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Kiwi im Kübel: So gelingt der Anbau auf Balkon & Terrasse

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Kiwis lassen sich nicht nur im Garten, sondern auch erfolgreich in Kübeln auf dem Balkon oder der Terrasse kultivieren. Dieser Ratgeber bietet eine umfassende Anleitung für den Anbau von Kiwis im Kübel, von der Sortenauswahl bis zur Ernte.

Kiwi im Kübel

Die richtige Kiwi-Sorte wählen

Die Wahl der passenden Kiwi-Sorte ist ein wichtiger Schritt für eine erfolgreiche Kultivierung im Kübel. Nicht alle Sorten eignen sich gleichermaßen für den Anbau auf begrenztem Raum. Beachten Sie bei der Auswahl folgende Aspekte:

  • Selbstfruchtende Sorten: Um auf eine zusätzliche Befruchtersorte verzichten zu können, bieten sich selbstfruchtende Sorten wie ‚Jenny‘, ‚Issai‘ oder ‚Solo‘ an. Diese tragen männliche und weibliche Blüten an einer Pflanze, was sie besonders platzsparend macht.
  • Fruchtgröße und Schalenbeschaffenheit: Kleinere Früchte mit glatter Schale, die sich direkt verzehren lassen, finden Sie bei den Sorten ‚Issai‘ und ‚Jenny‘. Die Sorte ‚Solo‘ hingegen trägt größere Früchte.
  • Mini-Kiwis: Für Liebhaber kleiner Früchte bieten sich Mini-Kiwi-Sorten an. ‚Weiki‘ und ‚Milano‘ bilden ein ideales Paar für die Befruchtung. Die Mini-Kiwi ‚Issai‘ kommt auch ohne Befruchter aus.
  • Kältetoleranz: Alle genannten Sorten weisen eine gute Winterhärte auf. Dennoch ist ein Winterschutz im ersten Jahr nach der Pflanzung empfehlenswert.

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Berücksichtigen Sie bei der Sortenauswahl den verfügbaren Platz, das Klima sowie Ihre persönlichen Vorlieben bezüglich Fruchtgröße und Schale.

Das richtige Pflanzgefäß auswählen

Ein geeignetes Pflanzgefäß ist essenziell für das Gedeihen Ihrer Kiwis. Achten Sie auf folgende Merkmale:

  • Größe und Volumen: Ein Mindestvolumen von 25 Litern bietet ausreichend Platz für die Wurzelentwicklung und unterstützt ein gesundes Pflanzenwachstum.
  • Material: Wählen Sie langlebige und witterungsbeständige Materialien, die gleichzeitig optisch ansprechend sind.
  • Drainage: Um Staunässe zu vermeiden, ist eine gute Drainage mit Ablauflöchern im Boden unerlässlich. Drainagegitter und -vlies können die Drainagelöcher freihalten.
  • Standortflexibilität: Pflanzenroller ermöglichen ein einfaches Verschieben des Kübels.
  • Rankhilfe: Kiwis benötigen eine Kletterhilfe. Stellen Sie sicher, dass das Gefäß ausreichend Platz für die Anbringung eines Rankgitters oder einer anderen Rankhilfe bietet.

Der ideale Standort für Kiwis im Kübel

Ein optimaler Standort begünstigt das Wachstum und die Fruchtbildung Ihrer Kiwis. Beachten Sie folgende Punkte:

  • Sonneneinstrahlung: Ein warmer, heller Platz ohne direkte Mittagssonne ist ideal.
  • Schutz: Ein windgeschützter Standort verringert die Verdunstung und schützt vor kalten Winden. Eine Positionierung in der Nähe einer Südwest- oder Westwand des Hauses bietet zusätzlichen Schutz und Wärme.
  • Bodenbeschaffenheit und Drainage: Verwenden Sie humusreiche, leicht saure Erde und sorgen Sie für eine gute Drainage im Kübel, um Staunässe zu vermeiden.
  • Platz für Rankhilfen: Achten Sie darauf, dass der Standort ausreichend Platz für eine stabile Rankhilfe bietet.
  • Möglichkeiten zur Umplatzierung: Wählen Sie einen Standort, der ein Verschieben des Kübels bei Bedarf ermöglicht.

Kiwis im Kübel pflanzen

Folgen Sie diesen Schritten, um Ihre Kiwipflanzen optimal für das Wachstum im Kübel vorzubereiten:

  1. Wählen Sie ein ausreichend großes Gefäß: Beginnen Sie mit einem Kübel von mindestens 20 bis 30 Litern Volumen. Ältere Pflanzen benötigen 40 bis 50 Liter.
  2. Erdmischung: Verwenden Sie nicht kalkhaltige Erde mit Rinden- oder Laubmulch. Alternativ eignet sich Rhododendron-Erde.
  3. Pflanzvorbereitung: Wässern Sie die Kiwipflanzen vor dem Einpflanzen gründlich. Graben Sie eine ausreichend große Pflanzgrube und lockern Sie den Boden.
  4. Pflanze einsetzen: Entfernen Sie den Container, schneiden Sie den Wurzelballen an und setzen Sie die Pflanze ein. Füllen Sie die Grube mit Erde und Kompost auf und treten Sie sie fest.
  5. Wässern: Gießen Sie die Pflanze nach dem Einpflanzen reichlich.
  6. Triebe sichern: Befestigen Sie die Triebe an einem Pflanzgerüst.

Die richtige Pflege für Kiwis im Kübel

Gießen: Gießen Sie Ihre Kiwis regelmäßig, besonders in den warmen Monaten. Vermeiden Sie Staunässe.

Düngen: In den ersten Jahren ist in der Regel kein Dünger erforderlich. Ältere, fruchttragende Pflanzen können im Frühjahr mit Kompost versorgt werden. Bei Bedarf können Hornspäne oder Rinderdung verwendet werden.

Winterschutz: Schützen Sie die Pflanzenbasis junger Kiwis mit Tannenreisig vor Frost. Umhüllen Sie die Pflanzen bei Bedarf mit einem Frostschutzvlies. Überwintern Sie die Kübelpflanzen möglichst an einem frostfreien Ort. Gießen Sie während der Überwinterung nur mäßig.

Kiwis im Kübel schneiden

Ein regelmäßiger Schnitt ist entscheidend für eine reiche Ernte und das gesunde Wachstum Ihrer Kiwipflanzen. Folgen Sie diesen Schritten:

  1. Winterschnitt: Der Hauptbeschnitt erfolgt im Winter. Binden Sie den Leittrieb ab 1,50 Meter Höhe waagerecht und kürzen Sie die Seitentriebe im Juni. Im dritten Jahr kürzen Sie fruchttragende Langtriebe und entfernen abgetragene Fruchtruten.
  2. Sommerschnitt: Ein zusätzlicher Sommerschnitt dient der Belüftung und dem Lichtzugang. Kürzen Sie die Seitentriebe nach der Fruchtbildung.
  3. Formen und Ausdünnen: Achten Sie beim jährlichen Rückschnitt auf das Formen und Ausdünnen der Pflanze.
  4. Erziehen am Spalier: Führen Sie die Triebe entlang einer Kletterhilfe, um ein optimales Wachstum und eine effektive Fruchtbildung zu gewährleisten.

Kiwis im Kübel ernten

Die Erntezeit für Kiwis liegt zwischen Ende September und Oktober. Ernten Sie die Früchte, während sie noch etwas hart sind, da sie nachreifen. Lassen Sie die Kiwis nach der Ernte auf der Fensterbank oder an einem warmen Ort nachreifen.