Moosvernichter mit Eisendünger – Radikal, giftig und nur von kurzer Dauer
Ratsuchenden Hobbygärtnern wird im Baumarkt und Gartencenter als Moosvernichter (10,00€ bei Amazon*) häufig ein Kombi-Produkt mit Eisendünger empfohlen. Das darin enthaltene Eisen-II-Sulfat vernichtet tatsächlich das Moos im Rasen, ohne die Edelgräser zu beeinträchtigen. Zu bedenken ist, dass Eisen-II-Sulfat hoch giftig, schädlich für Ihre Gesundheit und die Umwelt ist. Entsprechend aufwändig gestaltet sich die Anwendung:
- Den moosbewachsenen Rasen im März/April kurz mähen
- Einen stabilen Schutzoverall einschließlich Atemschutz und Handschuhen anlegen
- Den Moosvernichter mit Eisendünger in Wasser auflösen nach Anleitung des Herstellers
- Mit einem Sprühgerät auf dem Rasen ausbringen
- Die Fläche gut sichtbar absperren, um Kinder und Tiere am Betreten zu hindern
Nach etwa einer Woche ist das Moos abgestorben, was an der braunen Verfärbung zu erkennen ist. Wahlweise harken Sie das Moos aus oder entfernen es restlos, indem Sie den Rasen vertikutieren. Mit einer Nachsaat lassen sich die entstandenen Lücken in diesem Fall nicht schließen. Darüber hinaus ist die Wirkung nur dann von Dauer, wenn Sie die tatsächlichen Ursachen für das Mooswachstum im Rasen beheben.
Moosvernichter für den Rasen – Es geht auch ohne Eisen
Um Ihren Rasen von Moos zu befreien, sind Moosvernichter mit giftigem Eisendünger nicht die einzige Option. Die folgende Liste nennt Ihnen Alternativ-Produkte sowie den jeweiligen Hauptwirkstoff:
Moosvernichter ohne Eisen | Hauptwirkstoff | durchschnittlicher Preis |
---|---|---|
Compo Bio Rasen Moos-frei | Pelargonsäure | 19,80 Euro/l |
Naturen Bio Rasen Moos-frei | Essigsäure | 14,90 Euro/l |
Bayer Garten Unkrautfrei Turboclean AF | Caprylsäure | 9,90 Euro/l |
Compo Moosvernichter mit Langzeitwirkung | Quinocalmin | 11,90 Euro/kg |
Insbesondere Moosvernichter auf der Basis von Essigsäure, Pelargonsäure oder Caprylsäure entfalten keine giftige Wirkung für Mensch und Tier, wie es bei Eisen-II-Sulfat der Fall ist. Nachdem Sie das Mittel ausgebracht haben, kann die behandelte Rasenfläche in der Regel bereits nach dem Antrocknen von Ihren Kindern wieder betreten werden. Fernerhin ist eine anschließende Nachsaat zum Schließen der entstandenen Lücken möglich, da diese Wirkstoffe keine Keimhemmung verursachen.
Tipp
Die radikale Wirkung von Moosvernichtern mit Eisen-II-Sulfat im Rasen darf Sie nicht dazu verleiten, das Mittel gegen Moose auf gepflasterten Flächen anzuwenden. Die Folgen wären unschöne Rostflecken, die in der Regel nicht mehr zu entfernen sind. Um Moos auf Balkon, Terrasse und Wegen zu bekämpfen, sind Hausmittel, wie Essig und Soda eine ebenso effektive wie ökologisch sinnvolle Alternative.