Fingerkraut

Fingerkraut: Tipps zur erfolgreichen Kultivierung im Garten

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Die vielgestaltige Fingerkraut-Gattung lädt uns mit 500 Arten ein, aus dem Vollen zu schöpfen. Wie Sie die robusten Stauden im Steingarten, Bauerngarten, dem Staudenbeet oder am Gehölzrand fachgerecht kultivieren, bleibt Ihnen hier nicht länger verborgen. Die folgenden Antworten auf häufig gestellte Fragen zeigen auf, wie es richtig geht.

Potentilla
Das Fingerkraut ist eine hübsche, pflegeleicht Heilpflanze
AUF EINEN BLICK
Was ist bei der Pflege von Fingerkraut zu beachten?
Fingerkraut ist eine robuste Staude, die je nach Art in Steingärten, Bauerngärten oder am Gehölzrand wächst. Zur Pflege gehört das gelegentliche Gießen und Düngen, Rückschnitt nach der Blüte und gegebenenfalls ein Standortwechsel im Herbst oder Frühjahr. Die Staude ist ungiftig und winterhart.

Fingerkraut richtig pflanzen

Im Container herangezogene Fingerkräuter können Sie ganzjährig pflanzen. Solange der Boden nicht gefroren ist oder sommerliche Dürre herrscht, fassen die Stauden Fuß im Beet. Die beste Zeit für eine Pflanzung ist im Herbst, während der Monate September und Oktober. Adäquat zur gewählten Art und Sorte bereiten Sie den Boden locker und frei von Unkraut vor. Zu sandiges Erdreich wird mit Kompost angereichert, während zu nährstoffreicher Boden mit Sand abgemagert wird. Obgleich Standortwahl und Bodenvorbereitung von der Art und Sorte abhängen, verläuft die Pflanzung nach diesem Muster einheitlich:

  • Die eingetopfte Jungpflanze mit dem Wurzelballen in Wasser stellen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen
  • Eine Pflanzgrube ausheben mit dem 1,5-fachen Volumen des Wurzelballens
  • Das ausgetopfte Fingerkraut so tief einpflanzen, dass die bisherige Pflanztiefe beibehalten bleibt

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Drücken Sie die Erde mit den Händen an, ohne diese stark zu verdichten und gießen an.

Pflegetipps

Eine Staude mit geringerem Pflegeaufwand als das Fingerkraut werden Sie mit der Laterne suchen müssen. Die wenigen Maßnahmen für eine gekonnte Pflege haben wir hier für Sie zusammengestellt:

  • Gießen und Düngen einzig bei anhaltender Dürre respektive an Edel-Sorten erforderlich
  • Ein Rückschnitt nach der Blüte lässt Hybriden im Herbst ein zweites Mal blühen
  • Winterschutz ist nicht erforderlich

Voraussetzung für dieses Mini-Pflegeprogramm ist eine umsichtige Standortwahl, die auf die gewählte Art und Sorte möglichst präzise abgestimmt wird. Siedeln Sie beispielsweise ein Sumpf-Fingerkraut im Kiesbeet an und ein Weißes Fingerkraut am Teichrand, läuft jeglicher Pflegeaufwand ins Leere.
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Welcher Standort ist geeignet?

Innerhalb ihrer bis zu 500 Arten, beschenkt uns die unverwüstliche Gattung der Fingerkräuter mit Stauden für nahezu jede Standortbedingung. Solange am gewählten Platz keine ägyptische Finsternis herrscht, werden Sie fündig. Die folgende Auslese nennt die Ansprüche bewährter Klassiker:

  • Weißes Fingerkraut (Potentilla alba): Sonnig, kalkfrei, steinig und gut durchlässig
  • Sumpf-Fingerkraut (Potentilla palustris): Sonnig bis halbschattig, sumpfig und humos
  • Rotes Fingerkraut (Potentilla atrosanguinea): Sonnig bis halbschattig, lehmig bis sandig und frisch-feucht
  • Gold-Fingerkraut (Potentilla aurea): Sonnig in jeder normalen Gartenerde

Nicht zu vergessen das Kriechende Fingerkraut (Potentilla reptans), das sich als Ruderal-Pionier auch gerne ungebeten im Garten niederlässt und häufig als Unkraut bekämpft wird.
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Wann ist Blütezeit?

Die vielzählige Gattung der Fingerkräuter hält dekorative Arten bereit mit divergenten Blütezeiten. Klug kombiniert, ist während der gesamten Vegetationsperiode im Garten eine blühende Staude zu entdecken. Die folgende Selektion möge Ihrer Inspiration dienen:

  • Gold-Fingerkraut (Potentilla crantzii): April bis Juni; Hybriden mit Nachblüte im August
  • Großblütiges Fingerkraut (Potentilla megalantha): Mai bis Juli; Hybriden mit Nachblüte im September
  • Garten-Fingerkraut (Potentilla x cultorum): Juli bis August; Hybriden mit Nachblüte im Oktober
  • Sumpf-Fingerkraut (Potentilla palustris): Juli bis September

Um ein Fingerkraut zur Nachblüte zu motivieren, ist ein bodennaher Rückschnitt unverzichtbar. Alternativ putzen Sie regelmäßig verwelkte Blüten mit den Fingern aus.

Fingerkraut richtig schneiden

Schneiden Sie die Staude nach der Blüte bodennah zurück, beugen Sie dem kräfteraubenden Samenwachstum vor und unterbinden die unerwünschte Selbstaussaat. An Hybriden werden Sie für diese Mühen belohnt mit einer herbstlichen Nachblüte. Diese fällt einen Hauch spärlicher aus, als die Hauptblüte. Mit einer Portion Kompost nach dem Schnitt, bringen Sie den erneuten Austrieb auf Trab.
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Fingerkraut gießen

Gießen von reinen Fingerkraut-Arten ist einzig in Ausnahmefällen erforderlich. In der Regel deckt das natürliche Regenaufkommen den Wasserbedarf ab. Bei anhaltender Dürre während des Sommers werden Sie mit der Gießkanne dennoch nicht an der dürstenden Pflanze vorbeigehen, ohne sie mit einem Schluck Wasser zu verwöhnen. Die reich blühenden Edel-Hybriden dagegen werden immer dann gewässert, wenn die Erde an der Oberfläche angetrocknet ist.

Fingerkraut richtig düngen

Kultivieren Sie eine der Pracht-Hybriden im Staudenbeet, profitieren Wachstum und Blütenfülle von einer wiederholten Düngergabe. Geben Sie zum Start in die Saison und nach dem ersten Rückschnitt eine Portion Kompost (12,00€ bei Amazon*), Hornspäne, Rindenhumus oder Guanogranulat auf die Wurzelscheibe. Reine Arten verlangen demgegenüber nicht nach einer ergänzenden Nährstoffzufuhr. Sofern sich Mangelerscheinungen zeigen, wie blasse Farben und Kümmerwuchs, verleiht ein organischer Dünger der Staude neue Lebenskraft.

Überwintern

Für Fingerkraut- Arten und Sorten ist Winterschutz ein Fremdwort. Problemlos verkraften die Stauden klirrende Kälte bis – 28,8 Grad Celsius. Früh blühende Exemplare lassen sich selbst durch eine Schneedecke nicht davon abhalten, ihre ersten Blätter und Blüten der Sonne entgegenzustrecken.

Fingerkraut vermehren

Haben Sie im Garten weitere Ecken entdeckt, die Fingerkraut begrünen sollte, steht einer unkomplizierten Vermehrung nichts im Wege. Die folgenden Vorgehensweisen haben sich im Hobbygarten seit Generationen bestens bewährt:

  • Teilung des Wurzelballens im Frühjahr oder Herbst
  • Während des Sommers nicht blühende Stecklinge schneiden und im Topf bewurzeln lassen
  • Ausläufer abschneiden, in 5-8 cm lange Stücke zerteilen und im mageren Substrat einpflanzen bis zur Wurzelbildung

Die Aussaat sei an dieser Stelle ebenfalls erwähnt, fällt gegenüber den genannten Methoden durch den größeren Arbeitsaufwand negativ auf. Darüber hinaus blühen Sämlings-vermehrte Fingerkräuter zumeist erst nach einigen Jahren.

Wie pflanze ich richtig um?

Verordnen Sie der Staude einen Standortwechsel, nimmt das Fingerkraut den damit verbundenen Stress gelassen hin. Wählen Sie hierzu einem Termin im Herbst oder Frühjahr. Lockern Sie den Wurzelballen mit der Grabegabel an, um ihn mit dem Spaten aus dem Boden zu heben. Am neuen Standort sollte eine geräumige Pflanzgrube bereits vorbereitet sein, um das Fingerkraut exakt so tief einzupflanzen wie zuvor. In der Folgezeit fördert regelmäßiges Gießen die zügige Verwurzelung.

Ist Fingerkraut giftig?

Fingerkraut ist vollkommen frei von giftigen Inhaltsstoffen. Im Gegenteil finden Pflanzenteile des Kriechenden Fingerkrauts Anwendung in der Volksheilkunde. Außerdem können Sie sich der säuerlich schmeckenden Blätter bedienen, um damit Salate und andere Speisen kulinarisch aufzuwerten.
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Schöne Sorten

  • Goldrausch: Zierliche Sorte, die mit goldgelben Blüten magere Mauerspalten oder den Steingarten ziert; Wuchshöhe 10-15 cm
  • Hopwoodiana: Rosa blühendes Sorten-Juwel für das Staudenbeet mit filigran gelappten Blättern; Wuchshöhe 30-40 cm
  • Arc-en-Ciel: Traumhaft schönes Gefülltes Fingerkraut mit karminroten, gelb umrandeten Blüten; Wuchshöhe 40-45 cm
  • Roxana: Großblütiges Fingerkraut, das von Juli bis August seine lachsroten Blüten in Szene setze; Wuchshöhe 40-50 cm
  • Alba: Weiß blühendes Fingerkraut, ein wunderschöner Bodendecker für kalkfreie, steinige Lagen; Wuchshöhe 10-15 cm