Baumwachs – Ein kleiner Kaufratgeber

Baumwachs ist ein spezielles Mittel, welches nach dem Baumschnitt oder einer Pflanzenveredelung auf die entstandenen Wunden im Holz oder Pflanzengewebe aufgetragen wird. Das Produkt soll das Eindringen von Pilzen und anderen Krankheitserregern verhindern.

baumwachs
Baumwachs schützt Schnittwunden vor Bakterien und Viren

Unsere Empfehlungen

Inhaltsstoffe Naturharze und -wachse
Struktur fest, aber elastisch
Verarbeitungstemperatur zwischen 5 und 30 °C
Verwendung Veredelung, Wundverschluss, Wundbehandlung
Packungsgröße 250 Gramm (weitere erhältlich)

Das Lauril Baumwachs (12,00€ bei Amazon*) von Neudorff wird speziell für Veredelungsarbeiten sowie für die Wundbehandlung und den Wundverschluss nach Schnittmaßnahmen an Bäumen, Sträuchern und anderen Gehölzen empfohlen. Das auch für nichtberufliche Anwender zugelassene Pflanzenstärkungsmittel findet in den Kundenrezensionen auf Amazon mehrheitlich sehr guten Anklang. Die Anwender berichten von einer einfachen Verwendung und sehr gutem Erfolg auch in schwierigeren Fällen, etwa einem Wildverbiss.

Des Weiteren findet sich der Hinweis, dass dieses Produkt idealerweise in einer Dicke von zwei bis drei Millimetern aufgetragen wird, da es sonst zu schwer wird und, bedingt durch das Eigengewicht, abfällt.

Inhaltsstoffe künstliche Rinde aus hochgefüllter Polymerdispersion
Struktur elastisch, gut verstreichbar, nicht tropfend
Verarbeitungstemperatur jederzeit, außer bei Frost und Regen
Verwendung für Gehölze (Nutz- und Ziergehölze) mit größeren Wunden
Packungsgröße 1 Kilogramm (weitere erhältlich)

Das freiverkäufliche Lac Balsam von Compo ist ein bewährtes, rindenfarbiges Wundenverschlussmittel zur Behandlung von Schnittwunden und Veredelungsschnitten an Bäumen sowie an Zier- und Obstgehölzen. Die elastische Paste ist laut den zahlreichen Rezensionen von Nutzern auf Amazon gut streichfähig, lässt sich einfach verarbeiten und trocknet rasch ab. Das Balsam deckt gut, bildet einen elastischen Film über der Wunde und ist aufgrund seiner rindenähnlichen Farbe kaum zu sehen. Tragen Sie das Produkt stets etwa zwei Zentimeter über den Wundrand auf, da dies die natürliche Überwallung und damit die Wundheilung fördert.

Inhaltsstoffe natürliches Harz, Wachs und natürliche Öle
Struktur elastisch
Verarbeitungstemperatur bis minus 5 °C anwendbar
Verwendung für Obst- und Ziergehölze
Packungsgröße 150 Gramm (weitere erhältlich)

Der Wund-Balsam von Substral Naturen in Bio-Qualität verhindert das Austrocknen von Wundflächen an Obst- und Ziergehölzen. Zudem fördert das Mittel die natürliche Wundheilung durch Überwallen der Schnittstellen. Nach dem Auftragen auf die Schnittwunde bildet dieses Baumwachs einen elastischen Film, der die Stelle vor schädlichen äußeren Einflüssen – etwa dem Eindringen von Krankheitserregern oder Schädlingen – schützt. Das Produkt ist aus natürlichen Rohstoffen hergestellt und deshalb besonders pflanzenverträglich. Das Auftragen gelingt mit dem in die Tube integrierten Pinsel leicht. Die Nutzer des Wundbalsams äußern sich in ihren Amazon-Rezensionen deshalb mehrheitlich sehr positiv.

Kaufkriterien

Anwendungsbereich

In der Regel verwendet man Baumwachs-Produkte im Außenbereich, vornehmlich für die Behandlung von Schnittwunden an Bäumen sowie Obst- und Ziergehölzen. Zimmerpflanzen müssen Sie in der Regel nicht mit Baumwachs behandeln. Es gibt einige Ausnahmen (beispielsweise wenn eine Yucca elephantipes eingekürzt werden soll). Ansonsten benötigen normale Topfpflanzen eine solche Behandlung nicht. Die Pflanzen verschließen ihre Schnittwunden durch den austretenden Pflanzensaft von allein.

Inhaltsstoffe

Aus natürlichen Inhaltsstoffen hergestelltes Baumwachs enthält Harze, Wachs und organische Öle. Diese Produkte ähneln in ihrer Zusammensetzung und Struktur den natürlichen Baumharzen und werden daher in der Regel besser vertragen. Auch Baumteer ist ein natürliches Wundverschlussmittel. Daneben gibt es noch Baumharze, die aus künstlichen Inhaltsstoffen zusammengesetzt sind. Diese enthalten oft zusätzliche Fungizide, die eindringende Pilze schon beim Eintreten in die Wunde unschädlich machen sollen.

Packungsgröße

Die Packungsgröße hängt natürlich vom gewählten Produkt sowie von der Anzahl und Größe der voraussichtlich zu versorgenden Schnittwunden ab. Grundsätzlich benötigen Sie keine großen Mengen, insbesondere wenn nur der Apfelbaum im Garten zurückgeschnitten und versorgt werden soll. Besonders sparsam im Verbrauch sind Sprays. Spezielle Tuben mit integriertem Pinsel wiederum erleichtern das Auftragen.

Verarbeitbarkeit

Baumwachs kann fest (aber elastisch) oder aber flüssig sein. Grundsätzlich lässt sich festes Wachs besser verarbeiten, weil es sich leichter auch in Risse und Vertiefungen verteilen lässt und nicht tropft. Spray muss man zwar nur aufsprühen, dafür aber verläuft das Wundschutzmittel schnell und tropft herunter. Daher eignet es sich vornehmlich für gut geglättete und ebenmäßige Wundflächen, die nicht fest verschlossen werden müssen.

Farbe

Damit die Behandlung mit Baumwachs optisch nicht so auffällt, sind viele Produkte in rindenähnlichen Brauntönen gehalten.

Häufig gestellte Fragen

Wie bekommt man hartes Wachs weich?

Wenn das Wachs hart geworden ist, erwärmen Sie es leicht und rühren dabei kontinuierlich. Dafür ist keine große Hitze notwendig. Das Wachs braucht schließlich nur weich, aber nicht flüssig zu sein – flüssiges Baumwachs lässt sich schlecht auftragen, da es vor dem Aushärten zu schnell verläuft und die Wunde nicht abdeckt.

Wird das Wachs durch Sonneneinstrahlung weich?

Da es sich um ein Harz (und nicht, trotz anderslautender Produktbezeichnung, um ein Wachs) handelt, hat die Sonneneinstrahlung keinen Einfluss auf die Struktur des Baumwachses. Es bleibt, einmal auf die Wunde aufgebracht, dort fest.

Wie wendet man Baumwachs an?

Baumwachs darf nur auf trockenen (abgesehen von pflanzeneigener Flüssigkeit), sauberen und möglichst glatten Oberflächen verwendet werden. Glätten und säubern Sie die Wunde vor dem Verstreichen und achten Sie darauf, diese nicht mit bloßen Fingern oder schmutzigen Gartenhandschuhen zu berühren! Zudem sollten Schnittmaßnahmen sowie das Auftragen von Baumwachs nur bei trockenem Wetter erfolgen.

Hilft Baumwachs auch bei Wildverbiss?

Gerade Rehe fressen gern die Rinde von Bäumen ab. Sofern diese nicht vollständig abgetrennt, sondern nur angefressen ist, können Sie den Wildverbiss mit Baumwachs verschließen. Die Wunden sollten allerdings nicht allzu tief sein, da das Wachs sonst zu schwer wird, abfällt und so seinen Zweck nicht erfüllen kann.

Ist Anwendung von Baumwachs notwendig?

Das kommt darauf an, wen Sie fragen. Früher galt Baumwachs bei Schnittmaßnahmen oder Veredelungen als unverzichtbar, heute wird es dagegen eher als schädlich angesehen. Richtig angewendet (d. h. auf sauberen und trockenen Oberflächen), kann das Auftragen jedoch eine Pilzinfektion und damit den Verlust der Pflanze verhindern.

Gibt es Alternativen zu Baumwachs?

Kerzenwachs (aus Bienenwachskerzen!) eignet sich, um damit Schnittverletzungen zu bedecken. Für Rindenverletzungen ist das Mittel jedoch ungeeignet. Auch Lehmpackungen, Baumteer, Holzkohle (Pulver) oder Dispersionsfarbe eignen sich. So mancher Gärtner schwört auf einer Mischung aus Kuhmist und Lehm, die als Packung aufgetragen wird. Das ist allerdings aufgrund des Geruchs eher gewöhnungsbedürftig.

Baumwachs aus Kleidung entfernen?

Beim Rückschnitt von Gehölzen kann Baumharz austreten und unschöne Flecken auf der Kleidung hinterlassen. Diese entfernen Sie am besten mit Speiseöl: Einfach aufträufeln, einwirken lassen und auswaschen. Auf die gleiche Weise bekommen Sie Baumwachs auch aus Haaren bzw. entfernen es vom Autolack.

Zubehör

Astscheren

Eine Astschere ist für Schnittmaßnahmen an Nutz- und Ziergehölzen im Garten unverzichtbar. Mit einer so genannten Amboss-Schere schneiden Sie vor allem hartes und abgestorbenes Holz sauber und glatt ab. Für Astdurchmesser zwischen 2,5 und 5 Zentimeter.

Astsägen

Für dickere Äste ab ca. fünf Zentimetern Durchmesser genügt die Astschere jedoch nicht mehr, hier muss eine spezielle Astsäge her. Diese sollte für ein effektiveres Sägen ein gebogenes Sägeblatt haben und zudem möglichst glatte Schnittoberflächen schaffen – so können Krankheitserreger schlechter eindringen.

Gärtnermesser

Zum Ausschneiden von Baumwunden sowie zum Glätten benötigen Sie ein Gärtnermesser. Dieses auch als Gärtnerhippe bezeichnete Werkzeug mit der charakteristisch gebogenen Klinge lässt sich zudem für Veredelungsarbeiten (z. B. Okulieren) nutzen. Wer häufiger Pflanzen veredeln möchte, schafft sich am besten spezielle Veredelungsmesser an.

Text: Ines Jachomowski
Artikelbild: Volodymyr Nikitenko/Shutterstock