Cistus
Die Zistrose ist sehr pflegeleicht, kommt mit wenig Wasser aus und braucht kaum Dünger

Zistrose

Zistrose richtig pflanzen

Pflanzen Sie die Zistrose ins Beet während der Monate Mai und Juni, gewähren Sie der mediterranen Pflanze einen ausreichend langen Zeitraum, um sich vor dem ersten Frost im Boden zu verwurzeln. Wählen Sie mit Bedacht einen sonnigen Standort, dessen Erde gut durchlässig, mager und sandig bis kiesig strukturiert ist. In diesen Schritten verläuft die Pflanzung vorbildlich:

  • Die Pflanzgrube ist doppelt so groß wie der Wurzelballen
  • Die ausgehobene Erde vermischen mit Sand, feinem Kies oder Splitt
  • Die ausgetopfte Cistus bis zum Wurzelhals einpflanzen und gießen

Um im Kübel eine perfekte Durchlässigkeit zu gewährleisten, breiten umsichtige Hobbygärtner zwischen Bodenablauf und Substrat einige Tonscherben als Drainage aus. Damit die Erdkrümel das anorganische Material nicht sogleich wieder verstopfen, legen Sie ein wasser- und luftdurchlässiges Vlies darüber, bevor die Pflanzerde eingefüllt wird. Befüllen Sie überdies den Untersetzer mit Kieselsteinen, dient diese Maßnahme ebenfalls der Vorbeugung gegen Staunässe durch überschüssiges Gießwasser.

Pflegetipps

In Bezug auf den Umfang gärtnerischer Zuwendung gibt sich die opulente Pflanze erfreulich moderat. Dreht sich die Pflege um folgende Aspekte, demonstriert die Cistus ihr südländisches Blütentemperament:

  • Die Pflanze einzig gießen bei anhaltender Trockenheit
  • Im Beet organisch düngen im April und Juni
  • Zistrose im Kübel von April bis Juli monatlich flüssig düngen
  • Leichter Formschnitt unmittelbar nach der Blüte möglich
  • Rückschnitt um die Hälfte oder ein Drittel im zeitigen Frühjahr bis Anfang/Mitte April

Im Beet kultivierte Cistus-Arten verlangen nach einem Winterschutz in Form einer dicken Lage aus Laub und Reisig. Die frostempfindlichen Triebe erhalten eine atmungsaktive Haube aus Vlies oder Filz. Gedeiht die Zistrose im großen Topf, siedelt sie idealerweise um in ein helles, frostfreies Winterquartier. Scheitert dieser Plan am Platzmangel, stellen Sie den Kübel auf Holz und umwickeln ihn mehrfach mit Noppenfolie. Das Substrat und die Zweige versehen Sie mit einem ähnlichen Schutz wie im Beet.

Welcher Standort ist geeignet?

Ist der gewählte Standort einer sonnendurchfluteten, mediterranen Region ebenbürtig, fühlt sich die Zistrose pudelwohl. Wählen Sie daher eine sonnige, warme und windgeschützte Lage für Cistus im Beet und auf dem Balkon. Mehrheitlich widerstehen Zistrosen zwar tiefen Minustemperaturen, machen indes schlapp angesichts winterlicher Staunässe. Das Erdreich am Standort sollte daher sandig-trocken und gut durchlässig beschaffen sein.

Der richtige Pflanzabstand

Arrangiert in kleinen Gruppen, kommt die malerische Wirkung von Cistus hervorragend zur Geltung. Damit sich jede Pflanze perfekt in Szene setzen kann, entspricht der ideale Pflanzabstand der halben Wuchsbreite. Da die Pflanze in der Regel in etwa so breit wie hoch gedeiht, liegen Sie mit 60 bis 70 cm richtig.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Die südländische Pflanze wünscht sich einen sandigen, kiesigen Boden, arm an Nährstoffen und von erstklassiger Durchlässigkeit. Erweist sich die Erde am favorisierten Standort als zu lehmig und dicht, geben Sie so lange Sand und feinen Kies dazu, bis probeweise ausgegossenes Wasser unverzüglich darin versickert. Im Kübel dient abgemagerte Blumenerde oder lockere Kräutererde als Substrat, angereichert mit Lavagranulat oder Blähton.

Was ist die beste Pflanzzeit?

In Anbetracht ihrer bedingten Winterhärte, empfehlen wir für die Zistrose die Frühjahrspflanzung. Kommt die Pflanze im Mai/Juni in die Erde, erstreckt sich ein ausreichend langer Zeitraum bis zum Winter, um vital und kräftig zu verwurzeln. Idealerweise warten Sie die Eisheiligen noch ab, da erfahrungsgemäß nach der Kalten Sophie ab Mitte Mai keine verspäteten Bodenfröste mehr drohen.

Wann ist Blütezeit?

Die Blütezeit der mediterranen Pflanze hängt ab von der gewählten Art und Sorte einer Cistus. Nicht winterfeste, südländische Schönheiten blühen in Wintergärten und Orangerien von Dezember bis April, wie die Kretische Zistrose (Cistus creticus) oder von April bis Juni, wie die Lack-Zistrose (Cistus ladanifer). Robustere Arten, wie die Lorbeerblättrige Zistrose (Cistus laurifolius) erfreuen uns im Beet und auf dem Balkon von Juni bis August mit ihrem zart duftenden Blütenflor. Lassen Sie sich nicht irritieren, wenn die Blätter einer einzelnen Blüte bereits nach wenigen Stunden abfallen. Jede Pflanze ist übersät mit Hunderten von Knospen, die sich im Verlauf des Sommers täglich entfalten.

Zistrose richtig schneiden

Mit einem alljährlichen Form- und Erhaltungsschnitt bewahren Sie die kompakte und dichte Statur einer Zistrose. Wo auf einen Rückschnitt verzichtet wird, strebt die Pflanze rasant in die Höhe und fällt allmählich auseinander. Damit es soweit nicht kommt, schneiden Sie Cistus so:

  • Im April die Zweige um maximal die Hälfte einkürzen
  • Jeden Schnitt knapp über einer nach außen gerichteten Knospe ansetzen
  • Zugleich die Pflanze gründlich auslichten
  • Ein leichter Formschnitt unmittelbar nach der Blüte ist problemlos möglich
  • Vor dem Winter Cistus nicht schneiden, da das immergrüne Laub als Winterschutz fungiert

Da Cistus-Arten eine divergente Wuchsgeschwindigkeit entwickeln, kann bei den gemächlicheren Exemplaren der Rückschnitt im Zwei-Jahres-Turnus durchgeführt werden.

Zistrose gießen

Die Zistrose im Freiland wird einzig bei lang andauernder sommerlicher Trockenheit am frühen Morgen ein wenig gegossen. Darüber hinaus begnügt sich die trockenheits-liebende Pflanze mit dem natürlichen Regenaufkommen. Kultivieren Sie Cistus im Kübel, prüfen Sie ein Mal pro Woche per Daumenprobe das Substrat. Sind die oberen 3-5 cm der Erde angetrocknet, wird gewässert.

Zistrose richtig düngen

Der Nährstoffverbrauch einer Cistus bewegt sich auf niedrigem Niveau. Im Beet freut sich die Pflanze über eine Startdüngung mit Kompost und Hornspänen im April. Folgt im Juni ein Nachschlag, gibt sich die Zistrose damit durchaus zufrieden. Gedeiht die Pflanze im eng begrenzten Substratvolumen des Kübels, empfehlen wir die Gabe von Flüssigdünger im monatlichen Turnus von April bis Juli. Anschließend erhält die Pflanze keine zusätzlichen Nährstoffe mehr, damit sie vor dem Winter ausreifen kann. Bei ganzjährig im Wintergarten gepflegten Zistrosen setzt sich die Düngung ohne Unterbrechung fort, damit das immergrüne Laub nicht darben muss.

Überwintern

Entlassen Sie die Zistrose nicht ohne Winterschutz in die kalte Jahreszeit. Wenngleich zahlreiche Exemplare im Beet Temperaturen bis – 20 Grad verkraften, stehen sie diese frostige Belastung nur kurzzeitig unbeschadet durch. Darüber hinaus erweist sich jegliche Form winterlicher Nässe als lebensbedrohlich für jede Cistus. So machen Sie es richtig:

  • Die Pflanze vor dem ersten Frost mindestens 30 cm hoch mit Laub und Nadelreisig abdecken
  • Die immergrünen Zweige nicht abschneiden, sondern als natürlichen Schutzschild an der Pflanze belassen
  • Bei Kahlfrost Cistus ein wenig gießen an milden Tagen

Im Kübel empfehlen wir die Umsiedlung in ein helles, frostfreies Winterquartier. Steht ein solches nicht zur Verfügung, schieben Sie die Pflanze vor die Südwand des Hauses, stellen das Gefäß auf einen Holzblock und umwickeln es mit mehreren Lagen Folie. Das Substrat wird bedeckt mit Laub und Tannenwedeln. Die Zweige erhalten eine Haube aus atmungsaktivem Vlies.

Zistrose vermehren

Steht für den ambitionierten Hobbygärtner der Erwerb fertig vorgezogener Zistrosen nicht zur Debatte, bieten sich folgende Methoden der Vermehrung an:

  • Kopfstecklinge im Sommer schneiden und im mageren Substrat bewurzeln lassen
  • Aussaat von Samen hinter Glas ab Februar

Damit die hartschaligen Cistus-Samen in Keimlaune versetzt werden, reiben Sie vor der Aussaat das Saatgut mit den Fingern zwischen Sandkörnern. Eine transparente Haube über dem Saatgefäß treibt überdies sowohl die Keimung der Samen als auch die Bewurzelung der Stecklinge voran.

Wie pflanze ich richtig um?

Verbreitet die Zistrose im Kübel ihr mediterranes Ambiente, pflanzen Sie den Zierstrauch alle 1 bis 2 Jahre um in einen größeren Topf mit frischem Substrat. Wählen Sie als Termin für diese Maßnahme einen Tag während der spätwinterlichen Saftruhe. Siedelt die Pflanze im Beet um an einen neuen Standort, kommt hierzu ein Tag im Frühjahr in Betracht. Stechen Sie den Wurzelballen rundherum ab und heben die Pflanze mit der Grabegabel aus dem Boden. Am neuen Beetplatz sollte die Grube bereits vorbereitet sein mit lockerer, sandig-kiesiger Erde. Unter Beibehaltung der bisherigen Pflanztiefe setzen Sie die Cistus ein. Anschließend erhält die Pflanze einem Rückschnitt um die Hälfte, um das verloren gegangene Wurzelvolumen zu kompensieren. Ausnahmsweise gießen Sie in der Folgezeit die Pflanze wiederholt, um die Verwurzelung zu unterstützen.

Zistrose blüht nicht

Bei einer Zistrose müssen wir uns leider ein wenig in Geduld fassen, denn die Pflanze nimmt sich 3 bis 4 Jahre Zeit bis zur ersten Blüte. Eine Sämlings-vermehrte Cistus verlangt sogar einen bis zu 5 Jahre langen Geduldsfaden von uns. Blüht die Pflanze nach diesem Zeitraum immer noch nicht, können sich folgende Ursachen hinter dem Dilemma verbergen:

  • Zu dunkler Standort: Umsiedeln an einen sonnigen Platz
  • Verdichteter, nasser Boden: Die Erde optimieren mit Sand, Perlite und Rindenhumus
  • Zu später Rückschnitt: Entweder unmittelbar nach der Blüte schneiden oder bis spätestens Anfang/Mitte April

Ist die Zistrose winterhart?

Einige der schönsten Cistus-Arten und deren Hybriden sind erfreulicherweise in unseren Breiten zumindest bedingt winterhart. Allen voran die Lorbeerblättrige Zistrose (Cistus laurifolius), erträgt Temperaturen bis – 17,7 Grad, sofern ihr eine Laub- und Reisigschicht als Winterschutz zuteil wird. Darüber hinaus überdauern die Purpurne Zistrose (Cistus purpureus) sowie die Lack-Zistrose (Cistus ladanifer) in milden Weinbauregionen die kalte Jahreszeit im Freien, wenn entsprechende Vorkehrungen getroffen werden.

Schöne Sorten

  • Ann Baker: Kompakte Sorte, deren weiße Blüten mit bräunlichen Flecken verziert sind; bedingt winterhart; Wuchshöhe 130 cm
  • Jessamy Charme: Graziler Hybride mit ovalem, aromatisch duftendem Laub, weiße, rot gepunktete Blüten; winterhart bis -17 Grad
  • Grayswood Pink: Punktet mit früher Blüte in Rosa und dichtem, bodendeckendem Wachstum: winterhart bis – 20 Grad
  • Lack-Zistrose: Majestätische Pflanze mit weißen, purpur-gefleckten Blüten; bedingt winterhart; Wuchshöhe 250 cm
  • Snow White: Premium-Sorte überzeugt mit rein weißen, bis zu 10 cm großen Blüten; winterhart bis – 19 Grad; Wuchshöhe 130 cm
  • Col Saint Pierre: Ausgesprochen standfeste Zistrose mit immergrünem Laub und weißer Blüte; Wuchshöhe bis 200 cm
  • Decumbens: Der Star unter den winterharten Zistrosen mit weißen, rot gepunkteten Blüten und einer Wuchshöhe von 50 cm