Vanille

Vanille-Orchidee: Ein Steckbrief der aromatischen Pflanze

Artikel zitieren

Sie beschenkt uns mit kulinarischen und optischen Glücksmomenten. Vanille gedeiht nicht nur als eine der wenigen Orchideen mit essbaren Komponenten, sondern bezaubert obendrein mit verschwenderischer Blütenpracht. Dieser Steckbrief stellt Ihnen die herausragenden Eigenschaften einer Vanille vor, die sich nicht auf die aromatischen Schoten beschränken.

Vanille Merkmale
Die Vanille ist ein Zentralamerika und auf Madagaskar beheimatet
AUF EINEN BLICK
Was sind die besonderen Merkmale der Vanillepflanze?
Die Vanille (Vanilla planifolia) ist eine immergrüne Kletterpflanze aus der Familie Orchideengewächse, mit einer Wuchslänge von bis zu 30 Metern. Sie trägt dunkelgrüne, ovale Blätter, cremegelbe Blüten und schlanke Kapselfrüchte, die zu Vanilleschoten verarbeitet werden können.

Erscheinungsbild und Systematik im Überblick

Echte Vanille ist nach Safran das teuerste Gewürz der Welt. Das verwundert wenig, angesichts einer aufwendigen Kultivierung der terrestrischen Orchidee und langwierigen Verarbeitung ihrer Schoten zu wertvoller Bourbon-Vanille. Der folgende Steckbrief zeigt auf, mit welch interessanten Attributen die Pflanze ausgestattet ist:

  • Gattung innerhalb der Familie Orchideengewächse (Orchidaceae)
  • Immergrüne, ausdauernde terrestrische Kletterpflanzen
  • Wuchslänge der Ranken in freier Natur bis 30 Meter
  • Kletterhöhe von 10 bis 15 Meter
  • Beheimatet in Madagaskar und Mittelamerika, heute in allen tropischen Regionen weltweit
  • Bekannteste Art: Gewürzvanille (Vanilla planifolia)
  • Dunkelgrüne, ovale Blätter mit einer Länge von 20 bis 30 Zentimetern
  • Cremegelbe, weiße oder grün-gelbe, intensiv duftende Blütentrauben in den Blattachseln
  • Lebensdauer einer einzelnen Blüte beträgt 8 Stunden
  • Schmale, lange Kapselfrüchte 8-9 Monate nach der Befruchtung
  • Freigabe zahlreicher dunkler, schwarz-glänzender Samen

Lesen Sie auch

Mit jedem Blatt bringt die Vanille Orchidee eine Luftwurzel hervor. Diese fungiert als Haftorgan, indem sich die Pflanze damit an ihrer Unterlage festhält. Auf diese Weise erreicht sie in ihrem Habitat die beeindruckende Größe. Während die prachtvollen Blüten einen betörenden Duft verströmen, entwickeln die Vanilleschoten erst im Verlauf der monatelangen Verarbeitung das ersehnte Aroma.

Bei Hautkontakt droht Juckreiz

Obschon uns die Vanille Orchidee das beliebte Gewürz liefert, ist die Pflanze nicht vollkommen unbedenklich. In den Blüten und Blättern ist ein leicht giftiger Pflanzensaft enthalten, der bei empfindlichen Menschen und häufigem Kontakt Hautirritationen auslösen kann. Es entsteht ein unangenehmer Juckreiz, von dem in den Anbauländern die Plantagenarbeiter gequält werden, wenn sie keine Schutzvorkehrungen treffen.

Tipp

Der hohe Preis Echter Vanille ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Orchidee zumeist manuell zu bestäuben ist. Außerhalb ihres Ursprungsgebietes sind spezielle Bienen- und Kolibriarten als Bestäuber nicht heimisch. Zur Blütezeit rücken Heerscharen geübter Plantagenarbeiter aus, um die Befruchtung mithilfe pflanzlicher Stachel von Kakteen, Orangen- oder Bambusbäumen durchzuführen.