Goldnessel

Goldnessel pflanzen und pflegen: Tipps für den Erfolg

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Hinter dem urwüchsigen und aparten Erscheinungsbild einer Goldnessel verbirgt sich eine Wildstaude mit vehementer Wuchskraft. Lassen Sie der gold-gelben Taubnessel-Art freie Hand, weist sie sogar Giersch in die Schranken. Worauf in der Kultivierung dieser Wildstaude zu achten ist, vermitteln die folgenden Antworten auf oft gestellte Fragen.

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Die Goldnessel gehört zu den Taubnesseln
AUF EINEN BLICK
Was zeichnet die Goldnessel im Garten aus?
Die Goldnessel ist eine winterharte Wildstaude, die sich hervorragend zur Begrünung schattiger Bereiche eignet. Sie zeichnet sich durch ihre wüchsige, gold-gelbe Blütenpracht aus und begeistert auch als Bienenweide und Heilpflanze in Duft- und Wildstaudengärten.

Goldnessel richtig pflanzen

Schenken Sie dem folgenden Ablauf einer Pflanzung Ihre Aufmerksamkeit, erfüllt eine Goldnessel alle Erwartungen an eine Zier- und Nutzpflanze. Mit einem einfachen gärtnerischen Kniff regulieren Sie den temperamentvollen Ausbreitungsdrang in die gewünschten Bahnen. So gehen Sie dabei vor:

  • Am halbschattigen, schattigen Standort in humos-feuchter Erde Pflanzlöcher anlegen im Abstand von 40-50 cm
  • Unter den Aushub gesiebten Kompost und Hornspäne mischen
  • Den Rand jeder Pflanzgrube auslegen mit einer Wurzelsperre aus Geotextil (69,00€ bei Amazon*)
  • Den mit Wasser getränkten Wurzelballen austopfen, mittig einpflanzen und angießen

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Das Wachstum der vitalen Ausläufer halten Sie alternativ unter Kontrolle, indem Sie die einzelne Jungpflanze mitsamt eines Kübels ohne Boden pflanzen.

Pflegetipps

Ihre emsige Wüchsigkeit legt eine Goldnessel an den Tag, ohne viel Zutun des Gärtners. Das überschaubare Pflegeprogramm dreht sich um folgende Aspekte:

  • Erde und Topfsubstrat konstant feucht halten
  • Von März bis September alle 4 Wochen düngen
  • Bei Bedarf die verwelkten Blütenquirle im Herbst kappen
  • Bodennaher Rückschnitt des wintergrünen Laubs im zeitigen Frühjahr

Nach einem Winterschutz verlangt die Goldnessel einzig im Topf und Blumenkasten. Damit der Wurzelballen nicht durchfriert, umhüllen Sie das Gefäß mit isolierendem Material und stellen es auf Styropor oder Holz. Wichtig zu beachten ist eine durchgängige Wasserversorgung, da die wintergrünen Blätter permanent Wasser verdunsten.

Welcher Standort ist geeignet?

Als Zierpflanze steht Ihnen die Goldnessel zur Seite, wenn es gilt, problematische Lagen dekorativ zu begrünen. An halbschattigen bis schattigen Standorten im naturnahen Garten, im Bauerngarten und unter Gehölzen setzt die Staude hübsche gelbe Farbtupfer. Darüber hinaus findet die Blume Gefallen an frisch-feuchter bis sandig-lehmiger Erde, reich an Nährstoffen und tiefgründig humos.

Welche Erde braucht die Pflanze?

In freier Natur betätigt sich die Goldnessel nicht selten als Pionierpflanze, um bislang unbegrünte Areale zu erobern. Diese Eigenschaft impliziert, dass die Staude mit normaler Gartenerde bestens zurecht kommt, solange der Boden nicht wüstentrocken ist. Desgleichen gibt sie sich als Kübelpflanze mit gängiger Blumenerde auf Kompostbasis vollauf zufrieden.

Wann ist Blütezeit?

Von Mai bis weit in den Juli hinein florieren die zart gelben bis gold gelben Lippenblüten. Nehmen Sie eine Blüte genauer in Augenschein, ist die zierliche, dreilappige Unterlippe rötlich gezeichnet. Während sich an reinen Wildarten je Quirl 5-8 Blütchen tummeln, prahlen die Hybriden mit 8-16 Blüten.
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Goldnessel richtig schneiden

Da das wintergrüne, dekorativ gesägte Laub den ansonsten leergefegten Garten mit grünem Leben füllt, lassen kreative Gärtner die Goldnessel unbehelligt bis Februar. Spätestens dann zieht die Pflanze ohnehin die Blätter ein, sodass jetzt ein Rückschnitt Platz schafft für den frischen Austrieb. Sofern eine Selbstaussaat nicht erwünscht ist, kappen Sie die verwelkten Blütenquirle vor der Samenreife im Herbst.

Goldnessel gießen

Die bodenständige Staude gibt sich in der Wasserversorgung mit dem durchschnittlichen Regenaufkommen zufrieden. Einzig bei längerer Trockenheit kommt die Gießkanne zum Einsatz. In Topfkultur trocknet hingegen das Substrat im Sommer rasch aus, sodass hier regelmäßiger Wasserbedarf besteht.

Goldnessel richtig düngen

Zieht der Gärtner mit einer Schubkarre voll Kompost seine Runden durch den Garten, freut sich die Goldnessel über eine Portion. Gerne wird die gold-gelbe Taubnessel bedacht mit einem Schluck Brennnesseljauche während der Vegetationsperiode. Im begrenzten Substratvolumen des Kübels sind die Nährstoffreserven innerhalb von 6-8 Wochen nach der Pflanzung verbraucht, sodass bis zum Herbstbeginn ein Flüssigdünger die Lücken alle 4 Wochen auffüllt.

Überwintern

Den Winter hindurch trägt die Goldnessel ihr Laubkleid, denn die Staude ist vollkommen winterhart. Erst ab Januar/Februar ziehen sich die ausgedienten Blätter allmählich zurück, sodass jetzt ein bodennaher Rückschnitt Sinn macht. Gärtnerische Unterstützung für eine gesunde Überwinterung ist folglich einzig im Pflanzgefäß erforderlich, aufgrund der exponierten Lage des Wurzelballens hinter den dünnen Gefäßwänden. Hüllen Sie Topf oder Blumenkasten ein in Noppenfolie, Gartenvlies oder Jute und stellen das Gefäß auf Holz oder Styropor. Da die Blätter weiterhin Feuchtigkeit verdunsten, gießen Sie bei winterlicher Trockenheit an milden Tagen.

Goldnessel vermehren

Der übermütige Ausbreitungsdrang einer Goldnessel spielt Hobbygärtnern gleich mehrere Varianten einer gezielten Vermehrung in die Hand. Gängige Methoden sind:

  • Wurzelausläufer abschneiden, um diese im Topf in magerem Substrat bewurzeln zu lassen
  • Teilung des Wurzelstocks im zeitigen Frühjahr oder Herbst
  • Stecklinge schneiden während der Blütezeit und im Anzuchttopf zu adulten Pflanzen heranzüchten

Gegenüber diesen 3 Methoden erweist sich die Aussaat von Goldnessel als anspruchsvoller und zeitaufwändiger. Da es sich bei den Samen um Kaltkeimer handelt, ist ein Kältereiz erforderlich, um die Keimhemmung zu brechen. Nach 2-4 Wochen bei 18-22 Grad Celsius folgen 4-6 Wochen bei – 4 bis + 4 Grad Celsius, gefolgt von 2 Wochen bei 5-12 Grad. Erst dann setzt die klassische Aussaat-Prozedur ein.

Ist Goldnessel giftig?

Die Goldnessel ist prall gefüllt mit wertvollen Inhaltsstoffen. Ätherische Öle, Vitamine, Mineralstoffe und zahlreiche Spurenelemente lassen die Wildstaude heranreifen zu einer gehaltvollen Nahrungs- und Heilpflanze. Selbst die gefürchteten Brennhaare der weitläufig verwandten Brennnessel fehlen an einer Goldnessel. Somit geht von dieser Taubnessel-Art für Mensch und Tier keinerlei Gefahr aus.

Wie kann ich die Goldnessel verwenden?

Die Goldnessel wartet auf mit einer Fülle vorteilhafter Attribute, die kluge Gärtner zu nutzen wissen. Interessante Verwendungsmöglichkeiten haben wir hier für Sie zusammengetragen:

  • Als urige Zierpflanze mit Wildstaudencharakter
  • Verbreitet im Duftgarten ein betörendes Aroma
  • Beliebte Bienen- und Schmetterlingsweide
  • Honiggefüllte Blüten als leckerer Snack für Kinder
  • Zubereitet als Tee mit Heilkraft bei Erkrankungen an Blase und Nieren

Den höchsten Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen weisen die Blätter kurz vor der Blüte auf. Zu dieser Zeit ist der Geschmack besonders zart, während er nach der Blütezeit ein bitteres Aroma annimmt.
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Schöne Sorten

  • Florentium: Malerische Optik erzeugen hier die gold-gelben Blüten über silbrig gezeichnetem Laub
  • Hermann’s Pride: Klein im Wuchs, machtvoll in der Begrünung schattiger Lagen; ein urwüchsiger Bodendecker
  • Silberteppich: Die schwachwüchsige Goldnessel betätigt sich gerne als Bodendecker in lichtarmen Beeten
  • Blassgelbe Goldnessel: Die hellgelben Blüten sind leicht rot gezeichnet; Wuchshöhe bis 60 cm ohne Ausläufer
  • Berg-Goldnessel: Robuste, sehr wüchsige Art, die in den Alpen bis 1.500 m zu finden ist