Echeveria

Alles über Echeverien: Standort, Pflege und Vermehrung

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Echeverien sind, ähnlich wie Kakteen, nicht nur etwas für Freunde exotischer Zimmerpflanzen, sondern auch für alle, die selten zuhause sind und/oder denen ein grüner Daumen fehlt. Denn als Sukkulenten sind die attraktiven Fensterbankzierden weitgehend autark.

echeveria
Die Echeveria ist eine äußerst pflegeleichte Zimmerpflanze
AUF EINEN BLICK
Wie pflege ich eine Echeveria-Pflanze?
Echeverien sind pflegeleichte Sukkulenten mit attraktiven rosettenförmigen Blättern. Sie bevorzugen helle, sonnige Standorte, benötigen wenig Wasser und gedeihen in durchlässigem, mineralischem Substrat. Überwinterung bei kühleren Temperaturen fördert die Blüte im Frühjahr.

Steckbrief / Arten

In Gartencentern werden zumeist Hybridformen aus verschiedenen Echeverienarten verkauft. Allgemein werden sie aber nach den insgesamt etwa 150 zur Gattung Echeveria gehörenden Arten kategorisiert. Die beliebtesten und am häufigsten anzutreffenden Arten und Züchtungen sind folgende:

Echeveria agavoides

Diese Art ist sehr repräsentativ für ihre Gattung: Mit ihren um die 10 cm langen, dreieckigen, spitz zulaufenden Blättern bildet sie eine ordentliche, säuberlich strukturierte Rosette von etwa 12 Zentimetern Durchmesser. Dabei bleibt sie mit etwa 10-12 Zentimetern Höhe ziemlich niedrig. An besonders sonnigen Standorten färben sich die Ränder der hellen, frischgrünen Blätter rötlich.

Die Blüten erscheinen zwischen März und April in glockigen, orangeroten bis rosafarbenen Blütentrauben auf hohen Stängeln.

Bekannte Kultivare dieser Art sind zum Beispiel die Varietäten E. a. Multifida mit zahlreichen, üppigen, bernsteinfarbenen und ziegelrot geränderten Blättern und E. a. Prolifera mit orangefarbenen Blatträndern.

Echeveria harmsii

Die E. harmsii hebt sich von anderen Echeverienarten durch ihren eher lockeren, nicht so kompakten Wuchs ab. Ihre Blätter haben eine schlanke, umgekehrt eiförmige Form mit mäßig spitzem Ende und bilden mit lockeren Abständen zueinander eine luftige Rosette. Außerdem sind sie von einer silbrigen Behaarung überzogen und wirken dadurch flaumig.

E. harmsii hat einen strauchigen Habitus mit schlankem Stämmchen und wird etwa 30 bis 50 cm hoch.

Im Mai bis Juni etwa entwickeln sich hochstängelige Blütenstände von etwa 15 cm Höhe mit scharlachroten, gelbspitzigen Blüten, die nicht wie bei den meisten Echeverien traubig angeordnet sind, sondern einzeln stehen.

Echeveria elegans

Die E. elegans ist wiederum von einem sehr gedrungenen, stammlosen Wuchs mit einer kompakten Blattrosette von etwa 10 Zentimetern Durchmesser. Die Einzelblätter sind auch nur 2 bis 5 cm lang und bilden durch ihre spatelartige Abschlusskante mit langer Spitze eine attraktive Struktur. Die Blätter sind im Vergleich zu denen anderer Echeverienarten auch relativ flach und im Zentrum der Rosette noch nah aneinander gestaffelt. Ihre Farbe ist ein kühles, graublaues Grün, das durch die kurze, weiße Behaarung leicht schimmert. Die Spitzen heben sich in Bordeauxrot kontrastiv davon ab.

Im Sommer bildet die E elegans auf etwa 30 cm langen Stängeln traubige Blüten in Rosarot oder Gelb aus.

Züchtungen

Vor allem im Onlinehandel sind auch noch unzählige Individualzuchtformen mit teils schnörkeligen Bezeichnungen wie etwa E. Afterglow, deren Blätter in pudriges Violett übergehen, oder E. Arlie Wright, deren Blattränder kohlartig kraus und rosarot verfärbt sind, erhältlich.

Steckbrief / Blüten

Im Frühjahr bis in den Frühsommer, etwa zwischen März und Juni, zeigt die Echeverie recht auffällige, hübsche Blütenstände, die auf einem langen Stiel aus den seitlichen Blattachseln wachsen. Die Stiele können bis zu 3 cm lang werden, sodass die Blüten regelrecht hoch über der niedrigen Blattrosette thronen. Am Stielende werden meist traubenartig mehrere Blüten in meist rötlichen bis rosafarbenen Tönen, manchmal auch orangegelben bis grünlichen Farben gebildet. Die Blütentrauben hängen glockenartig über.

Blütenmerkmale in Stichworten:

  • Blütezeit vom zeitigen Frühjahr bis in den Frühsommer
  • traubige Blütenstände auf hohen Stielen
  • Farben variieren von Rot bis Orange, Gelb und Grün

Steckbrief / Giftig?

Echeverien sind durchaus leicht giftig, wobei das auch von der jeweiligen Art abhängt. Der Giftstoffgehalt ist allerdings gering, sodass keine wirklich ernstliche Gefahr von ihnen ausgeht. Sicherheitshalber sollten Sie, wenn Kleinkinder oder Haustiere bei Ihnen leben, gewisse Vorsichtsmaßnahmen treffen. Stellen Sie die Echeveria etwa an einen hohen, für die neugierigen Mitbewohner nicht erreichbaren Platz.

Die im Pflanzensaft enthaltenen Stoffe können vor allem Hautreizungen auslösen, eine lebensbedrohliche Vergiftungsgefahr besteht aber nicht. Arbeiten Sie, wenn Sie alte Blütenstände entfernen, gegebenenfalls mit Handschuhen, vor allem wenn Sie gegen Hautreizungen allgemein empfindlich sind.

Steckbrief / Winterhart

Winterhart sind Echeverien natürlich nicht. Keine der verschiedenen Arten ist frosthart – eine dauerhafte Pflanzung im Freiland ist also nicht möglich. Auch das Überwinterungsquartier im Haus muss unbedingt frostfrei sein, auch wenn die Pflanze es dort kühler mag.

Eine zeitweilige Auspflanzung im Sommer ist natürlich möglich und angesichts der kleinen, kompakten Größe der Pflanze auch nicht besonders aufwändig. Gerade sonnige Steingartengestaltungen um die Terrasse herum können durch Echeverien auf attraktive Weise bereichert werden. Warten Sie für das Auspflanzen die Eisheiligen im Mai ab. Sobald im Herbst erste Nachtfröste angekündigt werden, graben Sie die Echeverien wieder aus und holen sie ins Haus.

Zum Merken:

  • Echeverien nicht winterhart
  • Immer vor Frost schützen
  • Im Sommer zwischen Eisheiligen und ersten Herbstfrösten auspflanzbar

Steckbrief / Herkunft

Die Echeveria ist vor allem in Mexiko beheimatet, wo sie trockene Felsengebiete von 500 bis 3000 Metern Höhe besiedelt. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich aber auch nördlich und südlich davon – so sind einige Arten auch im Süden der USA, vor allem in Texas, oder auch im nördlichen Südamerika, etwa in Peru, zu finden. In ihren regenarmen Ursprungshabitaten hat sie sich mit ihren fleischigen, wsaserspeichernden Blättern an die Umstände angepasst.

Für die hiesige Zimmerpflanzenkultur bringt das natürlich Vorteile mit sich, da man sich nicht viel um sie zu kümmern braucht. Eine ideale Begrünung also für alle, die im Alltag nicht viel Muße für Zimmerpflanzenpflege aufbringen können/wollen.

Zum Merken:

  • kommt aus trockenen Felsengebieten v.a. Mexikos, Süd-USA und des nördlichen Südamerikas
  • ist dadurch sehr genügsam, braucht kaum Aufmerksamkeit

Steckbrief / Wuchs

Echeverien gehören zur Pflanzenfamilie der Dickblattgewächse und in aller Regel immergrüne Sukkulenten. Typisch für ihr Erscheinungsbild ist ihr niedrig gestauchter, rosettenartiger Wuchs, durch den sie wie an den Boden geschmiegt wirkt. In der Regel bleibt die Echeveria auch nur 10 bis 15 cm hoch. Manche Arten wachsen aber auch als kleine Sträucher.

Steckbrief / Blätter

Die Blätter der Echeveria sind für Ziergärtnerzwecke das Wichtigste. Sie sind sowohl als Einzelexemplar, als auch zusammen in der Rosettenanordnung überaus formschön. Zu etwa zwanzigst stehen sie über der gedrungenen Sprossachse zusammen und haben eine meist dreieckige bis umgekehrt eiförmige, vorn spitz zulaufende Form. Insgesamt bilden sie eine 7 bis 10 cm breite Rosette.

Da die Blätter der Pflanze als Wasserspeicher dienen, haben sie eine für Blattsukkulenten typisch dickfleischige Konsistenz. Sie haben ein hohes Wasserhaltevermögen und lassen die Echeveria auch lange Trockenphasen klaglos überstehen. Die sukkulente Struktur der Blätter macht sie allerdings auch abbruchempfindlich. Gehen Sie also immer möglichst vorsichtig mit der Blattrosette um. Die Blätter mancher Arten haben eine flaumige Behaarung.

Farblich erscheinen die Blätter meist in mattem, hellem Grün, zuweilen auch in gräulich-bläulichen Grüntönen oder in lilastichigen Rottönen. Bei den grünen Sorten zeigen sich die Blattränder und -spitzen oft in leicht rötlicher Farbe.

Blatteigenschaften im Überblick:

  • meist dreieckige bis umgekehrt eiförmige Form
  • bilden zusammen 7-10 cm breite Blattrosette
  • dickfleischige Konsistenz, etwas bruchempfindlich
  • hohes Wasserspeichervermögen
  • hellgrüne bis bläuliche, gräuliche und rötliche Farben

Pflanzen / Standort

Echeverien sind von ihrem Ursprungshabitat her viel Sonne gewöhnt. Gönnen Sie ihrer Pflanze daher auch zuhause im Zimmer einen möglichst hellen Standort. Gegen dauerhafte Sonneneinstrahlung und Hitze hat die Echeveria nichts einzuwenden. Ein Platz an einem großen, möglichst nach Süden ausgerichteten Fenster ist ideal für sie. Über den Sommer hinweg können Sie sie auch ins Freie stellen, allerdings sollte sie dort vor Regen geschützt sein.

Von der Temperatur her mag die Echeveria es – wen wundert’s – warm. Mit einer ganzjährigen Kultivierung im warmen Zimmer sind Sie auf der sicheren Seite. Über den Winter mag sie es aber etwas kühler. Hier sind um die 15°C besser, vor allem dann, wenn Sie Wert auf eine Blüte im folgenden Frühjahr legen.

Standortanforderungen im Überblick:

  • warm und sonnig
  • trocken – bei zeitweilige Draußenkultur im Sommer also regengeschützt stellen
  • im Winter etwas kühler (Kältereiz für Blütenbildung)

Pflanzen / Erde

Echeverien benötigen ein durchlässiges, mineralisches Substrat mit mäßigem Nährstoffgehalt. Gut eignet sich Kakteenerde (5,00€ bei Amazon*) aus dem Fachhandel, wenn Sie selbst mischen, verwenden Sie etwas Komposterde, groben Sand und gegebenenfalls etwas Vulkangestein.

Pflanzen / Vermehren

Tochterrosetten

Echeverien bilden im Topf mit de Zeit einige Tochterrosetten und vermehren sich dadurch ganz von selbst. Die Tochterrosetten können Sie einfach ausgraben und in neue Töpfe setzen.

Stecklinge

Falls die Echeveria zu dem Zeitpunkt, zu dem Sie einen Ableger für Ihre Pflanzensammlung bekommen oder an jemand anderen verschenken möchten, keine Tochterrosetten anzubieten hat, gibt es auch die Möglichkeit der Stecklingsvermehrung. Dazu zupfen Sie ein Blatt aus der Rosette heraus und stecken es in ein Pflanzgefäß mit torfigem, sandigem Substrat. Den Anzuchttopf stellen Sie warm und hell auf.

Samenanzucht

Auch über Samen können Sie Echeverien ziehen. Manche Sorten bilden aber keine fruchtfähigen Samen aus, sodass Sie, wenn Sie sicher gehen wollen, eher auf Samen aus dem Fachhandel zurückgreifen sollten. Die Samen setzen Sie in ein sandiges Anzuchtsubstrat, das sie mäßig feucht halten. Bei etwa 18°C keimen sie am besten.

Pflege / Gießen

In Sachen Wasser ist die Echeveria eine wahre Asketin. Sie kommt mit sehr wenig Gießen aus, was sie prädestiniert für Menschen macht, die viel unterwegs sind. Im Grunde brauchen Sie nur sporadisch zu gießen – und nur dann, wenn das Substrat vollständig trocken ist. Denn wie bei vielen anderen durstlosen Pflanzen gilt auch bei der Echeveria die Faustregel: Zu wenig ist immer besser als zu viel. Wenn sie zu viel Wasser bekommt, zeigt die Echeveria das durch ein Verblassen der Blätter ziemlich eindeutig an.

Die Sukkulente mag es nicht, wenn ihre Blätter eine kalte Dusche abbekommen – gießen Sie daher nur auf die Erde. Es kann ansonsten auch zur Fäulnis in der Blattrosette kommen.

Im Winter brauchen Sie nahezu gar nicht zu gießen.

Gießpraxis im Überblick:

  • Nur sehr wenig gießen
  • Nur auf das Substrat, nicht in die Blattrosette gießen
  • Im Winter Wassergabe quasi einstellen

Pflege / Düngen

Gedüngt werden braucht die Echeveria eigentlich nicht. Wenn sie aber schon länger als 2 Jahre in einem Topf verweilt hat, können Sie ihr über die Sommermonate hinweg etwas Nährstoffzusatz gönnen. Nutzen Sie dazu aber sanften Dünger, entweder Kakteendünger aus dem Fachhandel oder organischen Dünger aus dem eigenen Haushalt und Garten wie Kaffeesatz, Kompost oder Brennnesseljauche. Die Düngergabefrequenz orientiert sich etwa an der Wassergabe – also nur ganz gelegentlich. Ab September sollten Sie die Düngergabe einstellen.

Zum Merken:

  • Ab dem zweiten Jahr in einem Topf etwas Düngergabe ratsam
  • Sanften Kakteendünger, Kompost, Kaffeesatz oder Brennnesseljauche verwenden
  • Nur über die Sommermonate hinweg, parallel zu den Gießabständen

Pflege / Umtopfen

Wenn Sie Ihrer Echeveria etwas Gutes tun möchten, sollten Sie ihr alle zwei Jahre ein neues Substrat gönnen. Wirklich mehr Platz braucht die Pflanze selten, eher das verbrauchte Substrat ist hier der Anlass zum Topfumzug. Setzen Sie die Echeveria im Frühjahr in ein neues Gemisch aus Komposterde und Sand.

Pflege / Schneiden

Einen Schnitt braucht die Echeveria an sich nicht. Ihr kompakter Rosettenwuchs verleitet auch gar nicht dazu. Was Sie allerdings tun können, um die Pflanze zu pflegen, ist, alte und vertrocknete Teile zu entfernen. Dazu gehören abgeblühte Blütenstände sowie ausgediente Blätter. Diese brauchen Sie aber auch nicht mit einem Schneidewerkzeug zu schneiden. Besser ist es, sie einfach herauszuzupfen.

Zum Merken:

  • Formschnitt braucht die Echeveria nicht
  • Nur alte, vertrocknete Pflanzenteile entfernen, am besten durch Herauszupfen

Pflege / Krankheiten

Gegen Krankheiten ist die Echeveria erfreulich widerstandsfähig, was ihre Attraktivität für weniger engagierte Zimmerpflanzenfreunde erhöht. Was ihr am ehesten zusetzen kann, ist zu viel Wasser, was zu Schimmel und Fäulnis führen kann.

Pflege / Schädlinge

Auch für Schädlinge zeigt sich die Echeveria wenig anfällig. Während der Blütezeit können an den Blütenständen gegebenenfalls Blattläuse auftreten. Die kleinen rötlichen bis schwärzlichen oder grünlichen Insekten erkennen Sie vor allem am Honigtau, den sie durch das Saugen des Pflanzensafts absondern und der Blätter und Fensterbank verklebt.

Bekämpfen können Sie einen Blattlausbefall am besten zunächst mechanisch durch Abspritzen der Pflanze. Wenn der Befall schon weiter fortgeschritten ist, können Sie auf neemölbasierte Präparate oder ein Gemisch aus Wasser und Kaliseife zurückgreifen. Dadurch werden die Schädlinge erstickt.

Alternativ können Sie auch Pflanzenschutzstäbchen nutzen. Diese brauchen Sie einfach nur in die Erde zu stecken, damit sie ihren für die Läuse giftigen Wirkstoff allmählich an die Pflanze abgeben.

Häufig gestellte Fragen

Kann man Echeveria essen?

Essen sollte man eine Echeveria angesichts der leichten Giftigkeit natürlich nicht. Allerdings besteht auch diesbezüglich kein wirklich großer Grund zur Sorge. Denn auch beim Verzehr von Pflanzenteilen bleibt es allenfalls bei Schleimhautreizungen, eine tödliche Vergiftungsgefahr ist aber nicht zu befürchten. Die dazu nötige Verzehrdosis wäre kaum zu essen.

Meine Echeveria hat schwarze Flecken

Schwarze Flecken deuten auf eine Überwässerung oder einen Pilzbefall hin.

Tipp

Um die Echeveria vor Blattfäulnis zu schützen, empfiehlt es sich, das Substrat oben mit einer Schicht Sand zu bedecken. Das unterstreicht zudem auch noch ihren exotischen Charakter.

Bilder: SkyPhotographer / Shutterstock