Erdbeeren

Walderdbeeren anbauen: So gelingt es im Garten oder Balkon

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Walderdbeeren unterscheiden sich hinsichtlich Herkunft und Anbau teils erheblich von typischen Kulturerdbeeren. Hobbygärtner informieren sich hier, wie Anzucht, Pflanzen und Pflege kompetent zu meistern sind.

Walderdbeeren
AUF EINEN BLICK
Wie ziehe ich Walderdbeeren im eigenen Garten an?
Walderdbeeren benötigen für die Anzucht Ende Februar bis Mitte März Torf-Sand oder Kokosfasern als Substrat, eine Abdeckung bei 18-20°C und regelmäßiges Gießen. Nach der Keimung pikiert man sie in Einzeltöpfe. Sie gedeihen an sonnigen bis halbschattigen Standorten und in humosem, feucht-nährstoffreichem Boden.

Anzucht hinter Glas

Wenn Sie nicht länger entlang von Waldrändern und auf Lichtungen nach Walderdbeeren suchen möchten, pflanzen Sie die köstlichen Früchte im eigenen Garten oder auf dem Balkon an. Die beste Zeit für die Aussaat beginnt Ende Februar und erstreckt sich bis Mitte März. So handhaben Sie die Anzucht im Haus:

  • im Vorlauf die Samen für 4-6 Stunden einweichen in Wasser
  • Torf-Sand, Kokosfasern oder handelsübliche Aussaaterde einfüllen in eine Saatschale
  • das Saatgut ausstreuen, dünn übersieben und anfeuchten mit Wasser aus der Sprühflasche
  • mit Folie überziehen oder ins Zimmergewächshaus platzieren bei 18-20 Grad Celsius

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Innerhalb von 3 Wochen zeigen sich die Keimblättchen. Die Abdeckung wird nun häufiger gelüftet, bis sie vollständig wegfällt. Am Standort sollte es nun hell, jedoch nicht vollsonnig sein und ein wenig kühler, damit die Keimlinge nicht vergeilen. Pikiert werden die Jünglinge mit 3-4 Blättern in Einzeltöpfe, wo sie bis zum Auspflanzen konstant feucht zu halten sind.

Standort auswählen und sorgfältig vorbereiten

Im Gegensatz zu empfindlichen Kulturerdbeeren, bieten Walderdbeeren hinsichtlich der Standortwahl mehr Flexibilität. Wie die robusten Pflanzen in freier Natur beweisen, gedeihen sie auch unter weniger optimalen Lichtverhältnissen ausgezeichnet. Ihr Optimum erreichen die einheimischen Erdbeeren unter folgenden Bedingungen:

  • sonnige bis halbschattige Lagen
  • problemloses Wachstum auch als Unterpflanzung von Sträuchern und Bäumen
  • nährstoffreicher, humoser, frisch-feuchter Boden
  • im Blumenkasten oder Kübel dient handelsübliche Blumenerde auf Kompostbasis als Substrat

Damit die selbst herangezogenen oder fertig gekauften Jungpflanzen munter Wurzeln schlagen, wird das Erdreich tiefgründig aufgelockert. Unkraut, Wurzeln und Steine müssen restlos weichen. Idealerweise reinigen Sie den Aushub mit einem Durchwurfsieb. Anschließend reichern Sie die Erde an mit Kompost, Stallmist, Pferdedung oder einem speziellen Beerendünger.

Wann ist Pflanzzeit für Walderdbeeren?

Sie haben die Wahl unter zwei Pflanzterminen, die jeweils mit individuellen Vorteilen aufwarten. Im Juli gepflanzte Walderdbeeren liefern im nächsten Jahr bereits ab Mai die ersten Früchte. Im März oder April gesetzte Jungpflanzen tragen unter guten Witterungsbedingungen noch im gleichen Jahr den ersten Fruchtbehang.

Anleitung zum fachgerechten Pflanzen

Geben Sie dem präparierten Boden einige Tage Zeit, sich zu setzen. Dann kann es losgehen mit dem Pflanzen, ohne die Scholle nochmals intensiv zu bearbeiten.

  • die eingetopfte Jungpflanze für 30 Minuten in Wasser stellen
  • in der Zwischenzeit Löcher graben mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens
  • ein Pflanzabstand von 20 Zentimetern gilt als ausreichend, bzw. 25 Pflanzen pro Quadratmeter
  • die durchtränkten Pflanzen austopfen, in die Erde setzen und großzügig angießen
  • die Herzknospe muss dabei zwingend über der Oberfläche stehen

Im Topf oder Balkonkasten legen Sie zunächst über den Bodenöffnungen eine Drainage an, damit sich keine Staunässe bildet. Geeignetes anorganisches Material sind zerstoßene Tonscherben, Kieselsteinchen, Splitt oder Perlite. Daran anschließend füllen Sie das Substrat bis zur Hälfte ein, drücken darin eine Mulde und pflanzen die Walderdbeeren ein.

Richtig pflegen von Beginn an

Verlief die Pflanzung im Garten und auf dem Balkon erfolgreich, präsentieren Ihre Walderdbeeren im Mai eine bezaubernde weiße Blüte. Damit der Wachstumsprozeß in der ersehnten Ernte zuckersüßer Früchte mündet, sind folgende Aspekte in der Pflege von Belang:

  • regelmäßig gießen, wobei das Substrat antrocknen sollte
  • vor der Blüte düngen mit Kompost oder Flüssigdünger
  • die ersten Blüten nach der Pflanzung ausbrechen, um den Ernteertrag zu steigern
  • mulchen mit Stroh oder Rindenmulch ab Beginn der Fruchtbildung

Haben Sie alles richtig gemacht, ernten Sie den ganzen Sommer hindurch bis zum ersten Frost unzählige kleine rote Erdbeeren mit einem herrlichen Aroma. Bedenken Sie dabei, dass auch Walderdbeeren nicht nachreifen. Pflücken Sie nur Früchte, die vollständig durchgefärbt sind. Exemplare mit einem grün-weißen Rand werden nicht geerntet.

So bereiten Sie Walderdbeeren auf den Winter vor

Walderdbeeren sind winterhart und somit problemlos mehrjährig zu kultivieren. Damit die Pflanzen in der nächsten Saison ebenso emsig gedeihen, erhalten sie nach der Ernte einen weiteren Pflege-Durchlauf. Bevor im Herbst die Knospen für das Folgejahr angelegt werden, schneiden Sie die Pflanzen zurück. Die Herzknospe ist von dieser Maßnahme nicht betroffen.

Im Anschluss an den Rückschnitt erhalten Walderdbeeren eine weitere Düngung mit Kompost oder einem alternativen organischen bzw. mineralischen Präparat. Winterschutz ist im Beet nicht erforderlich. Die Exemplare im Pflanzgefäß werden auf einen Holzblock vor die Hauswand gestellt. Umhüllt mit Luftpolsterfolie oder Gartenvlies, ist der Wurzelbereich vor einem Durchfrieren geschützt.

Tipps & Tricks

Die Walderdbeere breitet emsig eine Vielzahl an Ausläufern aus. Sofern Sie diesen Ausbreitungsdrang durch einen Rückschnitt eindämmen, sind die zarten Laubblätter viel zu schade für die Entsorgung auf dem Kompost. Überbrüht mit kochendem Wasser, ergeben sie einen belebenden und zugleich hocharomatischen Tee.