Kugelahorn in Vorgarten mit verdichtetem Kiesmaterial?

Cici

Sämling
Seit
Mai 7, 2019
Beiträge
6
Hallo liebe Gartengemeinde,
wir werden demnächst unser Haus bauen. Da wir ohne Keller bauen, muss die Bodenplatte frostsicher gegründet werden, d.h. frostsicheres Material (Kies) wird aufgefüllt und verdichtet. Unser Vorgarten wird recht klein und besteht zum großen Teil aus gepflasterten Wegen, daher soll auch der ganze Vorgarten ebenso frostsicher gegründet werden. Nun möchten (und müssen) wir zwei kleine Bäume in eben jenen Vorgarten pflanzen und haben uns für den Kugelahorn entschieden. Nun aber die Frage: wächst er auf so einem Boden? Natürlich ist auf dem Kies noch eine Humus-/Erdschicht, aber reicht dem Kugelahorn das um zu wachsen? Wie hoch sollte diese Humusschicht auf jeden Fall sein?
Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe!
 

LilliaBella

Gartenguru
Seit
Apr 5, 2019
Beiträge
1.423
Hallo Cici,

du schreibst kleiner Vorgarten und dann zwei Kugelahorn pflanzen.
Dir ist schon klar, dass jeder davon im Lauf der Jahre einen Kronendurchmesser von fünf bis sechs Meter hat?

Bäume, egal welche, oder andere Pflanzen wachsen nicht in einer Kiesschicht.
Dürft ihr, von bautechnischer Seite her, überhaupt Kies in euren Vorgarten machen?

Das verdichtet schon denn Boden , bringt einiges an Problemen mit sich.
 

Cici

Sämling
Seit
Mai 7, 2019
Beiträge
6
Hi, nun, so klein ist er dann auch nicht bei einer Breite von knapp 12 m. Aber der bepflanzte Teil wird nur klein gehalten aufgrund der Wege. Ich weiß, dass der Kugelahorn einen gewissen Abstand (2m) zum Pflaster braucht, das halten wir ein. Aber eben wegen dieser Wege soll ja das frostsichere Material nicht nur unter die Bodenplatte, sondern auch in den Vorgarten.

Da der Kugelahorn nur flach wurzelt, dachte ich eine gewisse Dicke an Humusschicht auf dem Kies reicht ihm evtl.

Oder sollte man dann lieber die Stellen für die Bäume freihalten irgendwie?
 

LilliaBella

Gartenguru
Seit
Apr 5, 2019
Beiträge
1.423
##Da wir ohne Keller bauen, muss die Bodenplatte frostsicher gegründet werden, d.h. frostsicheres Material (Kies) wird aufgefüllt und verdichtet. ##

Darüber kommt dann doch noch eine Styrophorlage als Wärmedämmung, oder ?

Unter die Wege nur frostsicheren Kies als Material , sonst nichts ? Ist etwas ungewöhnlich.

Auf den vorhandenen Untergrund kommt erst die Frostschutzschicht, dann eine Tragschicht und dann das Pflaster mit den Fugen und der Bettung (Sand) .



Die Wurzeln des Kugelahorns reichen sehr tief in die Erde, aber er gilt dennoch nicht als klassischer Tiefwurzler.
Stattdessen bezeichnet man ihn aufgrund seines Wurzelsystems als Herzwurzler.


Bei ihm gilt die Faustregel, das seine Wurzeln im Boden mindestens die gleiche Ausdehnung erreichen, wie die Krone oben hat.
Meist ist es aber deutlich mehr.
 

Cici

Sämling
Seit
Mai 7, 2019
Beiträge
6
##Bei ihm gilt die Faustregel, das seine Wurzeln im Boden mindestens die gleiche Ausdehnung erreichen, wie die Krone oben hat.##

Ausdehnung in die Breite oder Tiefe?

Du hast natürlich Recht, unter das Pflaster kommt nicht nur der Kies, sondern auch die anderen Schichten die du beschreibst.
 

LilliaBella

Gartenguru
Seit
Apr 5, 2019
Beiträge
1.423
Beides, also die Ausdehnung in die Tiefe und auch die Breite.

Das sind Bäumen die Raum brauchen in die Tiefe und auch in die Höhe und reichlich Wasser .

Kies, Schotter ist generell nichts was Pflanzen lieben. Der hat keine Nährstoffe . Auch wenn es modern ist seine Gärten damit zu zu füllen.
Es ist nichts gutes für die Natur und auch nicht für die Menschen.
 

Stachelbär

Gartenguru
Seit
Okt 23, 2018
Beiträge
3.835
Standort
Im Gadde mit Ebbelwoi & Flaschebier
Hallo liebe Gartengemeinde,
wir werden demnächst unser Haus bauen. Da wir ohne Keller bauen, muss die Bodenplatte frostsicher gegründet werden, d.h. frostsicheres Material (Kies) wird aufgefüllt und verdichtet. Unser Vorgarten wird recht klein und besteht zum großen Teil aus gepflasterten Wegen, daher soll auch der ganze Vorgarten ebenso frostsicher gegründet werden. Nun möchten (und müssen) wir zwei kleine Bäume in eben jenen Vorgarten pflanzen und haben uns für den Kugelahorn entschieden. Nun aber die Frage: wächst er auf so einem Boden? Natürlich ist auf dem Kies noch eine Humus-/Erdschicht, aber reicht dem Kugelahorn das um zu wachsen? Wie hoch sollte diese Humusschicht auf jeden Fall sein?
Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe!
Guten Morgen Cici
Deine Anfrage ist komplexer als es scheint. Wie LilliaBella schon schreibt...
  • Ahorn, auch Acer globosum, braucht viel Wasser. Das wird er nicht auf einer "Frostschutzschicht" finden, die ja das aufsteigende Wasser fern halten soll.
  • Als Herzwurzel braucht er normal mindestens 80 cm gewachsenen Boden, bei deutlich dünnerer Erdschicht ist die Standsicherheit fraglich, denn die sehr dichte Krone führt zu reichlich Wind-Widerstand.
  • "Halte"-Wurzeln werden im Radius von ca. 1-2 m aufgebaut (je nach Baumgröße).
  • Wurzel zur Nahrungsaufnahme reichen vor allem in die Kronentraufe, also später bis zu 4 m vom Stamm aus.
  • Deshalb ist es auch falsch, einen Baum am Stamm zu wässern, dort schadet es eher !
  • Kies (natürlich gerundete Steine) lässt sich kaum verdichten, außer mit entsprechendem Sandanteil.
  • Wahrscheinlich meinst Du Schotter (gebrochene Steine)
  • Warum auch den Vorgarten so aufbauen? Der stünde dann wie auf einem Sieb mit optimaler Wasser-Wegführung... Wege werden so gebaut wie LilliaBella schreibt...
  • Frostschutz im Tiefbau bedeutet, Wasser-haltige Schichten vermeiden/beseitigen, damit bei Frost, dieser Bereich nicht, wasserbedingt fest friert. Denn beim Gefrieren von Erdschichten, dehnen die sich erst aus und schrumpfen ab -7° wieder. Das führt zu Setzungen und Verschiebungen, die man vermeiden will.
  • Aber ein Schutz vor Kälte ist dieser Frostschutz nicht !
Stachelbär grüßt
 
Zuletzt bearbeitet:

Cici

Sämling
Seit
Mai 7, 2019
Beiträge
6
Hallo, danke für eure Antworten. Den Vorgarten müssen wir leider aus verschiedenen Gründen so herrichten, u.a. für den Kranstandplatz. Ich weiß nicht genau, was für ein frostsicheres Material verwendet wird, kann auch Schotter sein. Wir werden es nun wahrscheinlich so machen, dass der Erdbauer wie geplant alles frostsicher ausführt und verdichtet und wir dann später im Nachhinein den Boden rings um die späteren Bäume großzügig wieder tief ausgraben und durch „Baum-freundlichen“ ersetzen. Klingt aufwändig und auch irgendwie dämlich, ist aber leider die einzige Möglichkeit.
 

Stachelbär

Gartenguru
Seit
Okt 23, 2018
Beiträge
3.835
Standort
Im Gadde mit Ebbelwoi & Flaschebier
Hallo, danke für eure Antworten. Den Vorgarten müssen wir leider aus verschiedenen Gründen so herrichten, u.a. für den Kranstandplatz. Ich weiß nicht genau, was für ein frostsicheres Material verwendet wird, kann auch Schotter sein. Wir werden es nun wahrscheinlich so machen, dass der Erdbauer wie geplant alles frostsicher ausführt und verdichtet und wir dann später im Nachhinein den Boden rings um die späteren Bäume großzügig wieder tief ausgraben und durch „Baum-freundlichen“ ersetzen. Klingt aufwändig und auch irgendwie dämlich, ist aber leider die einzige Möglichkeit.
Wenn das als Kran-Unterbau dienen soll, dann wird es wohl Schottergemisch sein. Verdichtet wird das nahezu stabil wie Beton - man nennt es deshalb auch Mineralbeton.
Gute Voraussetzun für anschliesenden Parkplatzbau, aber nicht für Garten.

Wenn es die Geländesituation zulässt, kann man die Kran-Aufstandflächen auch 60 cm tief ausheben, mit Grobschotter füllen, leicht verdichten und Stahl- oder Betonplatten für die Kran-Stützen unterlegen.
So haben wir das bei großen Hubarbeitsbühnen gemacht und da wird der Bodendruck höher...
Hinterher wird alles wieder rausgebaggert - das Loch war wichtig, damit die Erd-Seitenwände ein "wegfliesen" des Schotters bei Druck von Oben verhindern ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Cici

Sämling
Seit
Mai 7, 2019
Beiträge
6
Wenn es die Geländesituation zulässt, kann man die Kran-Aufstandfläche auch 60 cm tief ausheben, mit Grobschotter füllen, leicht verdichten und Stahl- oder Betonplatten für die Kran-Stützen unterlegen.
So haben wir das bei großen Hubarbeitsbühnen gemacht und da wird der Bodendruck höher...
Hinterher wird alles wieder rausgebaggert - das Loch war wichtig, damit die Erd-Seitenwände ein "wegfliesen" des Schotters bei Druck von Oben verhindern ;)

Danke für den Tipp. Aber ob wir jetzt den Grobschotter oder den Mineralbeton wieder ausbaggern, ist ja an sich auch schon egal oder nicht?
 

Stachelbär

Gartenguru
Seit
Okt 23, 2018
Beiträge
3.835
Standort
Im Gadde mit Ebbelwoi & Flaschebier
Den Kran-Aufsteller interessiert ausschließlich der sichere Stand seines Krans und sonst garnichts :22x22-13:
"...ob wir jetzt den Grobschotter oder den Mineralbeton wieder ausbaggern, ist ja an sich auch schon egal oder nicht?"
Nicht ganz... der Schotter könnte bleiben, wirkt dann aber als Sieb, wie schon erwähnt. Eine Mineralbetonschicht ist wie ein dichter Deckel, aber das führt hier alles zuweit. Die Auswirkungen solltest Du mit Eurem Architekten, besser mit einem Wasserbau-Ingenieur besprechen. Letztlich ist alles eine Frage der Kosten.
Ich habe seit mehr als 30 Jahren mit den Problemen an ehemaligen Kran-Standplätzen in Neubau-Gärten zu tun.
Deshalb habe ich darauf hingewiesen.
Wünsche das alles für Euch gut geht :) Stachelbär
 
Zuletzt bearbeitet:

Folge uns auf Social Media

Oben