Fingerhut

Fingerhut sammeln: So gelingt es sicher und erfolgreich

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Der Fingerhut wächst als kurzlebige bis zweijährige Staude. Der Wunsch, Samen der Pflanze zu sammeln und aufzubewahren, ist also durchaus verständlich. Es gibt jedoch einige Dinge, die Sie dabei beachten sollten. Hier erfahren Sie, wie Sie vorgehen.

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Im Herbst können im eigenen Garten Fingerhutsamen gesammelt werden
AUF EINEN BLICK
Wie sammle ich Fingerhut-Samen richtig?
Um Fingerhut-Samen zu sammeln, tragen Sie Schutzhandschuhe und schneiden Sie im Herbst Stängel der Pflanze ab. Schütteln Sie diese vorsichtig über Zeitungspapier, um die Samen aufzufangen. Lassen Sie sie trocknen und säen Sie sie im Sommer aus.

Welche Fingerhut-Samen kann ich sammeln?

Sie können dürfen im Gartenfachhandel erworbene Samen oder solche von Exemplaren aus dem eigenen Garten sammeln. Die drei in Deutschland beheimateten Sorten des Fingerhuts stehen unter Naturschutz. Entsprechend ist ein Einsammeln der Samen von frei wachsenden Exemplaren üblicherweise untersagt, da es den natürlichen Bestand der Pflanze gefährden würde. Diese drei Arten sind typischerweise in Deutschland beheimatet:

  • Roter Fingerhut (digitalis purpurea)
  • Großblütiger Fingerhut (digitalis grandiflora)
  • Gelber Fingerhut (digitalis lutea)

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Wann kann man Samen des Fingerhuts sammeln?

Sie können die Samen des Fingerhuts im frühen Herbst einsammeln. Nach der Blütezeit des Fingerhuts verwelken zunächst die Blüten. Anschließend bildet die Pflanze Samen aus. Sobald diese reif sind, verbreiten sie sich über die natürliche Selbstaussaat in der Umgebung. Wenn Sie die Samen stattdessen einsammeln und fachgerecht behandeln, können Sie damit neue Pflanzen aufziehen. Eines sollten Sie an dieser Stelle jedoch unbedingt beachten: Genau wie alle Pflanzenteile des Fingerhuts sind auch die Samen der Staude giftig.

Welche Schutzmaßnahmen sollte ich dabei beachten?

Tragen Sie Schutzhandschuhe und Kleidung mit langen Ärmeln. Die in der Pflanze enthaltenen Giftstoffe können nicht nur über die Zufuhr durch den Mund ihren Weg in den Körper finden. Sie können über Schleimhäute oder offene Stellen der Haut in den Organismus eindringen oder auf der normalen Haut Reizungen auslösen. Durch die Nutzung von Schutzkleidung beugen Sie Unfällen und dummen Zufällen vor.

Wie gehe ich beim Sammeln vor?

Schneiden Sie die kompletten Stängel der Pflanze im Herbst und schütteln Sie diese anschließend vorsichtig über einem Zeitungspapier. Auf diese Weise sammeln Sie die kleinen Samen schnell und einfach auf dem Papier, ohne dass viele davon verloren gehen. Sie können die Samen anschließend trocknen. Bei der Aufzucht des Fingerhuts mit den gesammelten Samen sollten Sie zudem die folgenden Dinge beachten:

  • die Lichtkeimer sollten nicht mit Erde bedeckt werden
  • als Kaltkeimer dürfen die Samen nicht zu warm stehen

Tipp

Nutzen Sie eine Aussaat im Sommer

Mit der Aussaat im Sommer geben Sie den Samen viel Zeit, um sich auf das kommende Frühjahr vorzubereiten. Im ersten Jahr blüht die Staude ohnehin noch nicht. Mit diesem Pflanzzeitpunkt verlieren Sie also keine Zeit.

Bilder: Atosan / Shutterstock