Obstbaum

Obstbäume auf dem Balkon: Tipps für Pflege und Ernte

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Sie brauchen keinen großen Garten, um selbst leckeres Obst zu ziehen – ein sonniger Balkon oder eine Terrasse reichen für diesen Zweck vollkommen aus. Viele beliebte Obstarten und -sorten gibt es auch im Miniformat und können bequem im Topf kultiviert werden.

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Klein bleibende Obstbäume können im Kübel gezogen werden
AUF EINEN BLICK
Welcher Obstbaum ist für den Balkon geeignet?
Für den Anbau von Obstbäumen auf dem Balkon eignen sich kleinwüchsige Sorten wie Buschbäume, Spindelbüsche oder Säulenobstbäume, insbesondere Ballerina-Bäumchen. Die Pflege beinhaltet regelmäßiges Gießen, Düngen, Schneiden und Überwintern, um gesunde Früchte und Wachstum zu gewährleisten.

Klein bleibende Obstgehölze für den Balkon

Für eine Topfkultur auf dem Balkon benötigen Sie klein bleibende, schwachwüchsige Obstarten und -sorten, die außerdem nur eine kleine Krone ausbilden. Bei den im Handel erhältlichen, niedrigen Obstbäumen handelt es sich oft um normal wachsende Gehölze, die lediglich auf schwachwüchsige Unterlagen veredelt wurden – sie entwickeln trotzdem mit den Jahren eine ausladende Krone und müssten irgendwann aufgrund von Platzmangel ausgepflanzt werden. Für den Balkon müssten Sie also Wuchsformen mit schwacher Krone auswählen. Geeignet sind beispielsweise:

  • Buschbäume: Stammhöhe zwischen 40 und 60 Zentimeter
  • Spindelbüsche: Stammhöhe bis 60 Zentimeter, keine Leitäste (d. h. sehr kleine Krone)
  • Säule: niedriger Wuchs, kaum Seitentriebe

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Bei den Säulenobstbäumen sind vor allem die so genannten Ballerina-Bäumchen (beispielsweise die Campanilo-Apfelsorten) zu empfehlen, die speziell für die Topfkultur gezüchtet wurden. Einen normal wachsenden Baum dagegen klein zu halten, ist auf Dauer nur mit sehr viel Aufwand möglich.

Obstbäume im Topf richtig pflegen

Natürlich wird ein im Topf kultivierter Obstbaum nicht den Ertrag bringen, den Sie von einem großen, ausgepflanzten Exemplar erwarten dürfen. Tatsächlich dient ein solches Bäumchen eher der Zierde. Damit es jedoch trotzdem leckere Früchte trägt und gesund bleibt, sollten Sie es richtig pflegen. Dabei hängen die konkreten Pflegehinweise vor allem von der Obstart und -sorte ab, für die Sie sich entschieden haben.

Einpflanzen und umtopfen

Junge, etwa ein- bis zweijährige Obstbäume nehmen zunächst mit einem 10-Liter-Gefäß vorlieb. Dieses sollte nach Möglichkeit nicht aus Kunststoff oder einem anderen, sich schnell aufheizenden Material bestehen. Setzen Sie das Bäumchen in nährstoffreiche Komposterde und vergessen Sie auf keinen Fall die Drainage.

Gießen und düngen

So ein Obstbäumchen im Topf sollte regelmäßig gegossen und gedüngt werden, da es sich nicht selbst versorgen kann. Düngen Sie es zwischen März und Ende Juni etwa alle zwei bis drei Wochen mit einem flüssigen Obstbaumdünger oder verwenden Sie im Frühjahr einen Langzeitdünger. Halten Sie das Bäumchen gerade während der Blüte sowie in der Fruchtbildungszeit stets leicht feucht.

Schneiden

Ein regelmäßiger Rückschnitt ist nicht nur zur Größenbegrenzung notwendig, sondern sorgt zudem für eine stete Verjüngung des Baumes und damit gleichbleibend viele Früchte.

Überwintern

Winterharte Obstbäumchen können draußen überwintern, allerdings brauchen ihre Wurzeln einen Schutz gegen die Kälte. Stellen Sie den Topf auf eine isolierende Unterlage aus Styropor oder Holz und umwickeln Sie das Pflanzgefäß mit Vlies. Stellen Sie die Töpfe dicht an eine Hauswand und überschütten Sie sie mit Laub. Nicht ausreichend winterharte Gehölze werden dagegen kühl und frostfrei überwintert.

Tipp

Gerade bei der Topfkultur auf einem kleinen und / oder Balkon älteren Baujahres müssen Sie auch an die Statik denken: Ein Obstspalier an der Balkonwand oder ein größerer Obstbaum nehmen nicht nur sehr viel Platz weg, sondern bringen mitsamt Pflanzgefäß und Substrat auch einiges Gewicht auf die Waage – was wiederum so manche Balkonkonstruktion nicht mehr tragen kann.

Bilder: Papuchalka - kaelaimages / Shutterstock