Arten von Moosvernichtern
Moosvernichter lassen sich anhand mehrerer Aspekte voneinander unterscheiden:
a) Produktart
- reiner Moosvernichter
- Kombi-Präparat aus Rasendünger und Moosvernichter
b) Form (Konsistenz)
- flüssiges Konzentrat
- trockenes Granulat/Pulver
c) Wirkstoff
- Eisensulfat
- Pelargonsäure
- Essigsäure
- Quinoclamin
Im Folgenden stellen wir Ihnen die Aspekte und Moosvernichter-Typen näher vor.
Moosvernichter-Produktart
Hinsichtlich Produktart differenziert man reine Moosvernichter und Kombi-Präparate bestehend aus Rasendünger und Moosvernichter.
Reiner Moosvernichter im Test
Ein reiner Moosvernichter ist das Mittel der Wahl, wenn ein akuter Moosbefall vorliegt, dem Sie den Garaus machen wollen. Er tötet das Moos ab.
Kombi-Präparat aus Rasendünger und Moosvernichter im Test
Zu einem Kombi-Präparat aus Rasendünger und Moosvernichter greifen Sie am besten, wenn noch kein oder nur wenig Moos auf dem Rasen zu sehen ist. Ein entsprechendes Produkt fungiert in erster Linie als Dünger, der das Rasenwachstum fördert. Durch den enthaltenen Moosvernichter-Wirkstoff beugt das Mittel auch der Moosausbreitung vor.
Moosvernichter-Form (Konsistenz)
Hinsichtlich Form differenziert man flüssiges Konzentrat sowie trockenes Granulat oder Pulver.
Moosvernichter als flüssiges Konzentrat im Test
Moosvernichter als flüssiges Konzentrat gilt es vor der Anwendung gemeinhin noch mit Wasser zu verdünnen – mit wieviel genau, entnehmen Sie jeweils der Herstellerangabe. Fertig angerührt bringen Sie den Vernichter als Gießwasser aus. Leider ist es relativ schwierig, flüssige Moosvernichter gleichmäßig auf dem Rasen zu verteilen.
Gebindeeinheiten: ab 500 ml
Moosvernichter als trockenes Granulat/Pulver im Test
Moosvernichter als Granulat oder Pulver kommt anwendungsfertig aus der Packung. Im Gegensatz zu flüssigen Produktarten ist hier also kein vorbereitender Schritt erforderlich. Ob Sie das Granulat per Hand oder mithilfe eines Streuwagens ausbringen, bleibt Ihnen überlassen. Für eine präzise Dosierung empfiehlt sich die Streuwagen-Methode.
Gebindeeinheiten: ab 2 kg
Tipp
Während reine Moosvernichter in den allermeisten Fällen als flüssiges Konzentrat angeboten werden, sind Kombi-Präparate mit Rasendünger gemeinhin als Granulat oder Pulver erhältlich. Was die Kosten und die Reichweite betrifft, nehmen sich die Varianten letztlich nichts. Wesentlichster Unterschied: Flüssige Produkte wirken schneller, Pulver-Moosvernichter sind hingegen praktischer in der Anwendung.
Moosvernichter-Wirkstoff
Hinsichtlich Wirkstoff differenziert man Moosvernichter mit Eisensulfat, Pelargonsäure, Essigsäure und Quinoclamin.
Eisensulfat-Moosvernichter im Test
Moosvernichter mit Eisensulfat (Eisen-II-Sulfat) als Wirkstoff sind die am weitesten verbreiteten Mittel zur Bekämpfung von Moos auf Rasenflächen. Sie dienen auch als Rasendünger: Das Eisen stärkt das Wurzelwerk und verhilft dem Rasen dadurch zu schnellem Wachstum und zu einem saftig-grünen Aussehen.
Tipp
Anders als Gras, das sogar davon profitiert, verträgt Moos kein Eisen und stirbt demnach ab. Im Übrigen deuten gelb verfärbte Grashalme auf einen Eisenmangel des Rasens hin.
Nachdem Sie den Moosvernichter mit Eisensulfat aufgetragen haben, dauert es circa sieben Tage, bis das Moos abstirbt (erkennbar an einer bräunlichen Verfärbung).
Achtung, Moosvernichter mit Eisensulfat haben auch Nachteile:
- Das oxidierende Eisen kann an Gegenständen, mit denen es in Berührung kommt, unansehnliche Rostflecken hinterlassen. Somit müssen Sie bei der Anwendung sehr vorsichtig sein. Tragen Sie alte Schuhe und Kleidung, damit etwaige Verfärbungen kein gröberes Problem darstellen.
- Eisen-II-Sulfat ist ätzend! Überdies kann die Reaktion des Wirkstoffs giftige Dämpfe freisetzen. Deshalb sollten Sie auf eine Schutzbrille und eine Atemschutzmaske nicht verzichten. Kinder und Haustiere gilt es unbedingt vom Rasen fernzuhalten – und zwar sowohl beim Auftragen des Moosvernichters als auch während der ganzen Einwirkzeit danach. Erst nach zehn Tagen und mehrmaligem Einwässern des Vernichters kann der Rasen wieder bedenkenlos betreten werden.
- Eine häufige Anwendung von Eisen-II-Sulfat übersäuert den Boden und schädigt Ihre kostbaren Pflanzen.
Tipp
Bringen Sie Moosvernichter mit Eisensulfat im Idealfall über einen speziellen Streuwagen aus. So sorgen Sie für einen gleichmäßigen Auftrag des Mittels und stellen zugleich sicher, nicht direkt mit der ätzenden Substanz in Kontakt zu kommen. Aber: Unabhängig davon, ob Sie den Moosvernichter mit oder ohne Streuwagen verteilen – Schutzkleidung (Schutzbrille, Atemschutzmaske, alte Schuhe und Kleidung) sollten Sie immer tragen.
Form (Konsistenz): meist Granulat in kleinen Kügelchen
Wann anwenden: kurz vor einem Regenschauer
Wirkungsdauer: 2-3 Monate
Die Vor- und Nachteile im Überblick:
Vorteile
- Einfach anzuwenden
- Moosvernichter und Dünger in einem
Nachteile
- Hinterlässt hässliche Rostflecken auf Gegenständen
- Wirkt ätzend
- Kann giftige Dämpfe freisetzen
- Führt bei zu häufiger Anwendung zur Übersäuerung des Bodens
Pelargonsäure-Moosvernichter im Test
Bei Pelargonsäure (zum Teil auch Nonansäure genannt) handelt es sich um eine gesättigte Fett- beziehungsweise Carbonsäure.
Moosvernichter auf Basis dieses natürlich vorkommenden Herbizids sind zum einen biologisch abbaubar und zum anderen keine Gefahr für Mensch und Haustier.
Überdies wirkt das Mittel gemeinhin sehr schnell – oft bereits nach wenigen Stunden. Daraufhin können Sie den Rasen auch schon wieder ohne Bedenken betreten.
Der einzige Nachteil von Pelargonsäure ist die im Vergleich zu den anderen in diesem Ratgeber vorgestellten Wirkstoffen kürzere Wirkungsdauer, sodass Sie häufiger aktiv werden müssen.
Form (Konsistenz): meist Flüssigkonzentrat
Wann anwenden: jederzeit
Wirkungsdauer: 1-2 Monate
Die Vor- und Nachteile im Überblick:
Vorteile
- Natürlich vorkommendes Herbizid
- Biologisch abbaubar
- Keinerlei Belastung für Mensch und Tier
- Schnelle Wirkung
Nachteile
- Kürzere Wirkungsdauer
Essigsäure-Moosvernichter im Test
Essigsäure kann das Moos im Rasen verätzen. Zwar ist der Wirkstoff für den Körper weitestgehend unschädlich (wird sogar als Geschmacksstoff in Nahrungsmitteln eingesetzt); allerdings ist die Wirksamkeit zweifelhaft. Überdies kann Essig (wie Salz) langfristig das schöne Rasenbild zerstören.
Form (Konsistenz): Flüssigkonzentrat
Wann anwenden: bei Trockenheit (mehrere Tage kein Regen)
Wirkungsdauer: unklar
Die Vor- und Nachteile im Überblick:
Vorteile
- Ungefährlich für den Menschen
Nachteile
- Wirksamkeit fragwürdig
- Kann Rasen schädigen
Quinoclamin-Moosvernichter im Test
Quinoclamin ist eine chemische Verbindung aus der Chinone-Gruppe (dies nur eine Zusatzinfo für Freunde der Chemie).
Das Herbizid wirkt folgendermaßen: Es hemmt die Photosynthese des Mooses, sodass dieses keinen Stoffwechsel mehr durchführen kann und abstirbt. Nach spätestens zehn Tagen ist das Moos tot. Andere Pflanzen greift das Mittel normalerweise nicht an.
Beachten Sie, dass Quinoclamin (haut)reizende Wirkung hat. Tragen Sie also beim Ausbringen des Moosvernichters eine Schutzbrille und auch Schutzhandschuhe.
Form (Konsistenz): meist Flüssigkonzentrat
Wann anwenden: bei feuchtem Wetter (kurz vor einem Regenschauer)
Wirkungsdauer: bis zu 5 Monate
Die Vor- und Nachteile im Überblick:
Vorteile
- Lange Wirkungsdauer
- Schädigt keine anderen Pflanzen
Nachteile
- Reizende Wirkung (Schutzkleidung erforderlich)
Weitere Kaufkriterien
Beim Kauf eines Moosvernichters sollten Sie folgende Kriterien berücksichtigen, um schließlich das Produkt zu ermitteln, das von der Art, Form (Konsistenz) und in puncto Wirkstoff optimal zu Ihren Voraussetzungen und Anforderungen passt:
- Zeit bis zum Einsetzen der Wirkung
- Wirkungsdauer
- Gefahrenpotenzial für Mensch, Tier und Umwelt
- Geschmack (Vorlieben)
Zeit bis zum Einsetzen der Wirkung
Grundsätzlich sind natürlich Moosvernichter zu bevorzugen, die schnell wirken. Aber: Überlegen Sie sich, was Ihnen wichtiger ist – ein frühes Einsetzen oder ein längeres Anhalten der Wirkung?
Am schnellsten wirken Pelargonsäure-Moosvernichter (binnen weniger Stunden), dafür hält die Wirkung jedoch kürzer an als bei anderen Arten, die dafür wiederum mehr Zeit brauchen, um „in Schwung zu kommen“ (meist fünf bis zehn Tage).
Wirkungsdauer
Am längsten wirken Quinoclamin-Moosvernichter. Nach einer Behandlung mit dem Wirkstoff bleibt der Rasen bis zu fünf Monate moosfrei. Durchschnittlich zwei bis drei Monate sind es bei Eisensulfat-Moosvernichtern und etwa ein bis zwei Monate bei Pelargonsäure-Produkten.
Gefahrenpotenzial für Mensch, Tier und Umwelt
Die einzigen Moosvernichter, die für Mensch, Tier und Umwelt keine Gefahr darstellen, sind Pelargonsäure-Ausführungen. Eisensulfat und Quinoclamin haben ätzende/reizende Wirkung und Essigsäure kann den Rasen selbst und andere Pflanzen zerstören.
Geschmack (Vorlieben)
Mit Geschmack meinen wir selbstverständlich nicht das Aroma des Moosvernichters; vielmehr geht es hier darum, welche Form (flüssig oder granuliert) Ihnen am meisten zusagt und welchen der beschriebenen Kriterien Sie die größte Wichtigkeit beimessen. Machen Sie sich Gedanken darüber – die Erkenntnisse, die Sie gewinnen, sind am Ende ausschlaggebend für den Kauf.
Welche Marken gibt es?
Moosvernichter existieren inzwischen von zahlreichen Marken. Hier eine Übersicht zu namhaften und beliebten Herstellern (alphabetisch geordnet):
- Bayer
- Bellandris
- Compo
- Cornufera
- Dehner
- Dr. Stähler
- Euflor
- Gabi
- Hauert
- Naturen
- Neudorff
- Norax
- Profigreen
- Purux
- Substral
- WOLF-Garten
Sie finden Moosvernichter in Gartenfachmärkten und Baumärkten sowie bei vielen bekannten Online-Versandhäusern wie amazon.de.
Welches Zubehör ist erforderlich?
Ein Moosvernichter tötet das Moos ab. Anschließend brauchen Sie einen Rechen oder Vertikutierer, um es aus der Grasnarbe zu lösen und zu entfernen. Durch die effektive Vorarbeit des Vernichtungsmittels gelingt dies sehr leicht.
Der Einsatz eines Moosvernichters sollte nur im Notfall erfolgen (müssen). Heißt im Umkehrschluss, dass Sie grundsätzliche Maßnahmen treffen müssen, um Moosbefall vorzubeugen. Ein Rasenmäher ist unverzichtbar – mähen Sie Ihren Rasen mindestens wöchentlich (nie auf weniger als fünf Zentimeter kürzen!).
Des Weiteren empfehlen wir Ihnen die Nutzung eines Rasenlüfters. Die regelmäßige Belüftung der Grünfläche ist essenziell für ein gesundes Rasenwachstum. Durch den Rasenlüfter werden Moos und auch Laub mechanisch entfernt. Überdies trennt das Gerät die Grashalme voneinander, was wiederum sicherstellt, dass genügend Luft, Licht und Nährstoffe eindringen können.
Häufig gestellte Fragen
Wodurch bildet sich Moos?
Die Bildung von Moos auf dem Rasen kann verschiedene Gründe haben. Wir fassen Ihnen die wichtigsten zusammen und geben gleich Hinweise dazu, wie Sie das Problem langfristig beheben (der Moosvernichter dient lediglich der akuten Bekämpfung):
- Nährstoffmangel im Boden: Düngen Sie den Boden!
- Übersäuerter Boden: Kalken Sie den Boden!
- Schwerer, dichter Boden: Lockern Sie den Boden auf!
- Lichtmangel: Schwierig – vielleicht können Sie alte/kranke Sträucher entfernen?
- Staunässe: Regulieren Sie die Bewässerung (nicht zu viel gießen!), lockern Sie den Boden auf und sorgen Sie für mehr Sonneneinstrahlung!
- Zu seltenes Mähen: Mähen Sie den Rasen mindestens ein Mal pro Woche!
- Zu kurzes Mähen: Stutzen Sie den Rasen nie auf weniger als fünf Zentimeter!
- Minderwertige Saatgutmischung: Verwenden Sie keine Billigsaat!
Was ist ein Moosvernichter?
Ein Moosvernichter ist ein Mittel, mit dem Sie Moos aus Grünflächen (Rasen, Wiesen) beseitigen können. Dabei wird das Moos in seiner Wachstumsstruktur angegriffen, sodass es abstirbt. Moosvernichter stehen in flüssiger und trockener (granulierter, pulvriger) Form zur Wahl. Beachten Sie die Unterschiede zwischen Moosvernichter und Moosentferner!
Gibt es Unterschiede zwischen Moosvernichter und Moosentferner?
Ja, die gibt es in der Tat.
- Moosvernichter greifen die Wachstumsstruktur des Mooses an und lassen es absterben. Sie sind ausschließlich für Grünflächen (Wiesen, Rasen) vorgesehen.
- Moosentferner weichen die Haftung zwischen Moos und jeweiligem Untergrund auf. Sie erleichtern das Entfernen, lassen das Moos aber nicht absterben. Moosentferner sind für den Einsatz auf Dächern, Fassaden, Wegen, Steinplatten, Steinen und Terrassen vorgesehen.
Wozu benötige ich einen Moosvernichter?
Moos stört das optische Erscheinungsbild des Rasens und schädigt dessen Qualität nach und nach. Je mehr Moos auf der Grünfläche wächst, desto weniger Sauerstoff und Nährstoffe kann der Rasen aus dem Boden beziehen. Moosbefall führt somit auf Dauer zu einem Schwinden des Rasens – die Grünoase nimmt mit der Zeit eine (unschöne) bräunliche Farbe an. Blumen und Pflanzen können sich nicht entfalten.
Um all das zu verhindern, muss Moos beseitigt werden – akut mit einem Moosvernichter, nachhaltig durch mehrere Maßnahmen, die wir Ihnen unter der Frage „Wodurch bildet sich Moos“ beschrieben haben.
Wie wende ich den Moosvernichter richtig an?
- Mähen Sie den Rasen.
- Warten Sie zwei bis drei Tage, damit die Schnittwunden an den Grashalmen Zeit haben, sich zu schließen.
- Tragen Sie den Moosvernichter auf. Beachten Sie dabei jeweils die Angaben des Herstellers auf der Packung oder in der Gebrauchsanleitung.
- Je nach Mittel dauert es einige Stunden bis mehrere Tage, ehe das Moos abstirbt. Sie erkennen dies an einer braunen Verfärbung.
- Entfernen Sie das Moos mit einem Rechen oder Vertikutierer.
- Säen Sie an den frei gewordenen Stellen gegebenenfalls neuen Rasen aus.
Wieviel kostet ein Moosvernichter?
Gute Moosvernichter sind ab etwa zehn Euro erhältlich. Preislich unterscheiden sich flüssige und granulierte Produkte kaum. Die Vernichter namhafter Marken kosten selbstverständlich mehr als die Erzeugnisse unbekannter Hersteller. Gemeinhin spiegelt sich der höhere Preis aber auch in der Qualität wider.
Welche Hausmittel eignen sich als Moosvernichter?
Wir raten davon ab, häufig empfohlene Hausmittel wie Essig und Salz zur Moosbekämpfung einzusetzen. Durch Salz droht eine Versalzung des Bodens. Beide Mittel schädigen nicht nur den Rasen, sondern auch umliegende Pflanzen.
Tipp
Erst überlegen, dann handeln. Moos hat für das Ökosystem große Bedeutung. Es dient Nützlingen als Unterschlupf, bietet Insekten Nahrung und liefert Gartenvögeln Material für den Nestbau. Somit sollten Sie sich umfassend Gedanken machen, ob es wirklich nötig ist, das Moos in Ihrem Garten zu vernichten.