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Morcheln: Wann beginnt die Saison und wie finde ich sie?

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Speise- und Spitzmorcheln sind beliebt unter Pilzsammlern, doch meist entgehen die gut verstecken Fruchtkörper dem ungeschulten Auge. Wer weiß, wo die Arten wachsen, hat gute Chancen auf einen Fund. Allerdings fruchtet ein Myzel nicht jedes Jahr.

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Morcheln sind die ersten Speisepilze, die man im Wald im Jahr zu Gesicht kriegen kann
AUF EINEN BLICK
Wann ist die Morchelsaison?
Die Morchelsaison beginnt im Frühjahr, meist zwischen März und Juni. In der Voralpenregion startet sie ab März, in Mitteldeutschland etwa zwei Wochen später. Optimale Wachstumsbedingungen sind warme Temperaturen, Feuchtigkeit, Nährstoffe und windstille Verhältnisse.

Wann Morcheln wachsen

Die Schlauchpilze sind typische Frühjahrsarten und markieren den Start der Pilzsaison. In Abhängigkeit von regionaler Lage und Wetter können Sie die ersten Pilze schon im März finden. Die Hauptsaison erstreckt sich für diese Art von April bis Juni.

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Das Erntefenster

In der Voralpenregion sprießen Speise-Morcheln im Frühjahr frühestens ab März und üblicherweise Anfang April aus dem Boden. Bis zum Mai haben sie ihre Wachstumsphase und die abschließende Sporenverbreitung beendet. In Mitteldeutschland verschiebt sich die Saison etwa zwei Wochen nach hinten. Hier können Sie die Speisepilze zwischen der zweiten Aprilwoche bis Ende Mai ernten.

Das brauchen Morcheln

Ausschlaggebend für ein reiches Pilzjahr ist das Wetter. Morchella esculenta hat spezielle Ansprüche an Temperatur und Feuchtigkeit. Dabei ist es weniger wichtig für das Pilzwachstum, ob der Winter schneearm, niederschlagsreich, kurz oder lang ausfiel. Vielmehr kommt es auf die Bedingungen im Frühjahr an, wenn der Pilz bereits wächst.

Was das Wachstum beeinflusst

Die Speise-Morchel benötigt im Frühling eine Kombination aus warmen Temperaturen, Feuchtigkeit und einem guten Nährstoffangebot. Regenreiche Frühjahrsmonate mit Temperaturen um den Gefrierpunkt wirken sich negativ auf die Entwicklung aus. Steigt das Thermometer während der Regenperioden in den zweistelligen Bereich, wachsen die zu Knoten vereinten Pilzfäden und bilden einen Fruchtkörper. Gleichermaßen wirkt sich eine starke Sonneneinstrahlung in Kombination mit hohen Schneemengen aus, denn die Sonne erwärmt den Boden und sorgt für einen guten Feuchtigkeitshaushalt. Windstille Verhältnisse begünstigen das Pilzaufkommen zusätzlich.

Ungünstige Faktoren:

  • lang anhaltende Trockenheit
  • kalte Temperaturen
  • heftige Winde
  • kein oder wenig Niederschlag

Erntetipps

Um die Ausbeute haltbar zu machen, können Sie die Morcheln trocknen. Bei 50 Grad und Umluft verlieren die Fruchtkörper innerhalb weniger Stunden ihre Feuchtigkeit. Schonender ist der Trocknungsprozess in der Sonne. Kleine Exemplare lassen sich im Ganzen trocknen, während Sie große Pilzkörper halbieren sollten.

Wo Sie suchen müssen

Speise-Morcheln gehören zum prägenden Bild von Au- und Laubwäldern oder Wiesen, wobei sie eine Vielzahl an Lebensräumen besiedeln. Gelegentlich sind sie in Obstgärten und Gebüschen anzutreffen. Wichtig sind humusreiche und kalkhaltige Böden. Selten wachsen die Morchelarten auf sandigen und sauren Untergründen. Wenn Sie die Pilze sammeln möchten, achten Sie auf Eschen und Obstbäume. Bärlauch ist eine Indikatorpflanze für kalkreiche, feuchte und nährstoffreiche Böden, weswegen Sie in einem Meer aus Bärlauchblättern Morcheln erwarten können.

Tipp

Wenn Schlüsselblumen oder Forsythien blühen, sollten Sie sich auf die Suche begeben. An den entsprechenden Standorten und bei optimalen Witterungsbedingungen haben Sie gute Chancen auf eine reiche Morchelernte.

Bilder: Luka Hercigonja / Shutterstock