Eranthis hyemalis
Der Winterling blüht, wie der Name schon sagt, im Winter

Winterlinge

AUF EINEN BLICK
Wie und wann pflanzt man Winterlinge?
Winterlinge (Eranthis hyemalis) sind Frühblüher, die von Februar bis März blühen. Zum Pflanzen wird ein halbschattiger, nährstoffreicher Standort gewählt. Die Knollen kommen im Herbst etwa 5 cm tief in die Erde, mit 10-20 cm Abstand zwischen den Pflanzen.

Winterlinge richtig pflanzen

An einem herbstmilden Tag im September oder Oktober beginnt die Pflanzung von Winterlingen, indem die Knollen der Blume für einige Stunden ein lauwarmes Wasserbad nehmen. In der Zwischenzeit bereiten Sie am halbschattigen, nährstoffreichen und nicht allzu trocknen Standort die Erde vor. Gründliches Harken und Jäten ist dabei oberste Pflicht, denn je feinkrümeliger das Substrat, desto vitaler verwurzelt die Pflanze. So geht es anschließend weiter:

  • Im Abstand von 10-20 cm kleine Pflanzlöcher graben
  • Mit Kompost und Hornspänen den Aushub anreichern
  • Jeweils eine Knolle etwa 5 cm tief einsetzen und die Erde mit den Händen verfestigen
  • Die Pflanzstelle angießen und mit Kompost oder Torfmull bedecken

Idealerweise markieren Sie den Standort, damit hier nicht versehentlich geharkt oder gegraben wird. Sprießendes Unkraut wird an dieser Stelle lediglich ausgezupft. Sollte der Garten heimgesucht werden von Wühlmäusen, versenken Sie zunächst einen Wühlmauskorb im Boden und pflanzen erst anschließend die Eranthis hyemalis.

Pflegetipps

Das kompakte Pflegeprotokoll von Winterlingen findet Platz auf einer einzigen Seite Ihres Notizbuches. So behandeln Sie die Blume richtig:

  • Winterlinge gießen bei Trockenheit
  • Im normalen Gartenboden nicht düngen
  • In magerer Erde eine Startdüngung verabreichen in Form von Kompost
  • Leichter Winterschutz einzig im Pflanzjahr erforderlich

Damit sich die Pflanze mittels Selbstaussaat vermehren kann, schneiden Sie die verwelkten Blütenstängel erst ab, wenn die reifen Balgfrüchte zerplatzt sind. Das Laub verbleibt am Rhizom, bis es vollständig vergilbt ist. Während dieser Zeit wandern die restlichen Nährstoffe aus den Blättern in die Knolle, um hier als Energiereserve zu dienen für die nächste Saison. Erst dann schneiden Sie die Blätter bodennah ab.

Welcher Standort ist geeignet?

Weisen Sie Eranthis hyemalis einen absonnigen bis halbschattigen Standort zu. Idealerweise befindet sich das Beet unter spät austreibenden Laubgehölzen. In dieser Lage gelangt während der Blütezeit genügend Licht an die Blume. Hüllt das Laubdach den Standort später in Schatten, kümmert dieser Umstand die Pflanze wenig, denn sie hat sich längst zurückgezogen.

Der richtige Pflanzabstand

Wählen Sie einen Pflanzabstand zwischen 10 und 20 Zentimetern, bildet die Frühlings-Blume innerhalb kurzer Zeit einen dichten Blütenteppich. In dieser Distanz verfügt jede Pflanze über ausreichend Raum, damit sich das Rhizom zügig im Boden ausbreiten und für Nachwuchs sorgen kann.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Ihr Optimum entfaltet Eranthis hyemalis in nährstoffreicher, humoser und frisch-feuchter Erde. Meiden Sie einen Standort mit allzu saurem Boden, denn hier bleibt schlimmstenfalls die Blüte aus. Eine Nachbarschaft zu Rhododendren mag aufgrund optischer Aspekte verlockend erscheinen; aus gärtnerischer Sicht macht die Nähe zu einer Pflanze in saurem Substrat keinen Sinn. Im Balkonkasten und Kübel empfehlen wir handelsübliche Blumenerde als Substrat, angereichert mit Kompost und Hornspänen sowie einer Handvoll Lauberde.

Was ist die beste Pflanzzeit?

Als typischer Frühjahrsblüher und klassische Knollen-Pflanze, möchte Eranthis hyemalis im Herbst in die Erde. Wählen Sie einen milden Tag zwischen Ende August und Mitte Oktober, um die Blumenzwiebeln zu setzen. Bitte bedenken Sie den hohen Giftgehalt der Rhizome, wenn Sie diese in den Boden pflanzen.

Wann ist Blütezeit?

Die Blütezeit von Eranthis hyemalis erstreckt sich von Februar bis März. Kommt der Winter mit gemäßigter Witterung daher, dürfen Sie sich in milden Lagen bereits ab Januar über die leuchtend gelben Blütenköpfchen und den betörenden Duft freuen. Verfolgen Sie mit Ihrer Familie doch einmal den Wettlauf zwischen Winterlingen und Schneeglöckchen um die erste Blüte des Jahres und tippen auf den diesjährigen Sieger.

Winterlinge richtig schneiden

Schneiden Sie die verwelkten Blüten sogleich heraus, berauben Sie die Blume ihrer Fähigkeit zur Selbstaussaat. Sollte die Eigenvermehrung indes nicht erwünscht sein, werden lediglich die Blütenstängel herausgeschnitten. Das Laub wird zunächst noch vom Rhizom einzogen, indem die verbliebenen Nährstoffe dort gespeichert werden als Reserve für die nächste Saison. Erst wenn die Blätter vergilbt sind, schneiden Sie diese bodennah ab.

Winterlinge gießen

Wird Winterlingen ein zu trockener Boden zugemutet, verweigern sie schlimmstenfalls die Blüte oder beenden das diesjährige Blütenfestival vorzeigt. Gießen Sie daher bei Trockenheit regelmäßig, ohne Staunässe auszulösen. Idealerweise verwenden Sie Leitungswasser und gesammeltes Regenwasser im Wechsel, damit sich im Erdreich kein Kalküberschuss entwickelt.

Winterlinge richtig düngen

Im nährstoffreichen Gartenboden befinden sich genügend Nährstoffe, von denen die Eranthis hyemalis zehren kann. Die Gabe von Dünger, insbesondere eines Stickstoff-reichen Präparates, könnte das Wachstum des Laubs forcieren, während die Blüte auf der Strecke bleibt. Verabreichen Sie daher einzig am mageren Standort eine Portion Kompost im zeitigen Frühjahr als Startdüngung.

Schädlinge

Eranthis hyemalis steht ganz oben auf der Speisekarte von Wühlmäusen. Um die Toxizität kümmern sich die nimmersatten Schädlinge herzlich wenig. Damit die Nager sich nicht über die saftigen Knollen hermachen, sollten diese im Wühlmauskorb gepflanzt werden. Dabei handelt es sich um einen engmaschigen Drahtkorb, den Sie zuerst im Pflanzloch versenken, um darin die Rhizome zu setzen.

Überwintern

Ein gut etablierter Winterling erträgt Frost bis – 29 Grad Celsius. Einzig im Jahr der Pflanzung ist ein leichter Schutz empfehlenswert. Bedecken Sie daher das Beet vor Wintereinbruch mit Kompost, Laub oder Reisig. Spätestens Ende Januar wird die Schutzschicht entfernt, damit sich die Blüte ungehindert entwickeln kann. Ab dem zweiten Jahr sind im Beet keine besonderen Vorkehrungen mehr erforderlich. Sofern Sie die Blume im kleinen Topf kultivieren, verweilt dieser den Winter hindurch im dunklen, frostfreien Raum. Sobald die Temperaturen die Null-Grad-Marke übersteigen, stellen Sie die Pflanze ins Freie.

Winterlinge vermehren

Damit Winterlinge in möglichst kurzer Zeit einen kompakten Blütenteppich entwickeln, greifen Sie der Blume mit folgenden Vermehrungsmethoden unter die Arme:

  • Nach der Blüte das Rhizom ausgraben, Brutknollen abschneiden und einpflanzen
  • Im April oder Mai die reifen Früchte einsammeln, die Samen ernten und am empfohlenen Standort aussäen

Während die Teilung der Knollen unkompliziert verläuft, sind im Rahmen der Aussaat einige Vorkehrungen zu treffen. Da es sich bei den Samen um Lichtkeimer handelt, dürfen sie maximal 0,5 Zentimeter mit Substrat bedeckt werden. Damit das Saatgut nicht im Magen pickender Vögel landet, ist die Ausbreitung eines engmaschigen Netzes über dem Beet unverzichtbar.

Wie pflanze ich richtig um?

Verordnen Sie Eranthis hyemalis einen Standortwechsel, ist die beste Zeit für die Maßnahme gleich im Anschluss an die Blüte. Graben Sie das Rhizom weiträumig aus. Je mehr Erdreich an den Wurzeln verbleibt, desto niedriger liegt der Stresspegel für die Pflanze. Werfen Sie bei dieser Gelegenheit einen Blick auf die Knolle. Gedeihen kleine Tochterknollen daran, schneiden Sie diese ab und haben gleich mehrere Exemplare der emsigen Frühjahrs-Blume in Händen. Ohne lange Wartezeit setzen Sie die Pflanze am neuen Platz in frisches Substrat, das sogleich großzügig bemessen angegossen wird. Das Laub sollte noch an der Pflanze verbleiben, bis es vollständig eingezogen und vergilbt ist.

Ist Winterlinge giftig?

Botanisch wird die Blume den Hahnenfußgewächsen zugeordnet. Diese breit angelegte Pflanzenfamilie zählt zu den Giftpflanzen und erfordert ein entsprechend umsichtiges Verhalten im Umgang. Bewahren Sie die Knollen so auf, dass sich weder Kinder noch Haustiere daran vergreifen können. Bereits in kleinen Mengen zieht der Verzehr erhebliche gesundheitliche Beschwerden nach sich. Wenngleich der Giftgehalt in den oberirdischen Pflanzenteilen geringer ist als im Rhizom, sollten bei allen Pflanz- und Pflegearbeiten Handschuhe getragen werden.

Winterlinge blüht nicht

Will die Blume einfach nicht blühen, liegt der Verdacht nahe, dass die Knolle Wühlmäusen zum Opfer fiel. Sofern sich bis Ende Februar kein Blütenköpfchen zeigt, graben Sie die Pflanze aus. Sollte sich der Verdacht bestätigen und die Zwiebel angeknabbert sein, ist der Schädling für dieses Jahr erster Sieger. Damit er nicht noch einmal zum Zuge kommt, pflanzen Sie im Herbst frische Winterling-Zwiebeln im Schutz eines Drahtkorbs.

Welche Pflanznachbarn harmonieren mit Winterlingen?

Das Schneeglöckchen ist längst nicht die einzige Blume, die mit Winterlingen gute Nachbarschaft pflegt. Folgende Arten und Sorten gesellen sich problemlos zu dieser grazilen Pflanze:

  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Krokus (Crocus)
  • Schneeglanz (Chionodoxa forbesii)
  • Schnee-Krokus (Crocus chrysanthus)
  • Schachbrettblume (Fritillaria meleagris)

Eine Kombination mit Funkien zieht den Vorteil nach sich, dass verwelkte Winterlinge vom prächtigen Laub der Blattschmuckpflanzen den Sommer hindurch überdeckt werden, sodass keine unschönen Lücken im Beet entstehen können.

Trivia

Millionen von Winterlingen erblühen jedes Jahr im wintermilden Rautal nahe Jena und ziehen Besucher in Scharen an. Auf mehr als 5 Hektar sind mehr als 300 Blüten je Quadratmeter zu bewundern – und es werden jedes Jahr mehr. Die Bewohner des kleinen Örtchens Closewitz laden alljährlich im Februar oder März ein zum zünftigen Winterlings-Wochenende, um die kleine Blume zu feiern. Auf einem extra für diesen Anlass angelegten 2 Kilometer langen Rundweg können die Freunde der leuchtend gelben Pflanze das Areal umrunden, um sich zwischendurch bei Kaffee und Kuchen oder einer Gulaschsuppe zu stärken.

Schöne Sorten

  • Eranthis cilicica: Blüht in dunklerem Goldgelb als Eranthis hyemalis und kleidet sich mit bronzefarbenes Blätterkleid
  • Glory: Prachtvoller Hybride Eranthis x tubergeniana mit extra frisch-grünen Blättern und hellgelber Blüte
  • Guinea Gold: Leuchtet Gelb, wie Glory, mit malerischer Kontrastierung dank bronzefarbenem Laub
  • Aurum: Eine bislang weitgehen unbekannte Art aus Sibirien, die in reinem Weiß erblüht