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Ein Hochbeet für den Balkon bauen – Tipps und Ideen

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Hochbeete haben Hochkonjunktur, denn sie gewährleisten hohe Erträge auf kleinstem Raum. Selbst für Balkone sind die ausgeklügelten Modelle geeignet. Beim Bau sind einige Aspekte zu beachten. Befüllung und Bepflanzung sollten ebenfalls gut durchdacht werden, damit sich die Mühen später auszahlen.

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Ein Hochbeet erleichtert die Arbeit - auch auf dem Balkon
AUF EINEN BLICK
Kann man ein Hochbeet auf dem Balkon stellen?
Das Hochbeet für den Balkon bauen Sie aus Holzkisten, einem alten Regal oder Tisch. Beachten Sie die Fruchtfolge. Befüllen Sie das Hochbeet mit Mulch und schützen Sie es vor dem Austrocknen. Auch das Gewicht spielt eine Rolle, entscheiden Sie sich für leichtere Materialien.

Anleitungen zum Bauen

Der Aufbau eines Hochbeets für einen Balkon unterscheidet sich von Konstruktionen für den Garten durch Standbeine. Sie erhöhen das Beet und sorgen dafür, dass die Pflanzen nicht durch Balkongeländer beschattet werden. Für eine bessere Mobilität können Sie die Füße mit Rollen versehen.

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Holzkiste auf Tischböcken

Pflanzkästen aus Zedernholz eignen sich optimal als Hochbeet. Das Holz ist optisch ansprechend und enthält natürliches Zedernöl, welches vor Fäulnisbildung, Schimmel und Schadinsekten schützt. Es ist außerdem leicht und nachhaltig. Wählen Sie Kisten mit einer Tiefe von 30 Zentimeter. Sie können solche Pflanzkästen einfach auf zwei Holzböcken befestigen, um eine angenehme Arbeitshöhe zu erhalten.

Einen alten Tisch umfunktionieren

Wenn Sie einen alten Schreibtisch besitzen, dessen Tischplatte auf einem hohen Rahmen aufliegt, können Sie diesen zu einem Hochbeet umbauen. Damit lackiertes oder behandeltes Holz keine giftigen Stoffe in das Pflanzsubstrat abgibt, sollten Sie den Pflanzkasten zur Sicherheit mit unbedenklicher Folie auslegen.

Das benötigen Sie:

  • Maßband, Hammer, Bohrmaschine, Drahtschneider und Stichsäge
  • kurze Nägel, engmaschiger Draht, Drainagevlies
  • evtl. Folie zum Auslegen
  • dünne Latten aus Zedernholz (etwa vier Zentimeter breit und einen Zentimeter stark)

ausgedienter Tisch, der sich zum Bepflanzen eignet

Bauanleitung

Entfernen Sie die Tischplatte, sodass nur noch der Holzrahmen inklusive Füßen übrig bleibt. Drehen Sie den Tisch um und schneiden Sie das Drahtgeflecht in den Maßen des Holzrahmens zurecht. Der Draht wird von unten mit kleinen Nägeln am Tisch befestigt.

Schneiden Sie die Latten so zurecht, dass diese als Rahmen über das Drahtgeflecht gelegt werden und am Tisch befestigt werden können. Für eine bessere Stabilität werden auf der gesamten Fläche Querlatten angebracht. Alternativ können Sie den gesamten Boden mit Latten bedecken. Drehen Sie den Tisch um und schneiden Sie das Entwässerungsvlies auf die Größe des Pflanzkastens zu.

Regal mit Mini-Hochbeeten

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Ein Pflanzregal ist platzsparend und praktisch

Wenn Sie bereits ein altes Bücherregal zur Hand haben, welches sich für den Standort im Freien eignet, können Sie dieses mit wenigen Mitteln zum vertikalen Hochbeet umbauen. Die Regalböden werden mit umlaufenden Seitenbrettern versehen, sodass auf jeder Ebene ein niedriger Pflanzkasten entsteht. Alternativ können Sie sich aus Euro-Paletten ein geeignetes Regal bauen und dieses mit Zwischenböden versehen.

Viele ausgediente Möbelstücke lassen sich mit etwas Kreativität und handwerklichem Geschick in ein Hochbeet umwandeln.

Kleines Hochbeet mit Abdeckung

Für jedes Hochbeet können Sie sich selbst eine Abdeckung bauen und die Konstruktion in ein Frühbeet umwandeln. Dazu benötigen Sie alte Holzbohlen, die Sie zu zwei Keilen zurecht sägen. Diese Keile werden auf die beiden kürzeren Seiten des Pflanzkastens montiert und dienen als Abstandshalter für das Dach.

Auf die hintere Längsseite des Hochbeets wird ein Holzbrett befestigt, sodass die schräge Dachkonstruktion nach hinten geschlossen ist. Legen Sie auf die so entstandene Schräge eine Doppelstegplatte. Diese lässt sich einfach mit einem Cuttermesser auf die entsprechende Größe zuschneiden.

So montieren Sie das Dach:

  1. zugeschnittene Doppelstegplatte zwischen zwei Rahmen aus Holzbohlen legen
  2. beide Rahmen durch Nägel oder Schrauben verbinden
  3. Scharniere am inneren Rahmen anbringen
  4. Scharniere an der Hinterseite der Dachauflage befestigen

Material

Das verwendete Material entscheidet über die Langlebigkeit des Hochbeets. Da auf dem Balkon das Gewicht eine entscheidende Rolle spielt, sollten Sie leichte Materialien bevorzugen.

Kunststoff

Diese Varianten sind besonders leicht und lassen sich einfach reinigen. Sie sind wetterbeständig und nicht teuer in der Anschaffung. Der Aufbau gestaltet sich als problemlos und erfordert keine Werkzeuge. Viele Modelle haben eine Optik, die an Terrakotta oder Holz erinnert. Es gibt auch platzsparende und einfache Ausführungen, die mit einer Thermohaube abgedeckt werden können. Dadurch können Kunststoffhochbeete zur Anzucht genutzt werden.

Allerdings haben Plastikmodelle gegenüber natürlichen Baustoffen ökologische Nachteile, denn das Recyceln gestaltet sich schwierig. Damit keine gesundheitlichen Risiken entstehen, sollte das Plastik farbecht sein.

Metall

Solche Ausführungen haben eine lange Lebensdauer und ein ungewöhnliches Design. Hochbeete aus Metall erinnern an futuristische Szenarien. Sie benötigen weniger Pflege als Holzmodelle. Je nach verwendetem Material ist ein Rostschutz empfehlenswert. Metall leitet Wärme besser als Holz. Das bringt Vorteile für die Anzucht und Gefahren für ausgewachsene Pflanzen. Im Sommer müssen Sie auf optimale Wasserversorgung und Belüftung achten.

  • Edelstahl: rostfrei, robust und ästhetisch
  • Cortenstahl: bildet Rost, welcher das Material vor weiterer Korrosion schützt.
  • Aluminium: leicht, häufig mit Zink-Alu-Beschichtung versehen

Holz

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Holzbeete gibt es bereits fertig zu kaufen

Der natürliche Rohstoff ist nachwachsend und birgt keine gesundheitlichen Risiken, sofern das Holz unbehandelt verwendet wird. Es strahlt Natürlichkeit aus und sorgt für einen rustikalen Charakter. Ein Hochbeet aus massivem Holz hat ein hohes Gewicht, weswegen lediglich Dünnholzmodelle für den Balkon geeignet sind. Sie lassen sich leichter umstellen. Generell sind Weichhölzer wegen ihres leichten Gewichts besser für den Balkon geeignet als Harthölzer.

Weiches Holz ist anfälliger für Feuchtigkeit und verwittern ohne entsprechenden Schutz schneller. Trotz aller Schutzmaßnahmen hat Holz die geringste Langlebigkeit, denn es ist anfällig für Schädlinge. Aus alten Paletten können Sie sich ebenfalls ein Hochbeet bauen, vorausgesetzt das Holz enthält keine giftigen Substanzen.

  Preiskategorie Eigenschaften und Besonderheiten
Kiefer günstig anfällig für Feuchtigkeit
Fichte günstig leicht, verrottet schnell
Lärche teuer sehr wetterfest und haltbar
Douglasie teuer Bodenkontakt vermeiden
Eiche teuer schwer, sehr beständig

Sonstige Materialien

Beetkonstruktionen lassen sich aus verschiedenen Materialien selbst bauen. Sofern es die Tragfähigkeit des Balkons zulässt, können Sie ausgediente Betonplatten, Rasengittersteine oder Gabionen verwenden. Wenn Sie das Hochbeet mit einer Folie auslegen müssen, sollten Sie auf PVC verzichten. Das Material enthält oft giftige Weichmacher, die von den Pflanzen aufgenommen werden können. Besser geeignet sind EPDM-Folien aus natürlichem Kautschuk.

Worauf achten beim DIY-Hochbeet?

Das Hochbeet auf dem Balkon ist ein abgeschlossener Lebensraum, der gut vorbereitet werden muss. Solche Konstruktionen werden über mehrere Jahre genutzt, ohne dass ein Austausch der Erde erfolgt. Daher ist es wichtig, dass Sie entsprechende Vorkehrungen treffen und die Größe richtig abschätzen.

Größe

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90 cm ist eine gute Höhe für ein Hochbeet

Im Handel werden Hochbeete in Standardgrößen angeboten, wobei die Maße zwischen 70 und 140 Zentimeter in der Breite variieren und zwischen 70 und 90 Zentimeter hoch sind. Eine Höhe von 90 Zentimeter entspricht etwa der Hüfthöhe. Solche Modelle gewährleisten eine rückenschonende Arbeitshaltung. Die Breite der Beetkonstruktion sollte Ihre Armlänge nicht überschreiten, damit Sie bequem und mühelos arbeiten können. In der Länge sind Sie relativ flexibel. Diese können Sie an den vorhandenen Platz auf Ihrem Balkon anpassen.

Wie tief sollte der Pflanzeinsatz sein?

Die Tiefe des Pflanzeinsatzes sollte zwischen 30 und 50 Zentimeter liegen. Flachwurzelnde Sorten bilden ihre Wurzelwerk bis in Tiefen von 20 Zentimeter aus. Da ihre Wurzeln in den oberen Bodenschichten wachsen, müssen diese Pflanzen häufiger gegossen werden. Mittelwurzler benötigen eine Tiefe von 50 Zentimeter.

  • Flachwurzler: Salat, Zwiebel, Rettich, Spinat, Sellerie, Radieschen
  • Mittelwurzler: Möhren, Bohnen, Kohlrabi, Erbsen, Paprika, Gurken

Ideen und Gestaltungsmöglichkeiten

Für den Balkon kommen Hochbeete mit einem eigenen Boden in Frage. Solche Modelle können flexibel gestaltet werden. Hochbeete auf Rollen lassen sich einfach umplatzieren und bieten Stauraum auf dem Boden. Ein schmales Hochbeet, welches direkt auf dem Boden steht, kann mit Holzbohlen verkleidet werden. Kleine Spalte zwischen den Brettern bieten Platz für Harken und Hängetöpfe.

Entwässerung

Tischhochbeete haben einen begrenzten Platz zum Befüllen, weswegen eine platzraubende Drainage aus Steinen suboptimal ist. In tieferen Konstruktionen können Sie den Boden mit Blähton bedecken. Die Kügelchen saugen überschüssiges Wasser auf und geben es bei Bedarf wieder an das Substrat ab. Wenn Sie das Modell mit einem Wasserablauf in Form von kleinen Löchern am Boden ausstatten, kann Regenwasser einfach abfließen. Um unschöne Flecken auf dem Balkon zu vermeiden, sollten Sie eine Wanne unterstellen.

Geotextil

Hochbeete ohne Abzugslöcher können mit einem speziellen Gartenvlies aus Geotextil ausgelegt werden. Die dichte Faserstruktur speichert das Wasser und gibt es langsam ab. Ist das Substrat zu feucht, kann das Wasser langsam durch den Holzboden diffundieren und an der Außenseite verdunsten.

Tipps zum Kauf

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Stabil, ausreichend hoch, witterungsbeständig und schön – das alles sollte ein Hochbeet vereinen

Das Angebot an Hochbeeten für den Balkon ist groß. Sowohl Obi, Bauhaus, Dehner und Hornbach als auch Amazon und Ikea bieten verschiedene Modelle an. Günstige Hochbeete gibt es zum Saisonauftakt von Aldi und Tchibo. Wenn Sie diese Art des Gärtnerns noch nicht kennen, können Sie sich bei Ebay über gebrauchte Produkte informieren und die Möglichkeiten testen.

Produktauswahl:

  • Juwel: Balkon- und Terrassenhochbeete aus recyceltem Kunststoff
  • Kubi: Designhochbeet aus Edelstahl mit vertikaler Bepflanzung
  • Jumbo: Hochbeete aus Holz, Metall oder Kunststoff mit Stecksystemen
  • Landi: mobile Hochbeete und Pflanztische

Worauf sollte ich achten?

Ein gutes Hochbeet sollte stabil sein und etwas Abstand zum Boden haben, damit Kälte und Frost nicht vom Boden in den Pflanzbehälter vordringen können. Größe und Material spielen eine wichtige Rolle und entscheiden über den Preis. Wenn Sie das Hochbeet auch als Frühbeet nutzen möchten, sollten Sie Modelle mit einem speziellen Aufsatz vergleichen.

Da nach einigen Jahren das Substrat vollständig ausgetauscht werden sollte, ist die Modellausführung ein wichtiger Entscheidungspunkt. Wannen aus Kunststoff können leicht gereinigt werden. Praktisch sind außerdem Hochbeete, die aus einem Stecksystem aufgebaut sind. Bei diesen Modellen lassen sich einzelne Elemente abnehmen, wodurch der Erdaustausch erleichtert wird.

Befüllen und bepflanzen

Um das größtmögliche Potential eines Hochbeets auszuschöpfen, sollten Sie dieses richtig befüllen. Welche Erde Sie verwenden, spielt ebenso eine große Rolle wie die Auswahl der Pflanzen. Verfügt das Hochbeet über unterschiedliche Bodenschichten, entsteht automatisch ein natürlicher Lebensraum.

Exkurs

Warum es im Hochbeet wärmer ist

In einem Hochbeet liegt die Temperatur bis zu acht Grad höher als in einem Flachbeet. Die natürlichen Zersetzungsprozesse sorgen allerdings nur kurzzeitig für einen drastischen Temperaturanstieg im Substrat. Sobald sich das Material setzt und die Luft aufgebraucht ist, kommt kein neuer Sauerstoff nach. Zahlreiche Mikroorganismen können unter anaeroben Bedingungen im Boden nicht weiter arbeiten und sterben langsam ab. Allerdings erwärmt sich ein Hochbeet im Frühjahr schneller von außen, da die großflächigen Außenwände die Wärme der Sonnenstrahlen ins Innere leiten.

Konventionelle Schichtung

In einem 50 Zentimeter hohen Hochbeet wird der Boden mit Resten von Gehölz- und Strauchschnitten bedeckt. Die erste Schicht ist etwa zehn Zentimeter hoch und wird mit einer fünf Zentimeter dicken Lage aus Rasenschnitt bedeckt. Darauf füllen Sie eine zehn Zentimeter dicke Ebene mit biologisch abbaubarem Grünabfall, der noch nicht verrottet ist. Eine weitere 25 Zentimeter dicke Schicht aus reifem Kompost bietet den Pflanzen genügend Nährstoffe zum Wachsen. In höheren Hochbeeten können Sie die Schichtdicken entsprechend anpassen.

Hochbeet Balkon: Schichten eines Hochbeets

Experimentelle Schichtung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Hochbeet zu befüllen. Sofern Sie für eine ausreichende Nährstoffzufuhr sorgen, spielt die Schichtung eine untergeordnete Rolle. Sie können auch experimentieren und den Boden des Hochbeets mit Rindenmulch bedecken. Der Pflanzeinsatz wird mit strukturstabiler Erde aufgefüllt, welche mit Lavasplit, grobkörnigem Sand oder Kies aufgelockert wurde. Mischen Sie außerdem etwas Kompost in die Erde, um den Nährstoffbedarf der Pflanzen zu decken.

Was die Befüllung leisten muss:

  • hohes Wasserhaltevermögen
  • geringe Absetzung und Verdichtung des Materials
  • funktionierender Lebensraum für Mikroorganismen

Bepflanzung

Es ist wichtig, dass Sie das Hochbeet richtig bepflanzen. So nutzen Sie die Ressourcen vollständig aus und erzielen über mehrere Jahre hohe Erträge. Das befüllte Hochbeet ist sehr nährstoffreich und sollte in den ersten Jahren mit starkzehrenden Pflanzen bestückt werden. Mittelzehrer werden in den Folgejahren gepflanzt. Schwachzehrer gedeihen in den späten Jahren noch prächtig im Hochbeet. Ideal ist außerdem eine Mischkultur, damit die Pflanzen nicht von Schädlingen heimgesucht werden.

  Gruppe Hauptpflanze Gute Nachbarn
erstes und zweites Jahr Starkzehrer Blumenkohl Gurken, Rote Beete, Sellerie
drittes bis viertes Jahr Mittelzehrer Karotten Tomaten, Pflücksalat, Zwiebeln
fünftes bis siebtes Jahr Schwachzehrer Erbsen Kräuter wie Dill, Fenchel, Radieschen
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Auch auf dem Balkon ist die richtige Fruchtfolge zu beachten

Wärmeentwicklung ausnutzen

Sie können das Hochbeet auch entsprechend der natürlichen Wärmeentwicklung bepflanzen, sodass Sie während der gesamten Gartensaison von hohen Erträgen profitieren. Das Beet wird im Laufe des Jahres immer voller, sodass Sie während der gesamten Saison frisches Gemüse oder Obst ernten können.

Pflanzplan nach Monaten:

  • März bis April: Frühlingspflanzen wie Rucola, Petersilie und Rettich
  • Ende April: Frühlingszwiebeln, Lauch und Zwiebeln dazu setzen
  • ab Mai: vorgezogenes Gemüse wie Tomaten, Paprika und Peperoni auspflanzen
  • im August: Herbstsalate, Grünkohl, Endivien
  • September bis Oktober: frostunempfindliches Gemüse wie Rucola, Sprossenbrokkoli oder Sellerie pflanzen

Tipp

Wenn Sie vor dem Winter alles abgeerntet haben, können Sie frische Nährstoffe durch Hornspäne in den Boden einbringen.

Ein Hochbeet pflegen

Hochbeete müssen vor allem im Sommer ausreichend gegossen werden, damit das Substrat nicht austrocknet. Auf zusätzliche Düngen können Sie verzichten, denn durch jährliche Kompostgaben und Mulch führen Sie dem Substrat Nährstoffe zu.

Substrat auffüllen

Mit den Jahren setzt sich das Substrat, denn die Mikroorganismen verbrauchen die organischen Bestandteile und wandeln diese in Erde um. Daher sollten Sie das Hochbeet erneut mit frischem Kompost befüllen, sobald das Erdniveau abgesunken ist. Nach sechs bis sieben Jahren sollte das gesamte Substrat erneuert werden.

Tipp

Die verbrauchte Erde eignet sich ideal für den Garten. Verteilen Sie das Substrat auf Gemüse- und Blumenbeeten.

Mulchen

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Mulchen reduziert Gießen und Unkraut

Diese Maßnahme ist im Hochbeet besonders wichtig, da das Substrat schneller austrocknet als im Flachbeet. Außerdem sorgt die Bedeckung dafür, dass keine unerwünschten Kräuter wachsen. Kurz vor dem Winter aufgebracht, schützt das Material den Boden in der frostigen Jahreszeit. Im Frühjahr profitieren die Pflanzen von zusätzlichen Nährstoffen. Als Mulchschicht eignen sich Rasenschnitt, Holzfasern oder kleingeschnittene Pflanzen wie Brennnesseln oder Beinwell.

Umgraben

Hochbeete werden nicht umgegraben, damit die Schichtung nicht durcheinander gerät. Auf diese Weise kann sich ein eigener Kosmos entwickeln, in dem natürliche Prozesse ungestört ablaufen. Bevor Sie das Beet in den Folgejahren erneut bepflanzen, sollte die oberste Bodenschicht leicht aufgelockert werden.

Häufig gestellte Fragen

Wann sollte ich mein Hochbeet anlegen?

Der ideale Zeitpunkt ist das Frühjahr, da Sie das Hochbeet direkt nach dem Befüllen mit Pflanzen bestücken können. Im Herbst fällt durch Gehölz- und Rasenschnittmaßnahmen viel Material an, welches in das Hochbeet gefüllt werden kann. Sie können dieses auch im Laufe eines Jahres wachsen lassen und immer dann auffüllen, wenn biologisch abbaubares Material vorhanden ist.

Warum ist das Substrat im Hochbeet wärmer?

In den ersten Wochen nach dem Befüllen arbeiten Mikroorganismen und zersetzen das biologische Material. Nach etwa vier Wochen fällt die Temperatur rasant ab. Dann ist der Sauerstoff aufgebraucht und die Kleinstlebewesen können unter anaeroben Bedingungen nicht mehr leben. Dass ein Hochbeet im Inneren trotzdem wärmer ist als das Substrat im Flachbeet, liegt an der äußerlichen Erwärmung. Die Sonne scheint auf die Wände, wodurch sich das Substrat schneller aufwärmt.

Welche Pflanzen eignen sich für das Hochbeet?

Grundsätzlich sind sowohl Blütenpflanzen und Kräuter als auch Gemüse und Obststräucher für eine Kultivierung im Hochbeet geeignet. Die Auswahl der Pflanzen wird durch die klimatischen Bedingungen in ihrer Region eingeschränkt. Außerdem sollten Sie den Pflanzeinsatz mit Gewächsen bestücken, dessen Wurzellänge nicht bis zum Boden reicht.

Wie wichtig ist die Schichtung im Hochbeet?

Im Hochbeet werden verschiedene Materialien übereinander geschichtet, da eine Regulierung des Wasserhaushalts schwer möglich ist und die Pflanzen von den Nährstoffen des zersetzbaren Bioabfalls profitieren sollen. Eine Temperaturerhöhung durch Zersetzungsprozesse entsteht nur in den ersten Wochen. Daher muss die konventionelle Schichtung nicht zwangsläufig beibehalten werden.

Bilder: Franz Peter Rudolf / Shutterstock