Geranien aus dem Winterschlaf holen

Bateman

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Pelargonium ist der botanische Name unserer so heißgeliebten Geranie.

Sie ist Ende des 17. Jahrhundert aus Südafrika nach Mitteleuropa gekommen und geblieben, also quasi als "Einwanderer mit Bleibestatus".
Sie gehört zur Gattung der Storchenschnabelgewächsen.
Einige Zeitlang wurde sie als spießig angesehen, ist nun aber wieder voll im Trend und wurde mehrmals als Pflanze des Jahres ausgezeichnet.
Sie verschönert unsere Balkone, Schalen und Töpfe mit einer riesiger Anzahl von Blüten in prachtvollen Farben, es gibt sie stehend, hängend, auch mit gefüllten, mehrfarbigen Blüten.

Ich lebte mit meiner Familie lange Jahre im Alpenvorland, unsere Ausflüge erfolgten in fast sämtliche Alpenregionen. Eine der wundervollsten Erinnerung sind die tollen Balkone, Fenster und Gärten, mit Kaskaden leuchtender Tiroler Hängegeranien! Diese Erinnerung hat in mir den Wunsch erweckt, echte Tiroler Hängegeranien auf meinem Balkon anzupflanzen.
Die Idee umzusetzen geht so: überlegen, woher beziehe ich die echten Tiroler Hängegeranien, Internet durchforstet, endlich seriösen Anbieter gefunden. Der war aber so bekannt und seriös, daß ich alle Überredungskunst anwenden mußte, um die Zusage einer Lieferung zu erhalten! Diese Gärtnerei in den Alpen ist aber auch so etwas von toll! Und als dann die Pflanzen geliefert wurden, sehr sicher verpackt, ich mußte sie erst alle aus der Einwicklung befreien, steigerte sich meine Spannung fast unerträglich bis ich endlich die doch sehr schwierig zu züchtenden weißen Hängegeranien fand. Waren die schön! 2 Jahre zuvor hatte ich bei einer bekannten Internet-Firma bestellt, was für ein Qualitätsunterschied. Also, ehrliches Handwerk hat doch goldenen Boden! Fazit: ich hatte die schönsten Hängegeranien, die ich gut fütterte, die auch hervorragend wuchsen, aber ich vermißte etwas: die Kaskaden (Bilder in meinem Kopf) konnten bei meiner Balkonfront gar nicht entstehen, in den Bergen benutzt man hierzu einen Trick: bei den dortigen Holzbalkonen werden die Hängegeranien in verschiedenen Höhen gepflanzt, so entstehen die Kaskaden. Wer die Sendung "Der Bergdoktor" kennt, versteht sicher, daß ich von den Bildern der Blütenpracht der
Hängegeranien, die dieser Film zeigt, total hingerissen bin und daß ich mich so gerne an das wunderschöne Bayern mit seinen Bergen und seiner prächtigen Flora erinnere. Wer einmal in einer blühenden Alpenwiese gestanden ist: schöner kann es im Garten Eden auch nicht gewesen sein.
Pardon, ich bin unendlich weit vom wirklichen Thema abgeschweift!

Und nun zum Thema dieses Beitrages:
Wer ebenfalls seine Geranien überwintert hat, sollte sich nun in den kommenden Tagen damit beschäftigen, die Geranien aus dem Winterschlaf zu erwecken! Es ist nun an der Zeit, sie für ein neues Geranien-Leben in diesem Jahr vorzubereiten. Mitte Februar, wenn das Licht wieder intensiver wird, hole ich meine Geranien, die den Winter in einer großen Tonschale so zwischen 6-10° C in etwas Erde-Sandgemisch, mit ab und zu leichter Wassergabe, in meinem Keller verbracht haben, in die Wohnung.
Alle vergeilten Triebe entferne ich, Wurzeln werden nochmals kontrolliert und falls erforderlich, noch etwas beschnitten, die Triebe schneide ich bis auf ca. 15 - bis 10 cm, zurück, wobei der Schnitt, selbstverständlich mit sauberem Schnittwerkzeug, immer über einer Blattknospe ausgeführt werden sollte. Die schwachen Triebe schneide ich ebenfalls zuück, damit neue Triebe sich ungestört entwickeln können.
Nun zur Erde, bitte immer nur gute Erde benutzen, sie ist das wichtigste Fundament, damit die Geranie später reichlich blüht. Jetzt können die Pflanzen eingesetzt und vorsichtig angegossen werden und sollten nun einen hellen Platz bekommen, wobei darauf zu achten ist, daß man sie nicht in das direkte Sonnenlicht stellt.

Wenn alles erfolgreich verläuft, treiben die Geranien bald aus und bilden erste neue Blätter. Ab und zu dürfen sie das Licht auch von der anderen Seite sehen, d. h. umdrehen des Topfes. Ich wünsche Euch viel Erfolg und der finanzielle Aspekt ist dabei auch nicht zu verachten. Ich füge im Anhang ein Foto bei, diese Geranie ist bereits 5 Jahre! Die Pflege hat sich gelohnt, sie wird von Jahr zu Jahr schöner. Andere Sorten und Farben ist im "Gartenjournal - Die schönsten Hängegeranien" aufgelistet.
2. Foto: meine Tiroler Hängegeranien

Hier noch 3 der farblich schönsten, echten Tiroler Hängegeranien:
Tiroler Feuer, (leuchtend rot, wird. 100 - 150 cm lang, der Pflanzabstand später sollte 20 cm betragen)
Alpina (weiß mit rotem Auge, gleiche Länge, gleicher Pflanzabstand
Stellena, (rosa mit weißem Rand, Länge und Abstand gleich oben)
LG
Bateman
 

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