staubgefäße besitzen. Die Blütenstände sind sehr kurz gestielt. Nach der Bestäubung entwickeln sich kleine Beerenfrüchte, die bei Reife aufplatzen und Samen ins Wasser entlassen.
Früchte
Die Fruchtbildung der Muschelblume ist ein faszinierender Teil ihres Vermehrungszyklus. Aus den Blüten entwickeln sich kleine, eiförmige Beerenfrüchte, die zahlreiche winzige Samen enthalten. Bei Reife platzen die Beeren auf und geben die Samen frei, die dann auf der Wasseroberfläche keimen und sich durch Strömungen verbreiten.
Welcher Standort ist geeignet?

Foto: Kurt Stüber [1] | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia
Die Muschelblume bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte in ruhigen, stehenden oder langsam fließenden Gewässern. Bei Wassertemperaturen zwischen 20°C und 30°C gedeiht sie besonders gut. Permanentes Wasserbewegungen durch Wasserspiele oder Bachzuläufe sollten vermieden werden, da diese das Wachstum beeinträchtigen können.
Muschelblume pflegen
Während der Sommersaison ist die Muschelblume pflegeleicht. Zu beachten ist, dass sie nicht von anderen Wasserpflanzen bedrängt wird. Bei übermäßigem Wachstum können Sie einfach einige Exemplare entfernen, um die Wasseroberfläche vor zu starker Verdunklung zu schützen.
Überwinterung
Da die Muschelblume nicht winterhart ist, muss sie vor dem ersten Frost aus dem Teich geholt und in einem hellen, frostfreien Bereich überwintert werden. Dafür empfiehlt sich ein wassergefülltes Gefäß mit einer Lehmschicht am Boden zur Nährstoffversorgung. Die Überwinterungstemperatur sollte zwischen 15 und 20 Grad Celsius liegen. Alternativ kann sie auch in einem Warmwasseraquarium mit Temperaturen bis zu 26 Grad Celsius überwintern.
Muschelblume richtig pflanzen
Die Pflanzung der Muschelblume ist einfach: Setzen Sie die Pflanze auf die Wasseroberfläche. Sie gedeiht am besten ab Mai, wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Ein sonniger bis halbschattiger Standort ohne ständige Wasserbewegungen ist ideal.
Verwendung
Die Muschelblume eignet sich hervorragend für Gartenteiche und Mini-Teiche auf Balkonen oder Terrassen. Ihre Wurzeln bieten Schutz und Versteckmöglichkeiten für kleine Fische und andere Teichbewohner und dienen als Laichsubstrat. Zudem filtert die Muschelblume Nährstoffe aus dem Wasser und kann das Algenwachstum reduzieren, was zu klarerem Wasser beiträgt.
Krankheiten & Schädlinge
Die Muschelblume ist robust und wird selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen. Manchmal können jedoch Goldfische und Kois an ihren Wurzeln knabbern. Dies lässt sich durch Abdecknetze (15,00€ bei Amazon*) verhindern. Schnecken und Blattläuse können ebenfalls auftreten, lassen sich jedoch durch manuelle Entfernung oder biologische Schädlingsbekämpfungsmittel bekämpfen.
Häufig gestellte Fragen
1. Kann die Muschelblume in höheren Lagen wachsen?
Ja, die Muschelblume kann bis in Höhenlagen von etwa 1.200 Metern über dem Meeresspiegel vorkommen. Sie breitet sich bevorzugt in stehenden Süßgewässern und am Rand von Seen und Teichen aus, unabhängig von der Höhenlage.
2. Warum wird die Muschelblume auch „Grüne Wasserrose“ genannt?
Die Muschelblume wird gelegentlich als „Grüne Wasserrose“ bezeichnet, weil ihre dichten, grau-grünen Blattrosetten, die auf der Wasseroberfläche schwimmen, eine ähnliche ästhetische Wirkung wie Rosen haben. Diese Bezeichnung hebt ihre dekorative Erscheinung hervor, obwohl sie mit Rosen botanisch nicht verwandt ist.
3. Wie vermeidet man, dass Goldfische und Kois die Wurzeln der Muschelblume beschädigen?
Goldfische und Kois knabbern gerne an den Wurzeln der Muschelblume, was deren Wachstum beeinträchtigen kann. Um dies zu verhindern, können Abdecknetze über die Pflanze gespannt werden. Diese schützen die Wurzeln vor den Fischen und gewährleisten das ungestörte Wachstum der Muschelblume.
4. Wird die Muschelblume in Europa als invasive Art betrachtet?
Ja, in einigen europäischen Regionen wird die Muschelblume aufgrund ihrer starken Vermehrungsfähigkeit als invasive Art betrachtet. In Österreich wurde sie beispielsweise in verschiedenen Jahren dokumentiert, und die Aufnahme der Art in die Unionsliste steht bevor, was zusätzliche Regulierung und Kontrolle zur Folge haben könnte, um ihre Ausbreitung in natürlichen Gewässern zu verhindern.