Rost am Baumstamm: Tipps zu Ursache und Gegenmitteln
Rostfarbener Belag an Bäumen wirkt besorgniserregend, wird aber meist durch die harmlose Alge Trentepohlia aurea verursacht. Dieser Artikel beleuchtet die Hintergründe dieses Phänomens und gibt Tipps zur Unterscheidung von tatsächlichem Pilzbefall.
- Rost am Baumstamm – Was ist die Ursache?
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- Warum erscheint die Grünalge rot?
- Wo tritt die rostrote Verfärbung auf?
- Ist der rostrote Belag schädlich für den Baum?
- Rostrote Verfärbung – Ein Indikator für gute Luftqualität
- Muss man den rostfarbenen Belag entfernen?
- Vorsicht – Verwechslungsgefahr mit Pilzbefall
Rost am Baumstamm – Was ist die Ursache?
Der als „Rost“ erscheinende Belag auf Baumstämmen wird durch die Grünalge Trentepohlia aurea verursacht. Diese Alge gehört zu den wenigen an Land lebenden Algenarten und bevorzugt Standorte mit hoher Luftfeuchtigkeit, wie sie oft in Gewässernähe vorkommen. Die Alge verwendet den Baumstamm als Lebensraum, jedoch nicht als Nahrungsquelle, da sie ihren Wasser- und Nährstoffbedarf aus der Luft bezieht, weshalb sie auch als „Luft-Alge“ bezeichnet wird.
Der rostähnliche Belag entsteht durch Carotinoide, Farbstoffe, die in den Algenzellen eingelagert sind. Diese Farbstoffe verursachen die markante rötlich-braune Farbe. Manchmal kann die Alge auch grünlich erscheinen und ist dann weniger auffällig. Typischerweise besiedelt die Alge die Wetterseite von Bäumen, findet jedoch auch auf Steinen, Mauern und anderen Oberflächen einen Lebensraum.
Warum erscheint die Grünalge rot?
Die Rotfärbung der Alge Trentepohlia aurea resultiert aus der Produktion von Carotinoiden in ihren Zellen. Diese rötlich-braunen Farbstoffe überdecken das grüne Chlorophyll, das ebenfalls vorhanden ist. Während andere Grünalgenarten ihre grüne Farbe beibehalten, dominiert bei Trentepohlia aurea der rötliche Farbton, was zur rostähnlichen Erscheinung auf Baumrinden führt. Die Alge gedeiht in feuchten, luftigen Umgebungen und nutzt die Photosynthese, um Nährstoffe unabhängig vom Baum zu gewinnen.
Wo tritt die rostrote Verfärbung auf?
Die rostrote Verfärbung durch die Alge Trentepohlia aurea tritt bevorzugt an Standorten mit hoher Luftfeuchtigkeit auf, häufig in der Nähe von Gewässern. Sie siedelt sich oft auf der Wetterseite von Baumstämmen an, kann jedoch auch auf Steinen, Mauern und Wegen vorkommen. Wichtig ist lediglich, dass die Oberflächen regelmäßig Feuchtigkeit ausgesetzt sind, was die Sichtbarkeit der Alge erhöht.
Ist der rostrote Belag schädlich für den Baum?
Der rostige Belag, den die Alge Trentepohlia aurea verursacht, ist für die Gesundheit des Baumes unbedenklich. Die Alge breitet sich lediglich auf der Rinde aus und dringt nicht in das darunterliegende Gewebe ein. Da die Alge ihren Nährstoff- und Wasserbedarf aus der Luft deckt, wird der Baum in keiner Weise geschwächt oder belastet. Besonders in feuchten Gebieten kann der Belag stärker ausgeprägt sein, bleibt jedoch rein oberflächlich.
Rostrote Verfärbung – Ein Indikator für gute Luftqualität
Die rostrote Verfärbung an Baumstämmen ist ein Zeichen für exzellente Luftqualität. Trentepohlia aurea ist sehr empfindlich gegenüber Luftschadstoffen und gedeiht nur in Umgebungen mit reiner Luft. Ihr Auftreten deutet darauf hin, dass die Luftqualität erheblich verbessert wurde und die Schadstoffbelastung gering ist. In städtischen Gegenden sind solche Verfärbungen selten, während sie in ländlichen oder naturnahen Bereichen ein Indikator für saubere Luft sind.
Muss man den rostfarbenen Belag entfernen?
Das Entfernen des rostfarbenen Belags der Alge Trentepohlia aurea ist grundsätzlich nicht notwendig, da sie den Baum nicht schädigt. Sollten Sie den rötlichen Belag jedoch als störend empfinden, können Sie ihn mit Wasser und einer Bürste entfernen. Gehen Sie vorsichtig vor, um die Baumrinde nicht zu beschädigen. Bedenken Sie auch, dass die Algensporen schwer vollständig zu beseitigen sind, sodass der Belag nach einiger Zeit wieder auftreten kann. Eine regelmäßige Reinigung könnte daher notwendig werden, wenn Sie die Verfärbung langfristig vermeiden möchten.
Vorsicht – Verwechslungsgefahr mit Pilzbefall
Die rostrote Verfärbung durch die Alge Trentepohlia aurea kann leicht mit einem gefährlichen Pilzbefall verwechselt werden. Pilzbefälle wie durch Schwefelporling (Laetiporus sulphureus), Lackporling (Ganoderma lucidum) oder Zinnoberschwamm (Pycnoporus cinnabarius) sind besonders tückisch, da sie tief in das Holz eindringen und den Baum schädigen können.
Um zwischen Algen- und Pilzbefall zu unterscheiden, sollten Sie nach typischen Fruchtkörpern und Pusteln eines Pilzes Ausschau halten. Während der Algenbefall nur oberflächlich und harmlos ist, zeigt der Pilzbefall orangefarbene Fruchtkörper und dringt ins Holz ein. Bei Unsicherheit ist es ratsam, einen Experten zu konsultieren, um Schäden am Baum zu verhindern.