Dahlia

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Ich starte meinen Garten noch tierfreundlicher zu gestalten. Dazu habe ich Videos einer Benjeshecke gesehen. Der Start ist mir verständlich, aber wie soll sie nach ein paar Jahren und dann endgültig aussehen? Sieht man später nichts mehr vom Totholz, weil es von blühenden und nichtblühenden Pflanzen überwuchert ist bzw. Das Totholz verrottet ist oder wie soll sie sich entwickeln? Wie sieht sie nach 5 und 10 Jahren aus? Wie viele Bäume und Sträucher dürfen darin wachsen. Und wie erhalte ich den Lebensraum für Igel etc. am Boden? Hat damit jemand Erfahrung?
 

Stachelbär

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Hi Dahlia
Wie Deine Benjeshecke einige Jahre nach dem Anlegung aussieht, hängt sehr von der Art ihrer Stapelung ab und ob Du alljährlich weitere Äste obendrauf packst, sonst hast Du nach 5 - 10 Jahren nur noch Kompost mit ein paar dürren Ästen drauf oder ein länglich-flacher grün überwucherter Haufen.

Bei der klassischen Benjeshecke werden die Äste und Zweige zwischen den "Stützpfosten" nur aufeinander gelegt. Dadurch entstehen größere Hohlräume, in denen auch größere Tiere wie Igel Unterschlupf finden. Erst durch Verrottung und Hinzufügen neuer Äste sinkt der Stapel allmählich zusammen. Das kann schon ein paar Jahre dauern, weil durch die gute Durchlüftung und Trocknung kein "Kompostklima" entsteht. Ideal auch für den Vogelnestbau.
Eine natürliche Begrünung dauert auch eine Weile, da ist es schon mal hilfreich, ein paar Wildstauden mitreinzupflanzen. Nicht nur ins Erdreich, auch mit, in Jute umwickelten Laub-Erde-Paketen, mitten zwischen die Äste.
Sonst könnten sich wilde Himbeeren und Brombeeren, das Areal zu schnell allein zu eigen machen.

Bei der anderen Benjeshecken-Bauart werden die Äste sorgfälltiger geschichtet und auch schon beim Aufbau von Hand oder gar mit Füssen zusammen gedrückt.
Das bewirkt einen kompakteren Aufbau und erinnert etwas an die Anlegung eines Hügelbeetes, besonders, wenn im unteren Bereich zuerst dickeres Ast-Material geschichtet wird.
So enstehen dann auch kleinere Hohlräume, die der Igel vielleicht nicht mehr nutzen kann.
Durch den dichten Aufbau hält sich auch, vor allem im unteren Bereich, länger Feuchtigkeit, die eine schnellere Verrottung begünstigt.
Auch bei dieser Variante kann auch ein zusätzliches Bepflanzen mit Wildstauden Sinn machen.

Liegt die Benjeshecke den ganzen Tag im Schatten, so werden dort keine "Sonnenanbeter" gedeihen... falls ich das im Hinterkopf habe...

Will ich noch in diesem Herbst eine Benjeshecke anlegen und schon im kommenden Frühjahr etwas Grün und einige Blüten sehen...
Dann macht es Sinn, die Hecke mit Tulpen- und Narzissenzwiebeln zu "Impfen"
Dazu die Zwiebeln mit Erde in Eierkartons (Öffnung für die Zwiebelspitze schneiden), ähnliche unbedruckte Papierschalen oder Wellpappe packen. Eventuell etwas mit Jute umwickeln, alte Binden aus dem abgelaufenen Verbandskasten geht auch, und vor dem Platzieren im Wasser einweichen.

Hier noch Bilder von Benjeshecken, manche erinnern an reine Brennholzstapel :22x22-emoji-u1f60f:


Und wer sich das Benjeshecken-Video "Totholzhecke anlegen" anschaut...
Ein kleiner Tip: Beim Kürzer-Sägen eines eingeschlagenen Pfostens, immer das verbleibende Stück festhalten, sonst lockert sich der Pfosten wieder... und wenn Du vor dem Einschlagen eine leere Blechdose auf das Pfostenende stülpst, dann platzt das nicht so schnell auf... ;)
 
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Gast332

Gast
Hi Dahlia,
Danke das du dieses Thema hier aufgebracht hast!
Nach deinem Beitrag hab ich mich ein wenig schlau gemacht und möchte jetzt auch so eine Hecke anlegen.
Aber erst nächstes Jahr.
Wäre super wenn du berichten könntest wie du die Hecke angelegt hast und was sich da so tut.
 

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