Edelweiß

Edelweiß im Garten: Der perfekte Anbau und Pflegeguide

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Alpenfans und Pflanzenliebhaber verehren Edelweiß als das Wahrzeichen der Hochgebirge. In freier Natur eine Seltenheit, gedeiht die zierliche Pflanze mit den hübschen Sternenblüten wunderbar im heimischen Steingarten. Alle wichtigen Details zum Anbau von Leontopodium erfahren Sie hier.

Leontopodium
Das zarte Edelweiß stammt aus dem Hochgebirge und ist völlig winterhart
AUF EINEN BLICK
Wie pflegt man Edelweiß im Garten richtig?
Um Edelweiß im Garten erfolgreich zu kultivieren, benötigt die Pflanze einen vollsonnigen Standort, mageren, kalkhaltigen und gut durchlässigen Boden. Regelmäßige Wassergaben bei Trockenheit und ein Kalkzusatz im Frühjahr fördern das Wachstum und die Blütenbildung.

Edelweiss richtig pflanzen

Um den Boden für die alpine Blume perfekt vorzubereiten, harken Sie das Erdreich gründlich durch. Mischen Sie lehmiger Gartenerde Sand, Kies oder Splitt unter und geben etwas Gesteinsmehl hinzu. In diesem Substrat graben Sie eine kleine Grube, die maximal doppelt so groß ist, wie der Wurzelballen. Jetzt topfen Sie die Pflanze aus, setzen diese mittig ein und verfüllen das Pflanzloch mit dem abgemagerten Aushub. Mit beiden Händen verfestigen Sie die Erde und gießen an. Die Pflanztiefe sollte derjenigen im Anzuchttopf entsprechen. Eine Mulchschicht aus Kies oder Splitt ist von Vorteil für das zügige Anwachsen.
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Pflegetipps

Edelweiß weist ein rekordverdächtig kurzes Pflegeprogramm auf:

  • Bei sommerlicher Trockenheit gießen
  • Nicht düngen
  • Im Frühjahr Vitalkalk ausstreuen und leicht einarbeiten
  • Verwelkte Blüten bei Bedarf bodennah abschneiden

Pflegen Sie die Blume im Topf, sollte sie den Winter im ungeheizten, frostfreien Quartier verbringen. Obschon die Pflanze winterhart beschaffen ist, darf der Wurzelballen dennoch nicht durchfrieren.
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Welcher Standort ist geeignet?

Edelweiß ist ein bedingungsloser Sonnenanbeter. Am vollsonnigen Standort in magerer, sandig-lehmiger und kalkhaltiger Erde erbringt die Pflanze den überzeugenden Beweis für die Wahl ihres Namens, denn sie entwickelt eine edle Gestalt und strahlend weiße Sternenblüten. Siedeln Sie die Blume vorzugsweise hier an:

  • Steingarten
  • Kiesbeet
  • Trockenmauer
  • Alpinarium

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Der richtige Pflanzabstand

Edelweiß setzt sich in kleinen Gruppen eindrucksvoll in Szene. Ein Pflanzabstand von 15 bis 20 Zentimetern kommt einem dekorativen Arrangement im Beet sehr gut entgegen. Kultivieren Sie die Blume im Topf oder Balkonkasten, genügt eine Distanz von 10 bis 12 Zentimetern zum Pflanznachbarn.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Edelweiß verlangt nach einer Erde mit folgenden Attributen:

  • Mager und kalkhaltig
  • Sandig-trocken, bodenfrisch und gut durchlässig

Im Pflanzgefäß freut sich die Pflanze über einen Mix aus Einheitserde, Quarzsand und Blähton. Verzichten Sie auf die Zugabe von Kompost oder Hornspänen, sondern reichern das Substrat mit ein wenig Gesteinsmehl an.

Was ist die beste Pflanzzeit?

Pflanzzeit für Edelweiß ist das ganze Jahr hindurch, solange der Boden nicht gefroren ist. Sie bieten der Pflanze beste Wachstumsvoraussetzungen mit einer Pflanzung zwischen März und Mai.

Wann ist Blütezeit?

Von Juni bis August/September präsentiert ein Edelweiß seine weißen Sternenblüten. Tatsächlich handelt es sich um mehrere weiß-filzige Hochblätter, die Insekten anlocken zu den faktischen Röhrenblüten inmitten des weißfilzigen Sterns.
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Edelweiss richtig schneiden

Einen Rückschnitt im eigentlichen Sinn erhält Edelweiß nicht. Für ein gepflegtes Erscheinungsbild im Beet und Pflanzgefäß greifen Hobbygärtner dennoch nach der Blüte zur Schere. Die vertrockneten Stängel werden im späten Herbst oder zeitigen Frühjahr bodennah abgeschnitten. Vor dem frischen Austrieb im Frühling sollte das eingezogene Laub entfernt werden, um Platz zu schaffen.
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Edelweiss gießen

In den hiesigen Regionen genügt das natürliche Regenaufkommen, um den geringen Durst der alpinen Blume im Steingarten oder Kiesbeet zu stillen. Im Pflanzgefäß prüfen Sie alle paar Tage per Daumenprobe den Feuchtigkeitsgehalt des Substrats. Erst wenn die oberen 5 Zentimeter getrocknet sind, wird ein wenig gewässert. Die Pflanze möchte weder mit Trockenstress noch mit Staunässe konfrontiert werden.

Edelweiss richtig düngen

Edelweiß wird zu keinem Zeitpunkt gedüngt, denn der Standort sollte mager und nur marginal humos bleiben. Gelangt Dünger an die Pflanze, resultiert daraus im besten Fall ein Vergrünen von Blüten und Blättern. In der Regel geht die Blume ein infolge eines Nährstoff-Schocks. Dessen ungeachtet erweist sich die Gabe von ein wenig Gartenkalk als vorteilhaft für das Wachstum und die Blütenfülle.

Schädlinge

Der angenehm süßliche Duft der legendären Blume lockt leider Schnecken in Heerscharen an, um sich daran gütlich zu tun. Um die Pflanze vor der Vertilgung zu bewahren, stehen folgende Vorgehensweisen zur Auswahl:

  • Die Blume mit einem schützenden Schneckenkragen pflanzen
  • Ein ganzes Beet umgeben mit einem Schneckenzaun
  • Wanderschranke aus spitzen Materialien anlegen, wie Splitt oder Sägespäne

Nimmt die Schnecken-Invasion überhand, sollten Bekämpfungsmittel, wie Schneckenkorn ausschließlich in Spaltfallen ausgebracht werden. Diese besondere Konstruktion verweigert den harmlosen Gehäuseschnecken den Zugang, damit sie nicht unnötigerweise ihr Leben lassen.

Überwintern

Edelweiß ist vollkommen winterhart. Vor winterlicher Dauernässe sollte die Pflanze dennoch geschützt werden. Bedecken Sie die verwelkte Blume vor dem ersten Frost mit Reisig oder Tannenwedeln, ist die Gefahr infolge von Schmelzwasser oder Dauerregen weitgehend gebannt. Pflegen Sie die Pflanze im Balkonkasten oder Topf, tragen Sie das Gefäß idealerweise in ein frostfreies Winterquartier mit Temperaturen um 5 Grad Celsius. Steht kein adäquater Raum zur Verfügung, gehen Sie so vor:

  • Das Pflanzgefäß ummanteln mit Noppen- oder Luftpolsterfolie
  • Auf einen Holzblock stellen oder Styroporplatte
  • Das Substrat bedecken mit Reisig oder Laub

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Edelweiss vermehren

Im Laufe der Zeit entwickelt Edelweiß im Beet größere Horste. Diese bieten eine perfekte Grundlage für die unkomplizierte Vermehrung durch Teilung. Im Frühjahr oder Herbst graben Sie die Pflanze aus, um den Wurzelballen in zwei oder mehr Segmente zu zerteilen. Jedes Teilstück sollte über mindestens 2 Triebe verfügen. Am neuen Standort pflanzen Sie die verjüngten Edelweiß genauso tief ein wie zuvor.

Für eine sortenreine Vermehrung mittels Aussaat bietet der Fachhandel zertifiziertes Saatgut an. So züchten Sie Edelweiß aus Samen heran:

  • Saatschale füllen mit Kokosfasern, Vermiculite oder Torf-Sand
  • Die sehr feinen Samen vermischen mit Vogelsand und aussäen
  • Die Lichtkeimer nicht übersieben, sondern lediglich andrücken
  • Von unten bewässern und für 4 Wochen ins Gemüsefach des Kühlschranks oder Kalthaus stellen

Im Anschluss an die Stratifikation setzt die Keimung innerhalb von 4 Wochen am halbschattigen Standort bei 18-20 Grad Celsius ein. Bis die Jungpflanzen nach weiteren 4 Wochen pikiert werden, stellen Sie das Gefäß bei 15 Grad etwas kühler und heller.

Edelweiss im Topf

In steinernen Pflanzgefäßen setzt Edelweiß dekorative Akzente in Gesellschaft kleiner Sedum- und Wolfsmilcharten. Als Solitär im kleinen Topf verbreitet die Blume überdies ihren alpinen Charme. Verwenden Sie als Substrat einem Mix aus Einheitserde, Sand und Perlite. Über dem Wasserablauf im Topfboden beugt eine Drainage aus Splitt schädlicher Staunässe sicher vor. Verwenden Sie einen Untersetzer, sollte dieser mit Kieselsteinen gefüllt sein, damit sich hier kein Regen- oder Gießwasser sammeln kann, das aufgrund der Kapillarkraft aufsteigt ins Substrat. So pflegen Sie die Pflanze fachgerecht:

  • Einzig gießen bei Trockenheit
  • Keinen Dünger verabreichen
  • Aus optischen Gründen die verwelkten Blüten abschneiden
  • Das restliche Laub spätestens im Frühjahr entfernen

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Braune Blätter

Färben sich die Blätter an Edelweiß braun, deutet dieses Schadbild auf ein Versäumnis in der Pflege hin. Auf diese Weise reagiert die Berg-Blume sowohl auf Trockenstress wie auf Staunässe. Gießen Sie die Pflanze bei sommerlicher Trockenheit am frühen Morgen oder späten Abend, damit der Wurzelballen nicht austrocknet. Gerät die Blume hingegen unter Dauerregen oder wird zu intensiv gewässert, kommt der Wasserhaushalt aus dem Gleichgewicht und die Blätter färben sich zuerst gelblich und später braun.

Steht Edelweiss unter Naturschutz?

Das botanische Wahrzeichen der Hochgebirge ist in freier Natur nahezu ausgerottet. Ein Edelweiß in den Alpen zu entdecken, gilt als Sensation. Bei einem bewundernden Blick und einem Foto sollten Sie es belassen, denn Leontopodium steht unter Naturschutz. In 1886 war Edelweiß die erste Pflanze, die diesen besonderen Status erhielt, der bis heute seine Gültigkeit hat. Abgesehen davon, dass Pflücken in der Regel unter Lebensgefahr erfolgt, wird die Entfernung von Edelweiß aus der Natur mit empfindlichen Geldstrafen geahndet.

Wie pflege ich Edelweiß nach der Blüte?

Im Anschluss an die sommerliche Blütezeit trocknen die Blütenstängel ein. Wahlweise belassen Sie die verwelkten Edelweiß im Garten oder schneiden die Pflanze bodennah ab. Ein Rückschnitt kommt somit einzig aus optischen Gründen in Betracht.

Trivia

Edelweiß gilt als Symbol für heldenhaften Wagemut. Den legendären Edelweißpiraten diente die Pflanze während der Zeit des Nationalsozialismus als Erkennungszeichen. Heute fungiert die Blume unter anderem als Logo für die Bergretter in Österreich. Darüber hinaus zollt Österreich der symbolträchtigen Blume Respekt, indem sie die 2-Cent-Münze ziert und in 2005 als erste gestickte Briefmarke herausgegeben wurde.

Schöne Sorten

  • Matterhorn: die kompakt wachsende Sorte bildet dichte Polster aus Edelweiß
  • Mont Blanc: das ideale Edelweiß für den sonnigen Steingarten im Flachland
  • Mignon: mit einer Wuchshöhe von 5-10 cm ein prächtiger Kandidat für den kreativen Tischgarten
  • Alpenstern: wunderschöne weiße Sternenblüten über wolligen, silbrig schimmernden Blättern