Zu Lande und zu Wasser – Ringelnatter liebt Gartenteiche
Formale, streng geordnete und Pestizid-belastete Gärten lässt eine Ringelnatter voller Abscheu links liegen. Die scheue Schlange ist wählerisch und beehrt am liebsten naturnahe Gärten mit einem Teich. Als semiaquatisches Lebewesen ist die Natter nicht nur an Land heimisch, sondern ebenfalls ein ausgezeichneter Schwimmer. Frösche, Molche und leider auch Fische stehen auf ihrem Speiseplan. Daher ist die Europäische Wassernattern-Art kein gern gesehener Gast, obschon ihr Besuch signalisiert, dass Sie als Gärtner alles richtig gemacht haben.
Ungiftig und scheu – Charakteristische Merkmale im Überblick
Ringelnattern sind entweder beim Sonnenbaden im Garten zu entdecken oder sie schwimmen elegant durch den Teich auf der Suche nach ihrer nächsten Mahlzeit. Gerne verstecken sie sich im Komposthaufen, um dort ihren Kindergarten anzulegen. An den folgenden Merkmalen ist die Schlangenart eindeutig zu identifizieren:
- Schlanke Körperform mit einer Länge von 75 cm (Männchen) bis 150 cm (Weibchen)
- Unverwechselbares Kennzeichen: 2 halbmondförmige, gelbe Nackenflecke
- Körperfarben: olivgrün, olivgrau, bräunlich bis grünlich
- Oberseits: kleine, schwarze Flecke in 4 bis 6 Reihen
Zwischen März und Mai ist Ringelnatter-Hochzeit, sodass sich zu dieser Zeit 20 bis 30 bleistiftgroße Jungnattern in Ihrem Garten und Teich tummeln können.
Jagen verboten – Ringelnattern sind streng geschützt
Ringelnattern sind vom Aussterben bedroht, da ihre Lebensräume dramatisch schrumpfen. Daher unterliegen die gutmütigen Schlangen seit einigen Jahren dem strengen Schutz durch das Bundesnaturschutzgesetz. Es ist bei Strafe verboten, Ringelnattern zu stören, zu fangen oder gar zu töten. Allerdings genügt ein festes Aufstampfen bereits, um die Schlangen auf Nimmerwiedersehen zu vertreiben.
Nur die Ruhe – Tipps für die richtige Verhaltensweise
Kommt es in Ihrem Garten zu einer Begegnung mit der Ringelnatter, ist dies kein Grund zur Panik. Lassen Sie dem scheuen Tier bitte einen Fluchtweg offen, denn es wird rasch das Weite suchen. Sieht die Natter keine Fluchtmöglichkeit, wehrt sie sich mit Scheinangriffen. Obschon sie mit ihrem Kopf zustößt, bleibt das Maul mit den spitzen Zähnen geschlossen.
Fassen Sie die Schlange bitte nicht an, denn dann stößt sie ein Sekret aus, das einen infernalischen Gestank verströmt. In ihrer Not könnte die bedrängte Ringelnatter dann zubeißen. Ein Biss ist zwar nicht giftig. Die nadelspitzen Zähne können allerdings schmerzhafte Verletzungen verursachen.
Tipp
Können Sie die geschilderten Merkmale an einer Schlange in Ihrem Garten nicht erkennen? Dann handelt es sich nicht um eine Ringelnatter, sondern um die sehr seltene Schlingnatter. Diese Schlangen sind unscheinbarer und kleiner, als Ringelnattern und können nicht schwimmen. Da sie sich auf die Jagd nach Mäusen und anderen Schädlingen machen, leisten die ungiftigen Schlingnattern ebenfalls einen wertvollen Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht.