Pfirsich

Weinbergpfirsich-Baum: Tipps für Anbau und Pflege

Artikel zitieren

Weinbergpfirsiche, wegen ihrer auffallend roten Früchte oft auch als „Blutpfirsiche“ bezeichnet, werden schon seit dem 16. Jahrhundert vor allem an den steilen Lagen des Unteren Moselgebietes, aber auch in anderen Weinbaugebieten angebaut.

Weinbergpfirsich baum
AUF EINEN BLICK
Was sind die Eigenschaften eines Weinbergpfirsichbaums?
Ein Weinbergpfirsichbaum ist ein wärmeliebender, kräftiger Baum, der in Weinbaugebieten auf leichten, lockeren Böden gedeiht. Er benötigt viel Sonne, einen geschützten Standort und blüht früh, wobei die Früchte erst ab September reifen. Die aromatischen Pfirsiche eignen sich für Marmeladen, Liköre oder Frischverzehr.

Die Wiederentdeckung des Weinbergpfirsichs

Die kleinfrüchtigen Weinbergpfirsiche gehören seit Jahrhunderten zum Landschaftsbild vieler deutscher Weinbaugebiete. Neben den Blutpfirsichen, die sich durch eine rote Schale sowie rotes Fruchtfleisch auszeichnen, gibt es auch weiße und rotgefaserte Sorten. Der Anbau dieser spezialisierten Pfirsichsorten ist allerdings um die Mitte des 20. Jahrhunderts stark zurückgegangen, wird allerdings seit einigen Jahren aus Gründen der Landschaftspflege wieder belebt.

Lesen Sie auch

Weinbergpfirsiche benötigen viel Wärme

Durch die jahrhundertelange Züchtung sind die einheimischen Weinbergpfirsiche wie z. B. der Rote Weinbergpfirsich an die typischen klimatischen Bedingungen der Weinbaugebiete angepasst. Aus diesem Grund wird ein solcher Pfirsich auch nur in einem Weinbaugebiet gedeihen. Weinbergpfirsiche

Die Blüten dieser Pfirsichart erscheint sehr früh: Bereits ab Mitte März öffnen sich die leuchtend rosa bis dunkelrosa Blüten. Zugleich sind sie sehr frostempfindlich und erfrieren bei Nachtfrösten. Im Gegensatz zum frühen Blühbeginn reifen die Früchte sehr spät: Weinbergpfirsiche sind üblicherweise frühestens im September – manche Sorten auch noch später – genussreif. Deshalb reift dieser Pfirsich in nördlicheren Lagen nicht aus.

Kräftiger, relativ klein bleibender Baum

Weinbergpfirsichbäume sind kräftig, werden allerdings nicht sonderlich hoch. Dafür entwickeln sie eine sehr feine Verzweigung sowie sehr viele Blüten und damit auch Früchte. Der Pfirsich ist selbstfruchtend. Die kleinen bis mittelgroßen Früchte sind – je nach Sorte – im reifen Zustand grün bis kräftig rot. Ihre Schale ist sehr fest und mit einer dichten Behaarung versehen. Auch das Fruchtfleisch ist fest. Die Pfirsiche sind aromatisch, aber deutlich weniger süß als es sonst von Pfirsichen bekannt ist. Weinbergpfirsiche eignen sich zum Frischverzehr (vorher Schale entfernen!), aber vor allem zur Bereitung von Kompott, Marmelade, Obstbrand oder Likör.

Weinbergpfirsich braucht leichte Böden

Diese Pfirsichsorte gedeiht nur auf leichten, lockeren Böden. Lößböden oder mit Humus durchzogene Sandböden eignen sich perfekt für einen Anbau. Weniger geeignet sind dagegen schwere, lehmige Böden. Weinbergpfirsiche haben einen sehr hohen Nährstoffbedarf, vor allem an Stickstoff. Es werden lediglich einjährige Veredelungen gepflanzt, da ältere Jungbäume nicht ausreichend durchtreiben bzw. Wurzeln entwickeln.

Tipps & Tricks

Kurz vor der Pfirsichernte sollten Sie den Baum „dürsten“ lassen, d. h. die Wassergaben reduzieren. Zu viel Wasser zu diesem Zeitpunkt verwässert die Früchte und damit ihren Geschmack.